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Der 3.000m-Hindernislauf der Herren hat ein unrühmliches Nachspiel. Wenige Stunden, nachdem der größte Hindernisläufer aller Zeiten Ezekiel Kemboi seinen Rücktritt als Spitzensportler bekannt gegeben hatte, bekam er einen schmerzhaften Nackenschlag. Statt des verdienten Abgangs mit einer Bronzemedaille nach der besten…
Bitter ist die Disqualifikation Kembois vor allen Dingen unter einem Gesichtspunkt: Wäre er das Rennen bis zur Ziellinie in Normalgeschwindigkeit durchgelaufen, hätte er mindestens fünf Sekunden Vorsprung gehabt auf den ursprünglich viertplatzierten Franzosen Mahiedine Mekhissi-Benabbad – ein Riesenabstand. Der seit den EM-Entscheidungen von Helsinki und Zürich als Skandalboy titulierte Franzose, vorsichtig ausgedrückt nicht der aller beliebteste Protagonist in der Szene, hatte beste Sicht auf die ominöse Aktion während des Rennens und zog seine Schlüsse daraus. Als er als Vierter über die Ziellinie lief, hielt er provokant und siegessicher bereits drei ausgestreckte Finger in die Luft. Zwar ist die Entscheidung des Wettkampfgerichts nachvollziehbar, dennoch reagierten nicht alle wohlwollend auf die Entscheidung – wohl auch aufgrund des dramatischen Kontextes. Die US-amerikanische Läuferplattform letsrun.com warf dem französischen Verband sogar vor, die Werte von Olympia vergessen zu haben. Sportlich war der dreifache Europameister weit weg von der Olympischen Medaille.
Die Prognose des nun dreifachen Olympia-Medaillengewinners traf ein, für Ezekiel Kemboi geht eine große Karriere mit einer frustrierenden Enttäuschung zu Ende. Rio sollte die große Bühne für seinen Abschied werden – sie wurde es mit einer gelungen Wachablöse seines jungen Landsmanns Conseslus Kipruto, dem Kemboi nach dem Rennen eine große Zukunft voraussagte. Und mit einem entscheidenden Schönheitsfehler, dass er die Bronzemedaille doch nicht umgehängt bekam.
Olympische Spiele 2016 in Rio de Janeiro