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2:03:36 – neuer Europarekord für Bashir Abdi

Der Olympia-Bronzemedaillengewinner Bashir Abdi hat am gestrigen Sonntag den Marathon-Europarekord um 40 Sekunden auf eine Zeit von 2:03:36 Stunden verbessert und für den ersten europäischen Sieg des laufenden Jahrhunderts beim Rotterdam Marathon gesorgt.
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Europa hat einen sub-2:04-Läufer. Was in Kenia und in Äthiopien nach der flächendeckenden Leistungssteigerung in den letzten Jahren längst keine Sensation mehr ist, ist es außerhalb dieser beiden Laufhochburgen. Bashir Abdis neuer Europarekord von 2:03:36 Stunden ist ein Meilenstein im Marathonlauf. Kein US-Amerikaner, kein Nordafrikaner, kein Japaner, kein Nahost-Import ist jemals schneller gelaufen als der Belgier gestern in Rotterdam. Als erster europäischer Sieger der Traditionsveranstaltung, die ihre 40. Austragung feierte, seit dem Spanier Fabian Roncero im fernen Jahr 1998. Damals beherrschte die Lewinsky-Affäre die Boulevardblätter, aus der bayerischen Verfassung wurde der Passus zur Todesstrafe per Referendum entfernt, am Balkan tobte der Kosovo-Krieg, Bundespräsident Thomas Klestil ging in seine zweite Amtszeit. Nur um darzulegen, wie lange das her ist. Der 1. FC Kaiserslautern wurde Deutscher Fußballmeister, der Finne Mika Häkkinen Formel-1-Weltmeister, Björn Dählie holt sich in Nagano die Olympiasiege sechs, sieben und acht – um drei Beispiele aus dem Sport anzufügen.

Ein Spätberufener mitten in der Weltklasse

Unter 2:04-Stunden zu laufen, war also bisher eine ostafrikanische Angelegenheit. Freilich hat auch Bashir Abdi ostafrikanische Gene. Am 10. Februar 1989 wurde er in Mogadischu, der Hauptstadt von Somalia geboren. Einen Großteil seiner Kindheit und Frühjugend verbrachte er mit seiner Familie auf der Flucht, ehe er als Jugendlicher in Belgien Fuß fasste. Er war sportbegeistert und spielte Fußball. „Ich konnte damals nicht verstehen, warum Leute im Stadion im Kreis laufen“, erzählte er einst, erklärend, warum er ein Späteinsteiger ist. Als junger Erwachsener begann er zu laufen, erste beachtliche Leistungen stellten sich Mitte des letzten Jahrzehnts ein. Nach dem Marathon-Debüt in Rotterdam 2018, trotz Sturz wurde er Siebter in 2:10:46 Stunden, hatte er Lunte gerochen. 2019 gelang mit den Plätzen sieben in London und fünf in Chicago der Durchbruch, der nun in Olympischem Edelmetall und einem Europarekord gipfelt.

Seine bisher größten Erfolge: EM-Silber über 10.000m in Berlin 2018, Olympia-Bronze im Marathon in Sapporo 2021 und auf der Zeitentafel die Leistung von 2:04:49 Stunden beim Tokio Marathon 2020, als er als zweiter Europäer die Marke von 2:05 Stunden unterbot. Der aus Kenia stammende Türke Kaan Kigen Özbilen hielt bis gestern den Europarekord in 2:04:16 Stunden (Valencia 2019). Abdi ist nun die Nummer 14 der ewigen Bestenliste im Marathonlauf der Männer – das zeigt, in welchem elitären Kreis seine Leistung anzusiedeln ist. Anfang 2021 hat Bashir Abdi das NN Running Team verlassen und sich dem britischen Coach Gary Lough, Ehemann von Paula Radcliffe, angeschlossen, womit er eine Trainingsgruppe mit Mo Farah bildet.

Bashir Abdis Halbmarathon-Splits: 1:01:59 / 1:01:37 Stunden
Bashir Abdis 5km-Teilzeiten: 14:42 / 14:37 / 14:39 / 14:46 / 14:51 / 14:18 / 14:40 / 14:35 / 6:28 (2,195 km) Minuten

Konter gegen Kipserem

Der Rotterdam Marathon war ausgelegt auf den Streckenrekord von Marius Kipserem, Sieger von 2019 in 2:04:11 Stunden. Die Spitzengruppe überquerte die Zwischenzeit beim Halbmarathon in einer Zeit von 1:01:57 Stunden und lag somit exakt auf Kurs. Kurz nach der Zwischenzeit bei Kilometer 25 attackierte der Titelverteidiger und erarbeitete sich einen Maximalvorsprung von 17 Sekunden auf den späteren Sieger, zwischen den beiden lief der Äthiopier Dawit Wolde. Wolde und Abdi konnten Kipserem nach knapp 33 Kilometern wieder einholen, das Trio passierte die Zwischenzeit bei Kilometer 35 in 1:42:33 Stunden. Dann trat der Belgier an, setzte sich ab und siegte in einer Zeit von 2:03:36 Stunden, neuer Europa- und Streckenrekord. Was diese Leistung auch noch besonders macht: Abdi war schneller als Tamirat Tola bei seinem Sieg in Amsterdam oder Sisay Lemma bei seinem Sieg in London, nur Titus Ekiru liegt mit seinem Sieg in Mailand in der Weltjahresbestenliste noch vor Abdi.

