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Abate und Kuma siegen im Hamburger Regen

Bei strömendem Regen hat sich in Hamburg zwar kein schnelles Rennen mit Blick Richtung Streckenrekord entwickelt, dafür eines, welches bis zum Schluss eng blieb. Noch bei Kilometer 40 lagen vier Läufer an der Spitze praktisch gleich auf. Auf dem letzten…

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Bei strömendem Regen hat sich in Hamburg zwar kein schnelles Rennen mit Blick Richtung Streckenrekord entwickelt, dafür eines, welches bis zum Schluss eng blieb. Noch bei Kilometer 40 lagen vier Läufer an der Spitze praktisch gleich auf. Auf dem letzten Kilometer intensivierte sich der Kampf um den Sieg in einem Trio, aus dem sich der Vorjahres-Zweite Tadu Abate als Stärkster hervortrat. In seinem dritten Marathon feierte der erst 21 Jahre alte Äthiopier seinen ersten Marathonsieg in einer Zeit von 2:08:26 Stunden. „Natürlich bin ich überglücklich mit diesem Resultat. Der Regen war kein Problem für mich, ich war auf diese Bedingungen vorbereitet“, kommentierte der Sieger. In einem kompakten und in der Breite hochwertigen Rennen, bei dem 14 Läufer unter 2:12 Stunden blieben, belegten Ayele Abshero (2:08:26) und Stephen Kiprotich (2:08:31) die weiteren Podestplätze.
 

© Hochzwei / Philipp Szyza
Schneller Beginn, Stars fallen früh zurück

Bei stärkerem Regen als prognostiziert entwickelte sich im ersten Rennviertel ein sehr schnelles Rennen. Erst auf dem zweiten Viertel nahm die Spitze etwas das Tempo heraus, so dass eine große Gruppe den Halbmarathon in einer Zeit von 1:03:29 Stunden passierte. Zwei kenianische Stars waren zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr an der Spitze: Der zweifache Weltmeister Abel Kirui verließ das Rennen nach rund 15 Kilometern, nachdem er den Anschluss an die Spitze verloren hatte, und Marathon-Debütant Ezekiel Kemboi verlor kurz vor Halbzeit alle seine Chancen. Der mehrfache Olympiasieger und Weltmeister im 3.000m-Hindernislauf warf das Handtuch nicht und lief das Rennen mit einer Zeit von 2:17:23 Stunden zu Ende.
 

Klassisches Ausscheidungsrennen

Die Lauf-Geschwindigkeit an der Spitze erreichte nie mehr die Qualität der Anfangsphase, es entwickelte sich ein klassisches Ausscheidungsrennen bis zur Entscheidung im Endspurt mit dem Sieg von Abate. Ayele Abshero steigerte sich gegenüber dem dritten Platz 2018 auf Rang zwei 2019, eine Sekunde fehlte ihm auf den Sieger. Stephen Kiprotich erreichte das Ziel sechs Sekunden hinter Abate und wurde seiner seit Jahren klassischen Rolle als konstant guter Läufer gerecht, dem immer eine Kleinigkeit zu seinem ersten Marathon-Sieg seit dem WM-Titel 2013 fehlt. Der ehemalige Hamburg-Sieger Lucas Rotich musste sich mit einer Zeit von 2:09:48 Stunden mit Rang fünf zufrieden geben.
 

Drei schnelle Europäer

Stark in Szene setzen konnten sich auch zwei Europäer: Der Türke Mert Girmalegesse schaffte in einer persönlichen Bestzeit von 2:11:07 Stunden den Sprung in die Top-Ten. Ebenfalls einen neuen „Hausrekord“ markierte der Schwede David Nilsson (2:13:29), der im Winter mit einigen schnellen Halbmarathonläufen aufgefallen ist. Und der ehemalige Daniele Meucci zeigte drei Wochen nach seinem in Magenbeschwerden begründeten Ausstieg beim Rom Marathon eine ordentliche Leistung und finishte in einer Zeit von 2:12:00 Stunden auf Rang 15. Damit schaffte der 33-Jährige das Limit für die Weltmeisterschaften von Doha 2019 und schaffte sich, obwohl er das Olympia-Limit verpasste, eine gute Ausgangsposition in der Marathon-Weltrangliste, wenn er einen zweiten schnellen Marathon bis Tokio nachlegen kann.
Bester Deutscher war Frank Schauer in einer Zeit von 2:16:55 Stunden auf Rang 26.
 

