Blog – Lina Maria Unteregger
Do people who run marathon know they don’t have to?“ lautet die Antwort einer Freundin auf meine Absage zu einem gemeinsamen Frühstück am Wochenende. Ein Longrun steht an. 34 Kilometer Grundlagenausdauertraining. Die Frage nach dem Warum, welche mir von allen nichtlaufenden Personen meines Umfelds zunehmend gestellt wird, stelle ich mir im Laufe solcher Läufe manches Mal selbst.
Am Vorabend meines Longruns lege ich bereits meine Laufsachen und etwaiges Equipment wie Trinkrucksack, Kopfhörer, Schlüssel, Maske und meine Jahreskarte der Wiener Linien bereit – sollte mir irgendwo im wahrsten Sinne des Wortes die Puste ausgehen. Am Morgen klingelt mein Wecker um 05:30 Uhr. Ja, am Samstag. Würde ich gerne weiterschlafen? Mit Sicherheit. Ich weiß, wenn ich mich noch einmal umdrehe, habe ich gegen die Gemütlichkeit meines Bettes verloren.
Ohne darüber nachzudenken, zwinge ich mich, aufzustehen. Gesicht mit kaltem Wasser gewaschen und angezogen sieht die Sache schon besser aus. Ich schnüre meine Laufschuhe, starte meine Uhr (vielleicht das Wichtigste) und laufe los, in den Sonnenaufgang. Mit den ersten Schritten spüre ich, wie sehr ich diesen Sport liebe. Die Stadt ist noch menschenleer, das Rot an den Ampeln nur ein Vorschlag (Spaß, ich halte mich NATÜRLICH an die StVO, um mich hier nicht in Schwierigkeiten zu bringen), Vogelgezwitscher begleitet mich (ja, das gibt es auch in Wien) – herrlich.
Bis Kilometer zehn. Ich laufe gerade auf die Donauinsel und unvorsichtigerweise habe ich mir ausgerechnet, wie weit es noch ist und wie lange ich noch unterwegs sein werde – knappe drei Stunden. Die Frage nach dem Warum klopft an. Grundlagenausdauertraining ist der Endgegner. Den Puls unten zu halten und das Schneckentempo durchzuziehen, bringt mich dazu, meine mentale Komfortzone zu verlassen. Mir fällt auf, dass ich im Marathontraining häufig meine Komfortzone verlasse – Intervalle am Anschlag trotz Genussläufertum, regelmäßiges Dehnen und Krafttraining trotz abendlicher Müdigkeit, Ergometer fahren trotz absoluter Abneigung. Warum? Letztendlich komme ich immer auf dieselbe Antwort: Um mich selbst herauszufordern, weiterzuentwickeln und mich stolz zu machen. Entscheidet man sich als Läufer:in für einen Marathon, entscheidet man sich dafür, die nächsten Monate diszipliniert und unermüdlich zu trainieren, sich neuen Anreizen zu stellen, sich selbst seeehr gut kennenzulernen, Grenzen auszuloten und zu überschreiten, sich nicht nur in Hinblick auf physische Ausdauer, sondern auch persönlich auf ein neues Level zu bringen.
Von außen ersichtlich ist der finale Lauf an sich und der Moment purer Freude jedes Läufers und jeder Läuferin im Ziel beim Entgegennehmen der Medaille – dahinter steckt aber so viel mehr, was man bereits gewonnen hat. Mein zeitliches Ziel habe ich beim Marathon an sich noch nie erreicht, bei meinen beiden Versuchen habe ich aber jedes Mal dasselbe erlebt: Als mir klar geworden war, dass sich meine Traumzeit nicht ausgehen wird, war ich nicht etwa enttäuscht, nein, ich war dankbar, durch das Training gekommen zu sein und das Rennen nun genießen zu können, egal wie lange es dauert. Jede/r, der einen Marathon finisht, ist eine Kämpfernatur – unabhängig von Zeit und Raum. Sieger:innen sind wir schon längst.
Um auf die Frage meiner Freundin zurückzukommen: We DO know, we don’t have to run a marathon, we CHOOSE it.
Autorin: Lina Maria Unteregger
Bilder: Johannes Langer
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