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40 Jahre – Jedermannlauf vereint Tradition und Moderne

40 Jahre nach seiner Premiere richtet der Jedermannlauf am 6. Oktober in Salzburg die ÖLV-Staatmeisterschaften und Österreichischen Meisterschaften der Masters aus.
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Vier Jahrzehnte nach seiner Geburtsstunde findet am 6. Oktober die diesjährige Ausgabe des Jedermannlauf statt. Seit der Premiere 1984 hat sich die Laufwelt drastisch verändert. Der Salzburger Stadtlauf hat sich seinen Weg gesucht und präsentiert sich heute als attraktive Laufveranstaltung, die mit Start und Ziel im zentrumsnahen Volksgarten die Stadt mit der Natur verbindet. Die in ihm verwurzelte Tradition hat der Jedermannlauf dabei nicht abgelegt.

Am 26. Oktober 1984 ging mitten in der Salzburger Altstadt die Premiere des Jedermannlauf über die Bühne. Damals hatte die Nationalfeiertagsaktion „Fit mach mit“ eine hohe gesellschaftliche Anziehungskraft, die für die damalige Zeit beachtlichen 1.700 Läufer*innen beim Salzburger Jedermannlauf sind ein Beleg dafür. Die Premiere des Salzburger Stadtlaufs fand somit nur wenige Monate nach der Erstaustragung des Wiener Frühlingsmarathon (heute Vienna City Marathon) statt.

Eine Salzburger Läuferin schrieb Geschichte

Es war eine bedeutende Zeit für die Stärkung der Popularität des Laufsports und der Beginn des Wandels hin zu einem Breitensport für „Jedermann und Jedefrau“. Denn Anfang der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts hat sich die aus den USA nach Europa kommende Fitnesswelle, auch Begründerin des Laufbooms in der westlichen Welt, etabliert.

Unter den Teilnehmer*innen der Jedermannlauf-Premiere befand sich mit Monika Frisch eine kleine Salzburger Laufberühmtheit. 1983 sorgte sie als Zwölfjährige mit dem Gewinn des österreichischen Marathonmeistertitels auf der Wiener Donauinsel für Furore in der damals noch überschaubaren Laufgemeinde – und das über die Grenzen hinaus. „In den 80er Jahren war Laufen der Sport für eine kleine Gruppe mit familiärem Charakter und hatte bei weitem nicht die Bedeutung von heute. Das Hauptmotiv, zu laufen, war, sich wirklich sportlich betätigen zu wollen“, erinnert sich die Salzburgerin. Als sehr aktive Wettkämpferin war es für sie 1984 eine Selbstverständlichkeit, auch beim Heimrennen am Start zu sein.

Monika Frisch im Jahr 2019. © SIP / Johannes Langer

Verbindung der Epochen


40 Jahre nach seiner Erstaustragung und 20 Jahre, nachdem ihm das endgültige Aus gedroht hat, versucht der Jedermannlauf den Spagat zwischen seiner Tradition und den modernen Begebenheiten der Laufszene. Veranstalter Johannes Langer erklärt, wie es dem Jedermannlauf gelungen ist, auch vier Jahrzehnte nach seiner Erstaustragung seinen wichtigen Platz im Salzburger Laufherbst zu verteidigen: „Aus gewissen Betrachtungsweisen mag eine Veranstaltung wie der Jedermannlauf ein bisschen aus der Zeit wirken. Umso wichtiger ist es, Tradition mit dem Heute zu verbinden, indem man Bewährtes mit attraktiven Elementen ergänzt.“

Ein Halbmarathon und ein 10km-Lauf bieten sowohl für Spitzenläufer*innen als auch Freizeitläufer*innen spannende Herausforderungen auf flachen und nach den Kritieren der AIMS und World Athletics vermessenen Strecken entlang der Salzachufer mit Start und Ziel im Volksgarten.

Mitten in der Stadt, mitten im Grünen

Dort hat der Jedermannlauf durch den notwendigen Umzug im Pandemiejahr 2020 seine neue Heimat gefunden. „Der Volksgarten ist zentrumsnah und eine schöne Verbindung von Stadt und Natur. Mit der dortigen Infrastruktur gibt das einen idealen Standort für Start und Ziel des Jedermannlauf. Er bietet auch eine schöne Abwechslung zur Altstadt, in der viele Veranstaltungen durchgeführt werden, und trotzdem sind wir mit dem Jedermannlauf mittendrin“, betont Langer. Die schnellen Strecken, die persönliche Bestleistungen wahrscheinlicher macht, die bewährte Veranstaltungsqualität des Teams SportImPuls, seit über zwei Jahrzehnten auch für die Ausrichtung der Lauffestspiele der Mozartstadt rund um den Salzburg Marathon verantwortlich, sowie die unvergleichliche Kulisse der Salzburger Altstadt vervollständigen ein großartiges Lauferlebnis.

