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Der Trip nach Ostrava hat sich gelohnt, auch in diesem Jahr. Mit einer neuen persönlichen Bestleistung im Gepäck macht sich Andreas Vojta (team2012.at) heute auf den Weg zurück nach Österreich. 7:49,75 Minuten, das bedeutet eine Verbesserung um über vier Sekunden…
Der Trip nach Ostrava hat sich gelohnt, auch in diesem Jahr. Mit einer neuen persönlichen Bestleistung im Gepäck macht sich Andreas Vojta (team2012.at) heute auf den Weg zurück nach Österreich. 7:49,75 Minuten, das bedeutet eine Verbesserung um über vier Sekunden seiner persönlichen Bestleistung im 3.000m-Lauf und Sprung auf Rang vier der ewigen nationalen Bestenliste hinter Rekordhalter Dietmar Millonig, Robert Nemeth und Günther Weidlinger. Was mindestens genau so beachtlich ist: Rang sechs bei einem Meeting, das zur World Athletics Continental Tour der höchsten Stufe Gold zählt, die 60. Auflage des Golden Spike Meetings in der Kleinstadt am östlichen Rand der Tschechischen Republik.
Der RunAustria-Bericht über die weiteren Laufdistanzen: Britische Mittelstreckenjunioren zeigen auf
Der Wettkampf produzierte zwei Geschichten. Die erste war die Weltrekordjagd von Joshua Cheptegei, dem nur kurz sein Landsmann Oscar Chelimo folgte. „Der Weltrekord ist nicht unerreichbar“, hatte der Superstar, der im Falle eines Olympiasiegs in Tokio zum Marathon wechseln will, zuvor angeteasert. Doch der Weltrekordhalter im 5.000m- und 10.000m-Lauf, der die 25 Jahre alte Zeit von Daniel Komen (7:20,67) im Auge hatte, war an diesem Abend nicht in der Form, die er möglicherweise erhofft hätte. Die ersten Anzeichen war der mittlere Kilometer, als es wirkte, als wäre der prominente Tempomacher Stewart McSweyn, selbst der Weltklasse über 1.500m und vielleicht auch im 5.000m angehörig, zu schnell für Cheptegei lief und sich immer wieder umblickte, wo der kleine Afrikaner blieb. Letztendlich fiel ein überlegener Sieg, eine Weltjahresbestleistung von 7:33,24 Minuten in die Wertung, eine persönliche Bestleistung um 0,02 Sekunden. Der US-Amerikaner Paul Chelimo gewann den Kampf um Rang zwei gegen seinen Namenvetter.
Dahinter entwickelte sich ein Rennen für die zweite Gruppe und Andreas Vojta übernahm sofort die Spitze. „Wir haben uns abgesprochen, dass wir uns abwechseln. Am Papier war ich der schwächste, daher bin ich gleich nach vorne und sicherlich etwas länger dort geblieben, als ich wollte. Aber die Abwechslung war trotzdem gut, die letzte Runde konnten wir noch im Trio bestreiten“, zeigte sich der Österreicher mit dem Rennverlauf zufrieden. Schließlich profitierten alle drei von einer guten Zeit und den Punkten für die Weltrangliste auf dem Weg zu einer potenziellen Olympia-Qualifikation. Was Vojta auch zuversichtlich stimmte, war das Laufgefühl. Das bezeichnete er wesentlich besser als am Samstag in Wien beim Staatsmeisterschaftsrennen (siehe RunAustria-Bericht).
Dass Vojta im Schlusssprint gegen den Iren Sean Tobin und den Belgier Isaac Kimeli knapp das Nachsehen hatte, war ein kleines Ärgernis. Immerhin jeweils zehn Bonuspunkte pro Platzierung für die Weltrangliste mehr wären es gewesen („Hoffentlich sind die am Schluss nicht entscheidend.“), so kommen 50 Bonuspunkte aufgrund der hohen Wertigkeit des Meetings zur Leistung, die 1.117 Punkte Wert ist. Unerwartet gelang so eine doch recht deutliche Steigerung zur einzig erlaubten Zubringerleistung aus einer anderen Distanz außerhalb der Hauptdisziplin, dem 5.000m-Lauf – gegenüber seinem Hallen-Staatsmeistertitel in Linz 2021.
„Ich habe jetzt zwei gute Leistungen für die Weltrangliste. Wenn noch eine in dieser Größenordnung dazu kommt, entweder über eine schnelle Zeit oder über die Bonuspunkte bei den Balkanmeisterschaften, ist es realistisch, nach Tokio zu fahren“, zieht der 31-Jährige eine zufriedenstellende Zwischenbilanz, die für die kommenden Wettkämpfe motiviert. Stand jetzt steht eine kurze Trainingsphase an, bevor am 12. Juni in Nizza ein 5.000m-Lauf („Dort gilt es, Vollgas zu geben.“) mit der Chance einer Zeit unter 13:30 Minuten besteht. Als Joker bleiben die Balkanmeisterschaften Ende Juni im Ärmel. „Gut trainieren, smarte Wettkämpfe laufen!“, lautet die Devise.
Mit der Verbesserung der 3.000m-Zeit auf eine Leistung unter 7:50 Minuten hat Vojta endlich ein lang ersehntes Ziel geschafft. In der Hallensaison hat er dezidiert drauf hingearbeitet, es gelang nicht. Nun auf dem Weg zum Ziel Olympia-Qualifikation im 5.000m-Lauf schon, vielleicht auch mit der wohltuenden Portion Lockerheit am Start. Trotzdem spürte Vojta, dass das Potenzial nicht 100% ausgeschöpft wurde. Mit einem perfekten Tempomacher, so meint er, könne der mittlere Kilometer, in Ostrava der langsamste, etwas beschleunigt werden. „Der letzte Kilometer war der beste, das ist ein gutes Zeichen“, findet er. Als Grundlage für die weiteren Wettkämpfe im Juni war der Auftritt summa summarum ein hilfreicher: „Die Leistung war für die Weltrangliste und für den Kopf gut.“
Der RunAustria-Bericht über die weiteren Laufdistanzen: Britische Mittelstreckenjunioren zeigen auf
1. Joshua Cheptegei (UGA) 7:33,24 Minuten * / **
2. Paul Chelimo (USA) 7:41,69 Minuten
3. Oscar Chelimo (UGA) 7:43,00 Minuten **
4. Sean Tobin (IRE) 7:49,37 Minuten
5. Isaac Kimeli (BEL) 7:49,47 Minuten
6. Andreas Vojta (AUT) 7:49,75 Minuten **
7. Abdessamad Oukhelfen (ESP) 8:07,58 Minuten
8. Vojtech Kral (CZE) 8:20,61 Minuten
* neue Weltjahresbestleistung
** neue persönliche Bestleistung