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Andreas Vojta beim Wings for World Life Run Zweiter

Als Sieger des Wings for World Life Run in Wien schaffte es Andreas Vojta auf den zweiten Platz der globalen Gesamtwertung hinter dem Japaner Jo Fukuda.
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So weit und so lange ist Andreas Vojta noch nie an einem Stück gelaufen wie gestern beim Wings for Life World Run. 68,54 Kilometer – also knapp 26,5 Kilometer länger als bei seinem bisher längsten Lauf, ein Marathon. Auch wenn der gestrige nicht die Intensität und die Laufgeschwindigkeit des Vienna City Marathon vor fünf Wochen erreichte, sieht der 35-Jährige ein positives Zeichen in seiner Leistung. Auch hinsichtlich des nächsten Marathons. Bei den Frauen endete eine unglaubliche Wettkampfserie für Esther Pfeiffer mit dem Gesamtsieg beim Wings for Life World Run. Binnen fünf Wochenenden lief sie fünf Wettkämpfe, überwiegend auf hohem Niveau.

Ein paar schnelle Schritte mussten es am Ende mit dem näher rückenden Catcher Car doch noch sein, dann war der längste Lauf im Leben von Andreas Vojta (team2012.at) irgendwo in der Nähe von Tulln zu Ende. „Es war eine schöne Abwechslung. Normalerweise bin ich ja gewohnt, über eine Ziellinie zu laufen“, erzählte der 35-Jährige, der mit dem Catcher Car retour nach Wien gebraucht wurde. Er hatte Gefallen am Wettkampf, der vom mentalen Setting her keiner war, wie er es kennt. „Es ging um das Event, daher hatte ich nicht dieses übliche Wettkampffeeling und bin locker ins Rennen gegangen. Das hat sich aber gut entwickelt und es war fein, das wir lange Zeit in der Gruppe gelaufen sind“, so Vojta.

Bis ca. Kilometer 50 lief Vojta gemeinsam mit Lemawork Ketema (SVS Leichtathletik), danach alleine mit der Begleit-Entourage, bis das Catcher Car hinzukam. Über vier Stunden verbrachte der zweifache Marathon-Staatsmeister im Laufschritt. „Sunday long einmal ein bisschen extremer“, schmunzelte er.

Dafür stimmte ihn das heutige Gefühl positiv. „Ehrlich gesagt verspüre ich weniger Müdigkeit und Ermüdung als nach dem Vienna City Marathon. Ich habe den Lauf besser weggesteckt als gedacht – ein positives Zeichen auch für den Marathon.“ Da er ohne große Erwartungshaltung gestartet war, freute er sich umso mehr über die Distanz und die Gesamtplatzierung, sagte er im Gespräch mit RunUp.eu

Wings for Life World Run 2025

Dritter Gesamtsieg für Fukuda

Nur ein Läufer weltweit lief im Rahmen des Wings for Life World Run weiter als der Österreicher. Jo Fukuda schaffte in Fukuoka 71,67 Kilometer und gewann die Gesamtwertung des Wings for Life World Run nach 2022 und 2023 bereits zum dritten Mal. Der 34-jährige Japaner hat eine Marathon-Bestleistung von 2:09:52 Stunden und bereits acht Marathons im Zeitspektrum zwischen 2:09:52 und 2:11:52 Stunden ins Ziel gebracht.

Zweitbester Österreicher in der Gesamtwertung war Lemawork Ketema, der den Wings for Life Run in Wien bereits dreimal gewonnen hat. Der 39-Jährige absolvierte in Wien 65,03 Kilometer. Dritter in Wien wurde Alexander Bründl (starlim racing team wels) mit 61,41 Kilometer. Vor drei Wochen war er Dritter bei den Marathon-Staatsmeisterschaften in Linz.

Neuer Anmelderekord

310.719 Menschen mit 191 unterschiedlichen Nationalitäten haben sich laut Informationen von Wings for Life für den diesjährigen Wings for Life World Run angemeldet. Das ist, bei der 12. Ausgabe, neuer Rekord. 13.500 davon starteten beim Flagship Run in Wien. Die weiteren sechs Flagship Runs fanden in München, Zug, Zadar, Posen, Ljubliana und Breda statt – also allesamt in Europa.

Über den Erdball verteilt fanden App Runs statt, darunter gleich 114 lokale Events in Österreich. Alle starteten synchron vergangenen Sonntag um 13 Uhr MEZ. Insgesamt 202.713 Läufer*innen schafften es in die Ergebnisliste des Wings for Life World Run. Die Teilnehmer*innen generierten eine Spendensumme von 8,6 Millionen Euro zugunsten der Rückenmarksforschung, um Querschnittslähmung heilbar zu machen.

Eine unglaubliche Serie

Siegerin bei den Frauen war Esther Pfeiffer, die in München eine Distanz von 59,03 Kilometer zurücklegte. Die 32-Jährige hat einen aufregenden und ereignisreichen April hinter sich. Ihre außergewöhnliche Wettkampfserie begann am 6. April beim Berliner Halbmarathon mit einer neuen persönlichen Bestleistung von 1:09:15 Stunden. Ein tolles Erlebnis: Schließlich lief Pfeiffer beim größten Halbmarathon Deutschlands als beste Deutsche ins Ziel.

