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Die britischen Läuferinnen haben die Laufbewerbe der Frauen im Rahmen der Hallen-Europameisterschaften in Glasgow dominiert. Die beiden Triumphe von Lokalmatadorin Laura Muir ergänzte die Engländerin Shelayna Oskan-Clarke, die im 800m-Finale der Frauen sämtliche 800 Meter in Führung lag und bis…
Der Finallauf über vier Runden war ein wenig abwechslungsreicher. Denn von Beginn an setzte sich Shelayna Oskan-Clarke, vor zwei Jahren noch Zweite hinter Selina Büchel, an die Spitze. Während der zweiten Runde drängte sich Renelle Lamote auf die zweite Position. Nach 1:00,42 Minuten war die erste Runde absolviert, das Feld lag sehr eng beieinander – die letztplatzierte Olga Lyakhova hatte nicht einmal eine halbe Minute Rückstand auf die Führende. In dieser Phase gab es intensive Positionskämpfe hinter der führenden Britin. Oskan-Clarke, 2018 Dritte bei den Hallen-Weltmeisterschaften, beschleunigte klug und erzwang zwischen 150 Meter und 50 Meter vor der Ziellinie die Vorentscheidung, indem sich die 29-Jährige leicht absetzen konnte. „Ich bin überglücklich. Vor zwei Jahren war ich auch schon die Stärkste, habe aber nicht die richtigen Entscheidungen getroffen. Heute ist mein Plan aufgegangen und ich war so glücklich, dass ich als Erste über die Ziellinie gelaufen bin“, bejubelte die Britin den größten Erfolg ihrer Karriere. Es war der erst dritte britische Sieg bei Hallen-Europameisterschaften in dieser Disziplin nach Jane Finch 1977 und Jennifer Meadows 2011.
Hinter ihr belegte Renelle Lamote bereits zum dritten Mal auf kontinentalem Niveau den zweiten Platz und verließ Glasgow mit Silber. Es war die vielleicht beste Performance ihrer Karriere unter dem Hallendach. „Ich habe alles gegeben und bin sehr glücklich. Anfangs des Jahres war ich krank. Unter diesem Gesichtspunkt bin ich sehr froh, hier eine Medaille gewonnen zu haben“, so die 25-Jährige. Bronze gewann Olga Lyakhova, die bereits bei den Europameisterschaften von Berlin 2018 Dritte war. „Das war ein hartes Rennen. Schließlich bin ich ziemlich verkühlt“, kommentierte die 25-Jährige. Von einem gesundheitlichen Handicap war allerdings kaum etwas zu merken. Die Ukrainerin bekleidete die meiste Zeit die letzte Position und war im Schlussspurt die mit Abstand schnellste. Renée Eykens verpasste eine Medaille um die Winzigkeit von 0,08 Sekunden, es folgten die Überraschungsfinalistin Mari Smith und Esther Guerrero.
Nicht für das Finale qualifizieren konnte sich die zweifache Titelverteidigerin Selina Büchel, die im ersten von zwei Halbfinalläufen am Vortag – aus denen sich jeweils die besten Drei für das Finale bewarben – nur Vierte wurde. Im knappen Zieleinlauf musste die Schweizerin Esther Guerrero, Renée Eykens und Mari Smith den Vorzug geben. Mit Adelle Tracey scheiterte im selben Lauf eine weitere Medaillenkandidatin. „Es war ein schreckliches Rennen. Einfach eine schlechte Leistung von mir und eine große Überraschung. Ich habe in vielen Kämpfe zu viel Energie gelassen – solche Sachen passieren“, lautete die selbstkritische Analyse der 27-Jährigen.
In einem offenen Feld der Männer erwies sich Alvaro de Arriba als der stärkste Mann im Finale. Der 24-Jährige, vor zwei Jahren Bronzemedaillengewinner, übernahm mit einem Zwischenspurt Ende der vorletzten Runde energisch die Führung und zog davon. In einer Zeit von 1:46,83 Minuten erzielte er die drittschnellste Siegerzeit bei Hallen-Europameisterschaften im laufenden Jahrzehnt. „Das ist ein enorm wichtiger Moment für meine Karriere. Ich bin sehr stolz auf mich und war heute mental und körperlich in Top-Form“, jubelte de Arriba über den größten Erfolg seiner Karriere. Zuletzt gewann mit Roberto Parra 1996 ein Landsmann Hallen-EM-Gold über vier Runden. Gleichzeitig endete eine Serie von vier polnischen Erfolgen hintereinander.
Hinter dem Spanier gewann überraschend der Brite Jamie Webb in einer persönlichen Bestleistung von 1:47,13 Minuten die Silbermedaille: „Ich schwebe über den Wolken!“ Das Stockerl komplettierte der Ire Mark English, vor vier Jahren bereits Zweiter. „Ich bin aggressiv gelaufen und es hat funktioniert“, kommentierte er. Dass English im Finale antreten durfte, verdankte er dem Wettkampfgericht. Denn sportlich reichte es im Halbfinale nicht für die Qualifikation. Aber da English von Guy Learmonth entscheidend behindert wurde, nahm ihn das Wettkampfgericht folgerichtig in das siebenköpfige Finale auf. Dort nutzte der 25-Jährige seine Chance und ließ den spanischen Meister Mariano Garcia und Andreas Bube, Silbermedaillengewinner von Belgrad, knapp hinter sich.
In den spannenden Halbfinalläufen war neben Learmonth, WM-Vierter von London 2017, auch der Deutsche Christoph Kessler knapp gescheitert. Das sieben- anstatt sechsköpfige Finalfeld hatte erwartbare Konsequenzen. Vom ersten Meter an gab es irre viele Positionskämpfe. Von diesen heraushalten wollte sich eigentlich Andreas Kramer, der typischerweise sofort das Kommando übernahm. Doch der schwedische Vize-Europameister von Berlin 2018, der auf eine starke Indoor-Saison zurückblickte, hatte in Glasgow seine Form verloren und wurde am Ende bis auf den letzten Platz durchgereicht.
1.500m: Lewandowski besiegt Ingebrigtsen, Muir in eigener Liga
Frauen
Gold: Shelayna Oskan-Clarke (Großbritannien) 2:02,58 Minuten
Silber: Renelle Lamote (Frankreich) 2:03,00 Minuten
Bronze: Olga Lyakhova (Ukraine) 2:03,24 Minuten
4. Renée Eykens (Belgien) 2:03,32 Minuten
5. Mari Smith (Großbritannien) 2:03,45 Minuten
6. Esther Guerrero (Spanien) 2:04,07 Minuten
Männer
Gold: Alvaro de Arriba (Spanien) 1:46,83 Minuten
Silber: Jamie Webb (Großbritannien) 1:47,13 Minuten *
Bronze: Mark English (Irland) 1:47,39 Minuten
4. Mariano Garcia (Spanien) 1:47,58 Minuten *
5. Andreas Bube (Dänemark) 1:47,67 Minuten
6. Amel Tuka (Bosnien Herzegowina) 1:47,91 Minuten
7. Andreas Kramer (Schweden) 1:48,06 Minuten
* persönliche Bestleistung (indoor)
Hallen-Europameisterschaften 2019 in Glasgow
European Athletics