Newsletter Subscribe
Enter your email address below and subscribe to our newsletter
Das Limit für die Europameisterschaften im 5.000m-Lauf hat Österreichs Australier Brenton Rowe ebenso knapp verfehlt wie jenes über 1.500m. Doch European Athletics öffnete die Hintertür. Da nicht genügend Läufer für die EM gemeldet haben, um ein vorzeigbares Starterfeld zu präsentieren,…
Das Limit für die Europameisterschaften im 5.000m-Lauf hat Österreichs Australier Brenton Rowe ebenso knapp verfehlt wie jenes über 1.500m. Doch European Athletics öffnete die Hintertür. Da nicht genügend Läufer für die EM gemeldet haben, um ein vorzeigbares Starterfeld zu präsentieren, wurde mit den nächstbesten Athleten aufgefüllt – ein übliches Vorgehen bei großen Meisterschaften. Und so durfte der in Südaustralien wohnhafte Brenton Rowe doch noch die lange Reise einmal um den halben Erdball bis nach Amsterdam antreten.
Bewerb: 5.000m der Herren
Startzeit: Sonntag, 10. Juli um 18:10 Uhr
Titelverteidiger: Mo Farah (Großbritannien)
EM-Rekord: Jack Buckner (Großbritannien) 13:10,15 Minuten (Stuttgart 1986)
Favorit: Ali Kaya (Türkei), Hayle Ibrahimov (Aserbaidschan)
Österreichischer Teilnehmer: Brenton Rowe (team2012.at)
Die späte Nominierung für das ÖLV-Nationalteam ist natürlich gerade für einen Athleten, der auf der südlichen Hemisphäre lebt, suboptimal. Die ohnehin schon kurze Vorbereitung, die auch noch von der langen, Kräfte zehrenden Reise belastet wird, gilt sicherlich nicht als beispielgebend für einen Zeitplan vor der EM. Unter diesem Gesichtspunkt sind vom Austro-Australier auch keine Wunderdinge zu erwarten. Im 20-köpfigen Starterfeld, das aber möglicherweise durch einige kurzfristige Absagen noch abgespeckt wird, haben nur drei eine langsamere Bestleistung als Rowe. Kann er den 13. Platz von der EM in Zürich einigermaßen bestätigen, ist dies für den 28-Jährigen ein gutes Ergebnis.
Wie bei allen Langstreckenläufern in Amsterdam haben die Kenianer mit der türkischen Nationalität auf der Brust und im Portemonnaie ihre Finger im Spiel. Es sind die Kayas, Ali und Aras gemeldet. Ob Aras das 5.000m-Finale knapp zwei Tage nach der Silbermedaille im 3.000m-Hindernislauf bestreitet, scheint aber fraglich. Dasselbe gilt für den Italiener Jamel Chatbi, der aber für die Medaillenentscheidung eher nicht in Frage kommt. Aras Kaya ist mehr zuzutrauen, da er erst seit kurzem von der europäischen Leichtathletik erfasst wird und Leistungen bis dato nur spärlich dokumentiert sind. Ali Kaya startet schon drei Jahre länger für die Türkei als sein Namensvetter und holte in Zürich die Bronzemedaille und gewann im 10.000m-Lauf Silber. Danach klagte er über eine Erkältung. Wenn er am Sonntag fit ist, ist er der Mann, den es zu schlagen gibt. Auch für Hayle Ibrahimov, ein Äthiopier, der für Aserbaidschan an den Start ging und in Zürich hinter dem überlegenen Mo Farah als Zweiter ins Ziel kam. Zuletzt zeigte sich der 26-Jährige gut in Schuss und belegte bei den Diamond League Rennen in Stockholm Rang sieben und in Oslo Rang acht. Damit hat er allemal die Fähigkeiten, in Amsterdam um Edelmetall mit zu laufen.
Wenn es zur Preisverteilung geht, dann will auch Richard Ringer, Deutschlands bester 5.000m-Läufer mit dabei sein. Vor zwei Jahren scheiterte er nur knapp am Podest und musste mit dem unglücklichen vierten Platz Vorlieb nehmen, im vergangenen Jahr schaffte er den Sprung ins WM-Finale. Wenn Mo Farah nicht am Start ist, ticken die Uhren im europäischen Langstreckenlauf ohnehin anders, was dem 27-Jährigen durchaus entgegen kommen kann, wenn er auf die zu erwartende Initiative Kayas eine passende Antwort findet. In den Kampf um Edelmetall sollte neben den genannten Läufern auch die starken Spanier Ilias Fifa und Adel Mechaal eingreifen können, beides in Marokko geborene Athleten. Der Deutsche Leichtathletik-Verband ist mit voller Stärke vertreten, Martin Sperlich und Florian Orth sind bei guten Leistungen Kandidaten für eine einstellige Platzierung. Eine Talentprobe gibt der erst 19 Jahre alte Italiener Yemaneberhan Crippa ab, die niederländischen Farben vertritt Dennis Licht.
Europameisterschaften 2016 in Amsterdam