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Eineinhalb Stunden nach dem Startschuss für den ersten der zwei Vorläufe im 5.000m-Lauf war die Laune bei der Ingebrigtsen-Party in Doha in den Keller gefallen. Davor hatten bereits Gerüchte die Runde gemacht, die als Stimmungsdämpfer herumschwirrten. Das Wettkampfgericht des Leichtathletik-Weltverbandes…
Eineinhalb Stunden nach dem Startschuss für den ersten der zwei Vorläufe im 5.000m-Lauf war die Laune bei der Ingebrigtsen-Party in Doha in den Keller gefallen. Davor hatten bereits Gerüchte die Runde gemacht, die als Stimmungsdämpfer herumschwirrten. Das Wettkampfgericht des Leichtathletik-Weltverbandes (IAAF) disqualifizierte ausgerechnet den 19-jährigen Jakob Ingebrigtsen, der während seines Rennens bei mehreren Schritten auf der Innenseite die Bahn verließ. Zwar verlor er aufgrund einer möglicherweise leichten Berührung eines Kontrahenten das Gleichgewicht, doch das Vergehen schien eindeutig.
Dennoch bewirkte der Gegenprotest des norwegischen Verbandes ein kleines Wunder. Nach Mitternacht Ortszeit wurde Jakob Ingebrigtsen rehabilitiert. Für das Finale könnte diese Entscheidung sehr relevant sein, denn einige Wettanbieter führen das skandinavische Wunderkind sogar als Top-Favorit für WM-Gold im 5.000m-Lauf – trotz der starken Konkurrenz aus Ostafrika. Jakob Ingebrigtsen wollte zur Entscheidung am grünen Tisch ursprünglich ebenso wenig konkret Stellung nehmen wie sein Trainer-Vater Gjert. Schlussendlich war der Jubel des Teams Ingebrigtsen über eine vermeintliche historische Leistung nicht umsonst. Erstmals in der Geschichte von Weltmeisterschaften steht ein Brüder-Trio in einem WM-Finale.
Enorme Vorfreude auf den ersten WM-Auftritt der drei Ingebrigtsens als Medaillenkandidaten (Filip hat in London 2017 in London Bronze im 1.500m-Lauf gewonnen, aber dieses Mal traut die Weltöffentlichkeit den Ingebrigtsens noch mehr zu, Anm.) war seit Tagen in der weltweiten Medienlandschaft zu spüren. Drei Brüder, allesamt Europameister im 1.500m-Lauf und international konkurrenzfähig mit der Option des talentierten Jakob als zukünftig potenziellen Weltstar – diese Konstellation ist in der Sportgeschichte einzigartig und der Stoff, aus dem große Geschichten gestrickt sind. Dass ein gerade einmal 19-jähriger Nordeuropäer sich anschickt, in Doha den großen ostafrikanischen Laufnationen einen Schrecken einzujagen, ist besonders für Medienvertreter außerhalb Europas eine traumhafte Ausgangsposition für klingende Schlagzeilen. Die Ingebrigtsens selbst finden sich freilich gar nicht besonders. Vater Gjert betont immer wieder: „Wir sind eine normale Familie. Wir sind sehr aktiv, viel an der frischen Luft und sehr naturverbunden. Im Sommer wie im Winter.“
„Filip ist der Talentierteste“
Vebjörn Rodal, Norwegens letzter großer Titelträger auf globalem Niveau, als er 1996 bei den Olympischen Spielen von Atlanta den 800m-Lauf gewann, analysierte in der britischen Tageszeitung „The Independent“ das Team Ingebrigtsen. „Ich finde nicht, dass sie ein außergewöhnliches biomechanisches Talent haben. Sie bewegen sich nicht außergewöhnlich gut. Aber sie sind exzellent vorbereitet durch ein hoch qualitatives Training. Das machen sie besser als alle anderen“, so der 47-Jährige. In Henrik sieht Rodal eine Art „Versuchskaninchen“. An ihm hat Trainer-Vater Gjert seine Kompetenz ausgetestet und anhand der Erfahrungen präzisiert. Die jüngeren Brüder profitierten davon. Filip hält er als den Talentiertesten der drei, Jakob sei aber mental der Stärkste. Eine Eigenschaft, die ihm in Doha nun bei der Bewältigung dieser Achterbahn der Gefühle mit positivem Ausgang in kürzester Zeit helfen müssen.