© Hochzwei / Philipp Szyza
Kuma vollendet äthiopisches Doppel

Zum ersten Mal seit 2016 gingen beide Siege beim Haspa Hamburg Marathon an äthiopische Athleten. Bei den Frauen feierte Dibabe Kuma in einer Zeit von 2:24:41 Stunden ihren größten Erfolg. Die 22-Jährige überquerte in Begleitung der beiden Kenianerinnen Veronica Nyaruai und Jackline Chepngeno die Halbmarathon-Zwischenzeit in einer Zeit von 1:11:25 Stunden. Kurze Zeit später konnten die Kenianerinnen das Tempo von Kuma nicht mehr halten. Während Chepngeno ausstieg und Nyaruai bis auf Platz vier zurückfiel, zog Kuma durch und feierte am Ende einen überlegenen Sieg. Gemeinsam mit der jungen Äthiopierin stiegen die Kenianerin Magdalyne Masai (2:26:02) und Failuna Matanga aus Tansania (2:27:55) auf das Podest – beide freuten sich über deutliche persönliche Bestleistungen. Damit ist Matanga die zweitschnellste Marathonläuferin ihres Landes hinter Banuelia Katesigwa, die 2002 in Tokio eine Zeit von 2:24:59 Stunden gelaufen ist.
 

Lindholm starke Fünfte

Für die stärkste europäische Leistung des Tages sorgte die fünftplatzierte Schwedin Hanna Lindholm, die das Ziel nach 2:29:34 Stunden erreichte. Damit ist die 39-Jährige die zweitschnellste Marathonläuferin der schwedischen Geschichte hinter Isabellah Andersson. Jessica Augusto, portugiesische Hamburg-Siegerin von 2017, musste nach 27 Kilometern mit muskulären Problemen ihr Comeback beenden. Beste Deutsche war Thea Heim in einer Zeit von 2:36:10 Stunden auf Rang 15. Die 26-Jährige feierte ihr Marathon-Debüt.
Rund 35.000 Läuferinnen und Läufer waren am Wochenende in der Hansetstadt im Laufschritt unterwegs, 14.000 bestritten den Marathon.
 

Ergebnisse Haspa Hamburg Marathon 2019

Männer
1. Tadu Abate (ETH) 2:08:25 Stunden
2. Ayele Abshero (ETH) 2:08:26 Stunden
3. Stephen Kiprotich (UGA) 2:08:31 Stunden
4. Jiksa Tolosa (ETH) 2:08:51 Stunden *
5. Lucas Rotich (KEN) 2:09:48 Stunden
6. Robert Chemonges (UGA) 2:09:59 Stunden
7. Ryu Takaku (JPN) 2:10:02 Stunden **
8. Jonathan Korir (KEN) 2:10:08 Stunden
9. Kohei Ogino (JPN) 2:10:15 Stunden
10. Mert Girmalegesse (TUR) 2:11:07 Stunden **

15. Daniele Meucci (ITA) 2:12:00 Stunden
17. David Nilsson (SWE) 2:13:29 Stunden **
26. Frank Schauer (GER) 2:16:55 Stunden
30. Ezekiel Kemboi (KEN) 2:17:39 Stunden *
Frauen
1. Dibabe Kuma (ETH) 2:24:41 Stunden
2. Magdalyne Masai (KEN) 2:26:02 Stunden **
3. Failuna Matanga (TAN) 2:27:55 Stunden **
4. Veronica Nyaurai (KEN) 2:29:14 Stunden **
5. Hanna Lindholm (SWE) 2:29:34 Stunden **
6. Madai Perez (MEX) 2:30:04 Stunden
7. Elena Loyo (ESP) 2:31:13 Stunden **
8. Linet Toroitich (UGA) 2:32:52 Stunden *
9. Anne-Mari Hyryläinen (FIN) 2:35:04 Stunden
10. Johanna Bäcklund (SWE) 2:35:10 Stunden **

15. Thea Heim (GER) 2:36:10 Stunden *
21. Sarah Giomi (GER) 2:42:20 Stunden
26. Corinna Harrer (GER) 2:46:54 Stunden *
27. Anna Plinke (GER) 2:46:54 Stunden **
 
* Marathon-Debüt
** persönliche Bestleistung
 
 
Haspa Hamburg Marathon

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