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Elizabeth Bird, von allen nur „Lizzie“ gerufen, verzückte die englischen Leichtathletik-Fans zuletzt gleich zweimal. Zuerst bei den Commonwealth Games in Birmingham, wo sie ihrer bei der WM besser performenden Landsfrau Aimee Pratt den Rang abgelaufen hat und eine bejubelte Silbermedaille gewonnen hat, wobei sie kurz vor Schluss die Olympiasiegerin überholte. Und natürlich beim Diamond-League-Meeting als Generalprobe für die Europameisterschaften, als sie den britischen Rekord pulverisierte und auf eine Zeit von 9:07,87 Minuten setzte. Abgesehen von der ein oder anderen russischen Leistung aus der Vergangenheit ist das europäische Spitze in der noch jungen Disziplin, die erst zum sechsten Mal eine EM-Entscheidung erlebt.
* erst seit 2006 im EM-Programm
Eine sehr stabile Saison hat Luiza Gega aus Albanien gezeigt, die auch im Vorlauf in München alles unter Kontrolle hatte und die schnellste Zeit erzielte. Fünfmal blieb sie unter 9:20 Minuten, genau so oft blieb sie unter ihrem alten Landesrekord aus dem Jahr 2020, den sie im Verlaufe der letzten beiden Monate gleich dreimal verbesserte. Vorläufig auf eine Zeit von 9:10,04 Minuten und die erzielte sie bei einem vorzüglichen Auftritt im WM-Finale von Eugene mit Platz fünf. All diese Parameter lassen nur den Schluss zu, dass die 33-Jährige am späten Samstagabend zu den Goldkandidatinnen zählt. Sie ist die einzige albanische EM-Medaillengewinnerin der Geschichte, 2016 gewann sie Silber hinter der überlegenen Europameisterin Gesa Krause. Eine Steigerung dieses Erfolges wäre eine historische Errungenschaft für die x-fache nationale Rekordhalterin.
Hinter Bird und Gega wird das 15-köpfige Feld offen. Die, die persönliche Bestleistungen unter 9:20 Minuten besitzen, hinterließen in den Vorläufen nicht den besten Eindruck: die Britin Aimee Pratt, starke WM-Siebte und sicherlich nach dem Vorlauf mit Reserven ausgestattet, oder die Slowenin Marusa Mismas-Zrimsek, die gerade so über die Zeitregel das Finale erreichte. Und so könnte der Kampf um die Medaillen einer sein, in den praktisch fast das ganze Feld eingreifen kann. Dazu gehören auch die neue Schweizer Rekordhalterin Chiara Scherrer, deren Vorgängerin als Rekordhalterin, Fabienne Schlumpf, 2018 die Silbermedaille gewann. Und die beste Deutsche Lea Meyer, die, übrigens wie einige deutsche Leichtathleten, nach der WM wegen einer Corona-Infektion mit dem Training aussetzen musste. Die Vorbereitung in St. Moritz fiel demnach ins Wasser, sie bekam allerdings schnell wieder grünes Licht der Ärzte und versuchte, in kürzester Zeit die Vorbereitung noch zu retten. Und gewann immerhin einen Vorlauf.
Die große Abwesende in München ist Titelverteidigerin Gesa Krause, die aufgrund ihrer Formschwäche und verpatzten Saison, zwischendurch auch durch gesundheitliche Probleme beeinträchtigt, einen vorzeitigen Schlussstrich unter 2022 gezogen hat. Ihr dritter EM-Erfolg in Serie hätte nur allzu gut in die feierliche Woche des überraschend erfolgreichen Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) gepasst.