Ein Team
Die enge Familienverbundenheit transferiert sich auch in den Sport. Die drei Ingebrigtsen-Brüder definieren sich stets als Team, sind fast immer gemeinsam unterwegs und werden immer begleitet von ihrem Vater Gjert, der sie trainiert. Gjert hat selbst keine Erfahrung als Athlet. Ein wichtiger Wegbegleiter des Team-Ingebrigtsens ist Dr. Leif Inge Tjelta, ein Sportwissenschaftler der Universität in Stavanger, der Nachbarstadt von Sandnes, der Geburtsstadt und Wohnort der Ingebrigtsens. Tjelta hat früher eng mit der norwegischen Lauflegende Grete Waitz zusammengearbeitet und sie wissenschaftlich analysiert und betreut. In einer neuen Beobachtungsstudie, die vor einigen Wochen im Fachblatt „International Journal of Sports Science and Coaching“ publiziert wurde, versucht der Forscher dem Erfolgsgeheimnis der drei hoch talentierten Brüder auf den Grund zu gehen. Die Erkenntnisse basieren rein auf Beobachtungen, nicht auf wissenschaftliche Daten und Untersuchungen. Sie sind also mehr als Anhaltspunkt als als wissenschaftlicher Befund zu sehen. Doch immerhin berichtete auch die New York Times davon, was das globale Interesse am Team Ingebrigtsen verdeutlicht.
Gezieltes Training im aeroben Bereich
Rasch auffallend ist, dass die Ingebrigtsens in jungen Jahren extrem geringe Umfänge trainierten, obwohl sie sich auf Profikarrieren vorbereitet haben – etwas mehr als halb so viel wie andere Läufer in vergleichbarem Alter. 65–80 Kilometer pro Woche waren es bis zum Alter von 16 Jahren, maximal 150 Laufkilometer pro Woche bis zur Volljährigkeit. Davon nur ein minimaler Teil als Intervalltraining, sondern großteils als langsame, lange Laufeinheiten. Gjert legte großen Wert darauf, in der Wachstumsphase seiner Söhne hauptsächlich aerobes Ausdauertraining zu machen und somit seine Söhne behutsam auf den Leistungssport vorzubereiten. Dennoch feierte Jakob genau in dieser Altersspanne bei den Europameisterschaften von Berlin 2018 und davor bei den Junioren-Welt- und Europameisterschaften riesige Erfolge. Nun ist er seit wenigen Tagen 19 und wird als Favorit auf WM-Gold im 5.000m-Lauf gehandelt – ein Riesendruck.
Optimale Vorbildfunktion
Erzogen wurden die drei als Multisport-Talente. Henrik und Filip waren in der Jugend gute Fußballer und – wie es sich für Norweger gehört – im Winter intensiv mit Skilanglauf beschäftigt. Henrik war sogar zweimal norwegischer Meister in seiner Altersklasse, aber die Konkurrenz in der Volkssportart war riesig. Filip war überhaupt ein Spätstarter im Laufsport. Jakob, der bereits mit sieben auf die Leichtathletikbahn ging, glänzte auch im Hürdensprint und Hochsprung. Als Henrik 2012 Europameister wurde, war Jakob elf und entschied, ebenfalls Europameister im 1.500m-Lauf werden zu wollen. Klassische Idolisierung des große Bruders! „Ich wollte immer so sein wie meine älteren Brüder. Daher habe ich mit dem Laufen begonnen. Schneller zu sein als die beiden, das ist meine größte Motivation“, bestätigte Jakob diese Beobachtungen unlängst in einem Interview mit der BBC.
Dr. Tjelda analysierte, dass Jakob von der Vorbildfunktion des gemeinsamen Trainings seiner älteren Brüder und der gegenseitig ausstrahlenden Motivation enorm profitierte. Überhaupt kommt der norwegische Wissenschaftler zum Schluss, dass die Tatsache, dass die drei Brüder harmonieren, eine wichtige Erfolgskomponente im Team Ingebrigtsen und in der individuellen Entwicklung der drei ist. „Ich fühle eine Verantwortung, meinen jüngeren Brüdern in ihrer Entwicklung zu helfen“, schildert Henrik der BBC. Filip bezeichnet den jungen Jakob als „Running Protégé“ der Familie, Henrik lobt dessen Fokussierung.
