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Nijel Amos aus Botswana hat am Freitagabend das mit Hochspannung erwartete Duell gegen den Kenianer Emmanuel Korir gewonnen und damit seinen Titel bei den Afrikameisterschaften in Asaba im 800m-Lauf der Männer erfolgreich verteidigt. Die beiden in seit den Olympischen Spielen…
Nijel Amos aus Botswana hat am Freitagabend das mit Hochspannung erwartete Duell gegen den Kenianer Emmanuel Korir gewonnen und damit seinen Titel bei den Afrikameisterschaften in Asaba im 800m-Lauf der Männer erfolgreich verteidigt. Die beiden in seit den Olympischen Spielen 2016 andauernder, verletzungsbedingter Abwesenheit des zweifachen Olympiasiegers David Rudisha besten 800m-Läufer der Welt hatten sich mit Gala-Auftritten auf die Kontinentalmeisterschaften eingestimmt. Erst triumphierte Amos beim Diamond-League-Meeting in Monaco (1:42,14), zwei Tage später konterte Korir beim Diamond-League-Meeting in London, schlug Amos im direkten Duell und markierte die schnellste 800m-Zeit seit sechs Jahren (1:42,05).
Frühe Attacke
Die große Schwäche Nijel Amos’ bisher bei Meisterschaftsrennen war seine mangelnde taktische Variabilität, die ihm einige deftige Niederlagen bei Weltmeisterschaften eingebracht hat. In Asaba ging seine Taktik aber auf – und das, obwohl er nicht wie bevorzugt gleich die Führung übernahm. Vielleicht war die Position im Windschatten von Jonathan Kitilit im wahrsten Sinne des Wortes Gold wert. Während der junge Kenianer, der wie schon beim ersten Saison-Höhepunkt, bei den Commonwealth Games in Gold Coast Sechster wurde, auf der zweiten Runde nicht mehr zulegen konnte, startete Amos seine Attacke 150 Meter vor dem Ziel. Damit erwischte er genau jenen Augenblick, als sich Korir von Platz vier auf der Kurven-Außenbahn nach vorne arbeiten wollte. Der Plan funktionierte, in einer Endzeit von 1:45,20 Minuten sicherte sich der 24-Jährige seinen dritten Afrikameistertitel in Folge. Korir (1:45,65), der mit wackelndem Kopf seinen gewohnt flotten Endspurt nicht bringen konnte, blieb nur die Silbermedaille, angesichts seines erst zweiten internationalen Auftritt im kenianischen Nationaldress und seiner ersten internationalen Medaille dennoch eine tolle Erinnerung.
Bronze gewann Mostafa Smaili aus Marokko in einer Zeit von 1:45,90 Minuten. Für den 21-Jährigen war es nach zwei Finalteilnahmen bei Hallen-Weltmeisterschaften die erste internationale Medaille. Das 800m-Finale war insgesamt kein Rennen für die Kenianer, die die Vorläufe noch dominiert hatten. Korir verlor das Duell um Gold gegen Amos, Ferguson Rotich, immerhin Olympia-Teilnehmer und ehemaliger Gesamtsieger in der Diamond League, und Kitilit verpassten die Medaillen klar. Pech hatte Antoine Gakeme aus Burundi, dem nur 0,01 Sekunden auf Bronze fehlten. Das Finale ging ohne äthiopische Beteiligung über die Bühne.
Kipruto komplettiert Trophäensammlung
Kenias großer Nachfolger von Ezekiel Kemboi und neuer Hindernis-Star Conseslus Kipruto ist im Alter von 23 Jahren endgültig am Ende seiner Träume angekommen. Der Kenianer, der in Jugendjahren bereits zweimal WM-Silber gewonnen hatte, hat sich nach dem Olympiasieg 2016, dem WM-Titel 2017, dem Sieg bei den Commonwealth Games 2018 bei den Afrikameisterschaften in Asaba den vierten und letzten bedeutenden internationalen Titel gesichert. Dabei agierte Kipruto in Asaba trotz seiner Erfolge der letzten Jahre aus der Außenseiterrolle. Während er zuletzt nicht in Topform agierte und drei der letzten vier Rennen auf der Bühne der Diamond League nicht gewinnen konnte, galt der Marokkaner Soufiane El Bakkali nach seiner fantastischen Weltjahresbestleistung in unter acht Minuten in Monaco als Favorit.
Doch auf Ebene der taktisch eigenen Meisterschaftsrennen spielte Kipruto, der noch nie unter acht Minuten gelaufen ist, seine ganze Klasse und seine Stärke aus. Das gesamte Rennen hatte der Olympiasieger und Weltmeister im Rücken von El Bakkali verbracht, dem die Tempoarbeit zufiel. Die beiden waren bereits unter sich, als der Kenianer am letzten Wassergraben angriff und den Marokkaner düpierte. In einer Siegerzeit von 8:26,38 Minuten war Kipruto fast zwei Sekunden vor dem 22-Jährigen im Ziel, der nach WM-Silber nun auch auf kontinentaler Ebene der Zweitbeste war. Ein Spezialist für Bronzemedaillen bleibt der WM-Neunte von London, Getnet Wale. Nach zwei dritten Plätzen bei Junioren-Weltmeisterschaften, darunter vor wenigen Wochen in Tampere, sicherte sich der 18-Jährige in einer Zeit von 8:30,87 Minuten Bronze.
Kenianische Siege bei den Frauen
Den spannendsten Zieleinlauf inklusive einer kleinen Überraschung gab es im 1.500m-Finallauf der Frauen. Am Ende lagen die besten Drei binnen 0,15 Sekunden. Die Kenianerin Winny Chebet, Fünfte bei den Hallen-Weltmeisterschaften von Birmingham 2018, hatte auf der Ziellinie die Nase vorne und siegte in einer Zeit von 4:14,02 Minuten vor der etwas höher eingeschätzten Marokkanerin Rababe Arafi (4:14,15) und deren Landsfrau Malika Akkaoui. 1.500m-Olympiasiegerin und -Weltmeisterin Faith Kipyegon fehlte in Asaba – sie hat aufgrund einer Babypause die komplette Wettkampfsaison 2018 gestrichen.
Auch in der einzigen Lauf-Entscheidung am Samstagabend gab es Gold für Kenia. Stacy Ndiwa setzte sich bei hohen Temperaturen im 10.000m-Lauf der Frauen in einer angesichts der Bedingungen sehr beachtlichen Zeit von 31:31,17 Minuten deutlich vor ihrer Landsfrau Alice Aprot, die vor zwei Jahren in Durban mit eine der Glanzleistungen der damaligen Kontinentalmeisterschaften triumphiert hatte, durch. Nach ihrer persönlichen Bestleistung sank die 25-jährige Siegerin unmittelbar hinter der Ziellinie erschöpft zu Boden. Davor hatten die beiden Kenianerinnen zusammengearbeitet, um der Konkurrenz früh zu entwischen. Mit Respektabstand wurde die Äthiopierin Alemayehu Teknemichael Dritte.
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