Jedermannlauf 2024

Der traditionsreiche Salzburger Stadtlauf führt 2024 den Salzburg Half und den Salzburg 10K im Programm. In den Halbmarathon sind die ÖLV-Staatsmeisterschaften und die Österreichischen Meisterschaften inkludiert. Diese trägt der Jedermannlauf bereits zum fünften Mal nach 2000, 2014, 2016 und 2020 aus. 2023 richtete der Jedermannlauf die Österreichischen Meisterschaften im 10km-Straßenlauf aus, die Titel gingen an Lokalmatador Peter Herzog und Marathon-Olympia-Teilnehmerin Julia Mayer.

Wiederbelebung im Jahr 2012

Vor 40 Jahren nahm der Jedermannlauf den Schwung der gelungenen Premiere mit und etablierte sich rasch als beliebter Laufevent. In seiner erfolgreichsten Zeit wechselte der Termin vom Nationalfeiertag auf einen Sonntagstermin im Oktober, um für das internationale Laufpublikum interessanter zu werden. Das Programm wurde um einen Halbmarathon erweitert. Doch mit der Einführung des AMREF Halbmarathon und folglich der Gründung des Salzburg Marathon im Jahr 2004, der sich erfolgreich zu den Lauffestspielen der Mozartstadt von heute entwickelt hat, verlagerte sich der Höhepunkt des heimischen Laufkalenders in den Frühling und führte bedauerlicherweise zum vorläufigen Ende des Jedermannlauf. Die letzte Ausgabe der ersten Ära fand 2004 statt.

Marathon-Veranstalter Johannes Langer verhalf dem Herbstklassiker 2012 zu seinem Comeback. „Einen Vorreiter der heimischen Laufszene nicht mehr durchzuführen, hielt ich damals schon länger für einen Fehler. Ich war sehr überzeugt, dass ein Halbmarathon im Herbst als Ergänzung zum Marathon im Frühling ein schönes Gleichgewicht in die Salzburger Laufszene bringen würde“, blickt Langer zurück. 2012 waren die organisatorischen Rahmenbedingungen für das erfolgreiche Comeback am Universitätsplatz in der Salzburger Altstadt gegeben. Der Wettergott meinte es mit strömendem Regen nicht gut, doch der Start in die zweite Ära – und damit in die moderne Laufszene – war dem Jedermannlauf geglückt.

© Jedermannlauf / Alexander Schwarz

Von den 80ern in die Neuzeit

In den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts war Monika Frisch in den 80er Jahren eine Exotin im damaligen Teilnehmer*innenfeld. Ihr Vater ließ sich von den Lektüren des deutschen Sportmediziners Ernst van Aaken inspirieren, die für Ausdauersport vor der Pubertät grünes Licht gaben. Van Aaken hat vehement für die Öffnung des Laufsports für Frauen gekämpft und letztlich einen Beitrag für die dahingehende Entwicklung geleistet.

40 Jahre nach der Premiere des Jedermannlauf ist die Laufwelt eine gänzlich andere. Das Laufen erfreut sich enormer Beliebtheit, keine andere Sportart wird in Österreich so häufig ausgeübt. Marathon- und Straßenläufe sind attraktive Events für ein breites Publikum und bedeutende Wirtschaftsfaktoren. Frisch ist von der modernen Entwicklung des Laufsports hin zu einer sportlichen Aktivität, die in der Bevölkerung verankert ist, begeistert: „Das Gesundheitsbewusstsein in unserer Gesellschaft ist extrem gestiegen. Das Laufen liefert ein wunderbares Angebot dafür. Es ist auch eine optimale Aktivität zum Ausgleich zum Berufsleben, eine wichtige Komponente im Alltagsleben von heute.“

Sie selbst läuft immer noch regelmäßig, aber weit entfernt vom leistungssportlichen Anspruch in der Gründungszeit des Jedermannlauf und aus Zeitgründen viel seltener. Gewissermaßen ist sie im Mehrheitsteil der Lauf-Community geblieben: In den Anfangsjahren des Laufsports war der Leistungsgedanke dominant, heutzutage überwiegen andere Motive, die zum regelmäßigen Laufen führen.

Autor: Thomas Kofler
Bilder: © Jedermannlauf / Alexander Schwarz & SIP / Johannes Langer

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