Sechs Tage später lief Pfeiffer bei den Straßenlauf-Europameisterschaften in Belgien und war angesichts der Vorleistung Medaillenkandidatin. Die Träume erfüllten sich nicht, sie musste aussteigen. Davon erholte sie sie schnell, eine Woche später gewann sie den deutschen Meistertitel im Halbmarathon im Rahmen des Paderborner Osterlaufs in einer Zeit von 1:10:01 Stunden. Als Draufgabe folgten noch der Sieg beim Halbmarathon im Rahmen des Düsseldorf Marathon acht Tage nach dem Meistertitel in der zweitschnellsten Karrierezeit – und nun, genau eine Woche später, der eindrucksvolle Longrun zum Sieg beim Wings for Life World Run in München.

Esters Ehemann Hendrik Pfeiffer schaffte übrigens die Distanz von 66,74 Kilometern und wurde Sechster in der globalen Gesamtwertung – als Sieger des Flagship Runs in München. Auf den weiteren Plätzen der globalen Frauenwertung landeten die Polinnen Martyna Mlynaczyk (57,8 km in Posen) und Patrycja Talar (57,04 km in Breda). Cornelia Stöckl-Moser (SC Leogang) lief, drei Wochen nach ihrem Staatsmeistertitel im Marathon, in Wien gut 50 Kilometer weit und belegte als beste Österreicherin Platz neun in der globalen Wertung.

Straßenlauf-Ergebnisse des Wochenendes

🇨🇿 Zum 30. Mal ging der ORLEN Prag Marathon am vergangenen Sonntag über die Bühne und endete mit äthiopischen Siegen. Bei guten Bedingungen mit Temperaturen um die 15°C erzielte der ehemalige Boston-Sieger Lemi Berhanu eine Spitzenzeit von 2:05:14 Stunden, die zweitbeste je auf der nicht einfachen Strecke des Prag Marathon erzielte Zeit. Der 30-jährige hat den Klassiker in der tschechischen Hauptstadt bereits im letzten Jahr gewonnen. Felix Kipkoech aus Kenia und Tetsuya Yoroizaka aus Japan belegten die weiteren Plätze. Bei den Frauen siegte Bertukan Welde in einer Zeit von 2:20:55 Stunden vor den Kenianerinnen Evaline Chirchir und Pascalia Chepkogei. Über 10.000 Läufer*innen nahmen am Prag Marathon 2025 teil.

🇯🇵 Nadia Battocletti hat bei einem von ihrem Ausrüstungssponsor ASICS in Tokio organisierten Einladungsevent einen neuen Europarekord im 5km-Straßenlauf aufgestellt. In einer Zeit von 14:32 Minuten blieb die 25-jährige Italienerin sieben Sekunden unter dem bisherigen Rekord der Holländerin Diane van Es vom Monaco Run im Februar. Gewonnen hat das Rennen die Kenianerin Caroline Nyaga, die sich mit einer Zeit von 14:19 Minuten auf den geteilten dritten Rang der ewigen Weltbestenliste schob. Battocletti lief als Zweite ins Ziel. Die Schwedin Sarah Lahti egalisierte in 15:04 Minuten als Siebte den schwedischen Rekord von Meraf Bahta. Einen französischen Rekord gab es im 10km-Lauf durch Mekdes Woldu, die die sechs Jahre alte Bestleistung von Liv Westphal um 14 Sekunden auf eine Zeit von 31:01 Minuten verbesserte. Mit Julia Mayer (DSG Wien) war auch eine Österreicherin dabei: Sie finishte den 10km-Lauf in einer Zeit von 34:33 Minuten.

🇩🇪 Die deutschen Marathonmeister Samwel Fitwi und Domenika Mayer haben beim Gutenberg Halbmarathon Mainz ihre persönlichen Bestleistungen verpasst. Vier Wochen nach dem Sieg beim Hannover Marathon lief der deutsche Marathonmeister in einer Zeit von 1:01:22 Stunden als Zweiter ins Ziel, Mayer verpasste in einer Zeit von 1:09:56 Stunden das Stockerl knapp. 13 Sekunden fehlten ihr auf die drittplatzierte Belgierin Hanne Verbruggen. Die kenianischen Sieger James Kipkurui (1:00:50) und Esther Chemtai (1:08:52) sorgten für neue Streckenrekorde. Rund 8.500 Anmeldungen gingen für den Halbmarathon ein, rund 13.700 waren es insgesamt.

🇨🇴 In Kolumbien ging am gestrigen Sonntag die Premiere des Cali Marathon über die Bühne. Evans Mayaka gewann das Rennen in einer Zeit von 2:11:04 Stunden mit 23 Sekunden Vorsprung auf Boniface Kiplimo, der eine fast fünf Minuten bessere Bestleistung ins Rennen mitgebracht hatte. Bei den Frauen gewann die Kenianerin Emmah Ndiwa in einer Zeit von 2:29:26 Stunden mit deutlichem Vorsprung. Der klar favorisierte Gabriel Geay aus Tansania gab auf. Helalia Johannes aus Namibia, mehrfache VCM-Starterin und WM-Dritte 2019, musste sich mit Platz vier zufrieden geben. Die Bedingungen waren mit Temperaturen von 19°C und einer Luftfeuchtigkeit von 95% auf einer Meereshöhe von über 1.000m besonders hart. Rund 11.000 Teilnehmer*innen beteiligten sich an dieser Premiere.

Autor: Thomas Kofler
Bild: © Jedermannlauf / Alexander Schwarz – Andreas Vojta bei den Halbmarathon-Staatsmeisterschaften 2024.

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