Laut kenianischen Medienberichten ist Isaiah Kiplagat nach 23 Jahren mächtiger, aber teilweise scharf kritisierter Herrschaft an der Spitze des kenianischen Leichtathletikverbandes Athletics Kenya bereit, mit seinem Rücktritt der kenianischen Leichtathletik eine Wende für die Zukunft zu geben. „Ich bin nicht…
Laut kenianischen Medienberichten ist Isaiah Kiplagat nach 23 Jahren mächtiger, aber teilweise scharf kritisierter Herrschaft an der Spitze des kenianischen Leichtathletikverbandes Athletics Kenya bereit, mit seinem Rücktritt der kenianischen Leichtathletik eine Wende für die Zukunft zu geben. „Ich bin nicht daran interessiert, unter diesen Voraussetzungen weiterzumachen. Ich werde mein Amit weitergeben“, wird der Top-Funktionär zitiert, zeigte sich jedoch weiterhin uneinsichtig. Gemeinsam mit seinem Vize-Präsidenten David Oyeko, der mindestens genauso in Kritik steht, werden ihm Korruption und ein nach internationalem Maßstab nicht angemessener Umgang mit Doping in der kenianischen Leichtathletik zu Last gelegt. Die beiden wären noch bis 2017 vertraglich im Amt und haben in vergangenen Jahren auch im Leichtathletik-Weltverband IAAF wichtige Ämter bekleidet. Internationaler Druck
In den vergangenen Tagen haben sich auch die höchsten internationalen Sportverbände in die Proteste gegen Athletics Kenya eingemischt. IAAF-Präsident Sebastian Coe und Kipchoge Keino, Präsident des kenianischen Olympischen Komitees NOCK und einer der Hauptkritiker Kiplagats, sprachen sich bei einem Treffen auf Mauritius öffentlich für einen Wechsel an der Spitze des kenianischen Leichtathletikverbandes aus. Zuvor hatte sich bereits der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach zu Wort gemeldet: „Wir müssen das sehr ernst nehmen. Ich werde mich sofort mit dem kenianischen Olympischen Komitee in Verbindung setzen.“ In diesem Gespräch übte der Deutsche wohl Druck auf die kenianische Leichtathletik und die kenianische Politik aus, das Momentum zu positiven Veränderungen zu nutzen. Paul Tergat, ehemaliger Weltklasseläufer und Marathon-Weltrekordhalter und heutiges IOC-Mitglied, zeigt sich erleichtert von der offensichtlichen Bereitschaft Kiplagats abzudanken, und will Ermittlungen zu Gunsten einer Säuberung der kenianischen Leichtathletik so schnell wie möglich in die Wege leiten. Proteste als Ausgangspunkt
Die neueste Welle an Kritik gegen Athletics Kenya hat ihren Anfang in einer Protestaktion der Organisation Professional Athletics Association of Kenya genommen, der Marathon-Star Wilson Kipsang vorsitzt. Rund 50 Demonstranten hatten am Montagmorgen den Sitz des kenianischen Leichtathletikverbandes in Nairobi belagert und sich im Gebäude verbarrikadiert. Erst am Dienstagabend gab PAAK die Belagerung freiwillig auf, nachdem die kenianische Regierung vermittelte und die Verbandsspitze des Leichtathletikverbandes ihre Resignation signalisierte.
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