Zwei Ingebrigtsens in Top-Form
Noch vor dem Abflug nach Doha hielt Jakob Ingebrigtsen den Ball aufreizend flach. Sein Ziel wäre eine Final-Teilnahme. Er wolle sich auf dem Weltniveau etablieren, sagte er der BBC. Ganz konträr sind seine allgemeinen, zielgerichteten Aussagen für die Zukunft: „Ich will immer gewinnen! Ich liebe es, als Erster über die Ziellinie zu laufen.“ Und weiter sagt der Mann, dem 2018 als Erstem in der EM-Geschichte das Gold-Doppel im 1.500m- und 5.000m-Lauf gelang: „Ich träume nicht von WM-Gold. WM-Gold ist mein Ziel. Das ist ein großer Unterschied!“ Jakob demonstriert eine unheimliche Entschlossenheit Richtung Perfektion.
Nun, durch den Faux-pas im Vorlauf hätten alle Ziele und Wünsche beinahe um ein paar Tage verschoben werden müssen. Doch nicht nur Jakob, sondern auch Filip hinterließ in den Vorläufen einen hervorragenden Eindruck. Er hätte seinen Durchgang auch gewonnen, hätte er durchgezogen. So wurde er Dritter hinter Paul Chelimo (13:20,18) und Telahun Bekele sowie vor Stewart McSweyn und Nicholas Kimeli. Henrik folgte als Siebter hinter Isaac Kimeli wie auch Hassan Mead und Justyn Knight, vor zwei Jahren in London WM-Neunter in seinem wahrscheinlich bisher stärksten Lauf, über die Zeitregel ins 15-köpfige Finalfeld, welches am Montagabend im Einsatz ist. Erst sehr aktiv und bemüht, dann chancenlos war Sam Parsons. Der Deutsche erzielte eine Zeit von 13:38,53 Minuten. Im Vorfeld hatte er noch seiner deutschen Mutter, die ihn ins Trainingslager nach St. Moritz und zur WM nach Doha begleitet hat, öffentlich ein „Danke!“ ausgerichtet. Denn ihre Nationalität hatte seinen WM-Start für Deutschland und Rang 13 im ersten Vorlauf ermöglicht. „In Tokio werde ich stärker sein“, versprach er im ARD-Interview mit Blick auf Olympia 2020.
Richard Ringer weit am Finale vorbei
Ebenfalls gute Miene zum bösen Spiel musste Richard Ringer nach seinem deutlichen Scheitern als 15. des ersten Vorlaufs in einer Zeit von 13:49,20 Minuten machen. Fast 25 Sekunden fehlten ihm im Ziel auf den äthiopischen Sieger Selemon Barega (13:24,69), fast 23 Sekunden auf den Schotten Andrew Butchart, der als Sechster über die Zeit noch ins Finalfeld rutschte. „Ein weiteres Mal ist es mir nicht gelungen, trotz guter Vorbereitung und guter Form am Punkt X meine Leistung abzurufen“, klagte der 30-Jährige Lebenspartner der Österreicherin Nada Ina Pauer gegenüber der ARD. Aufgrund der unheimlichen Hitze in Doha hat er die letzten Tage sein Hotel nicht verlassen und auf dem Laufband trainiert. „Was ich eigentlich nicht so mag“, sagte er.
Neben Barega schafften es der kenianische Last-Minute-Nominierte Jacob Krop, der überraschend gut auftretende Titelverteidiger Muktar Edris, Mo Ahmed aus Kanada und Birhanu Balew aus dem Bahrain ins Finale. Die Australier Morgan McDonald und Patrick Tiernan hielten genauso wie der Italiener Yemaneberhan Cirppa lange mit der Spitze mit, am Ende fehlte aber die Kraft. Keine Chance im Finale hatte Julien Wanders auf Rang elf (13:38,95), der unterwegs dafür sorgte, dass das Rennen nicht zu langsam war. Im Vorfeld hatte er auch versprochen, aktiv laufen zu wollen.
Ein Hauch von Menschlichkeit
Für das emotionale Highlight sorgten Braima Dabó aus Guinea-Bissau und Jonathan Busby aus Aruba, die abgeschlagenen Läufer des ersten Vorlaufs. Busby war vor Erschöpfung dem Zusammenbruch nahe, Dabó wartete auf ihn und stützte ihn bis ins Ziel. Im spärlich besetzten Stadion sorgte diese Herzlichkeit für mehr Applaus als so manche Spitzenleistung am ersten Wettkampftag.
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