Kipserem wurde in 2:04:04 Stunden Zweiter und tröstete sich mit einer Verbesserung seiner persönlichen Bestleistung von sieben Sekunden. Wolde steigerte sich um fast zwei Minuten gegenüber dem Prag Marathon 2019 auf eine Zeit von 2:04:27 Stunden. Dem viertplatzierten Titus Kipruto aus Kenia gelang bei seinem ersten Marathon-Auftritt in Europa eine glänzende Zeit von 2:05:22 Stunden.

Johannes Motschmanns Halbmarathon-Splits: 1:06:00 / 1:06:18 Stunden
Johannes Motschmanns 5km-Teilzeiten: 15:40 / 15:39 / 15:34 / 15:44 / 15:36 / 15:39 / 15:44 / 15:58 / 6:44 (2,195 km) Minuten

Der Deutsche Johannes Motschmann absolvierte bei seinem zweiten Antritt im Marathon ein ausgeglichenes Tempo von Start bis ins Ziel und verbesserte seine persönliche Bestleistung auf eine Zeit von 2:12:18 Stunden. Damit liegt der 27-Jährige auf Rang drei der deutschen Jahresbestenliste.

Überlegener Sieg für Barsosio

Bei den Frauen feierte die Kenianerin Stella Barsosio, zwei Jahre nach dem zweiten Platz in Rotterdam, ihren größten Erfolg in einer langen Karriere. Die 28-Jährige diktierte das Rennen von Beginn an, früh konnte ihre einzige erwartbare Kontrahentin Bornes Kitur nicht mithalten. Barsosio absolvierte ein überraschend schnelles Rennen und erreichte bereits nach 1:09:31 Stunden die Zwischenzeit beim Halbmarathon, Kitur folgte mit zwei Minuten Rückstand. Dieses Tempo konnte die Führende wenig überraschend nicht komplett durchlaufen, dennoch wuchs der Vorsprung kontinuierlich und sie feierte im Ziel eine persönliche Bestleistung von 2:22:06 Stunden.

Stella Barsosios Halbmarathon-Splits: 1:09:31 / 1:12:35 Stunden
Stella Barsosios 5km-Teilzeiten: 16:28 / 16:32 / 16:25 / 16:30 / 16:33 / 16:33 / 16:52 / 17:59 / 8:14 (2,195 km) Minuten

Ihre Landsfrau Kitur wurde in den letzten Augenblicken noch von der Ukrainerin Natalya Lehonkova (2:30:28) überholt und musste sich 13 Sekunden später mit dem dritten Platz zufrieden geben. Die Holländerin Tirza van der Wolf gab ihr Debüt in einer Zeit von 2:34:52 Stunden und komplettierte die Top-Fünf.

Stimmungsvolles Comeback

21.301 Läuferinnen und Läufer haben es beim Rotterdam Marathon 2021, dem ersten seit Frühjahr 2019, ins Ziel geschafft. Die größten Bewerbe waren der Marathon mit 10.862 Finishern gefolgt vom Viertelmarathon mit 7.934 Aktiven im Ziel. In Holland gibt es seit rund einem Monat kaum gesetzlich verordnete Maßnahmen aufgrund COVID-19, was sich im internationalen Vergleich bei allen großen holländischen Laufveranstaltungen der letzten Wochen bemerkbar machte. So erreichte der Rotterdam Marathon in der Königsdisziplin fast 75% des Teilnehmerfeldes von 2019 laut Finisherzahlen. Sieger Bashir Abdi lobte nach dem Rennen die herausragende Stimmung am Streckenrand dank eines zahlenmäßig beachtlichen Publikums.

Ergebnisse NN Marathon Rotterdam 2021

Männer

  1. Bashir Abdi (BEL) 2:03:36 Stunden * / **
  2. Marius Kipserem (KEN) 2:04:04 Stunden ***
  3. Dawit Wolde (ETH) 2:04:27 Stunden ***
  4. Titus Kipruto (KEN) 2:05:22 Stunden ***
  5. Emmanuel Saina (KEN) 2:05:51 Stunden
  6. Kebede Wami (ETH) 2:06:27 Stunden ***
  7. Limenmih Getachew (ETH) 2:08:56 Stunden
  8. Abdellah Taghrafet (MAR) 2:09:40 Stunden ****
  9. Solomon Deksisa (ETH) 2:10:32 Stunden
  10. John Langat (KEN) 2:10:43 Stunden
  11. Johannes Motschmann (GER) 2:12:18 Stunden ***

    17. Nic Ihlow (GER) 2:17:51 Stunden ***
    18. Frank Schauer (GER) 2:17:58 Stunden
    20. Jochen Uhrig (GER) 2:20:34 Stunden
    22. Gideon Kipketer (KEN) 2:21:59 Stunden

Frauen

  1. Stella Barsosio (KEN) 2:22:08 Stunden ***
  2. Nataliya Lehonkova (UKR) 2:30:28 Stunden
  3. Bornes Kitur (KEN) 2:30:41 Stunden
  4. Clara Evans (GBR) 2:31:21 Stunden ***
  5. Tirza van der Wolf (NED) 2:34:52 Stunden ****
  6. Runa Skrove Falch (NOR) 2:34:57 Stunden
  7. Emilie Jacquot-Claude (FRA) 2:39:56 Stunden
  8. Marijke Visser (NED) 2:40:47 Stunden ****
  9. Anne Arrestad (NRO) 2:49:45 Stunden ***
  10. Marlene de Boer (NED) 2:50:27 Stunden ****

* neuer Europarekord
** neuer Streckenrekord
*** neue persönliche Bestleistung
**** Marathon-Debüt

NN Marathon Rotterdam

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