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Apropos Hausverstand

Was wir in diesen Tagen unbedingt vermeiden müssen: wir dürfen uns von jenen, die gegen den gesunden Hausverstand immun sind, nicht infizieren lassen. Damit meine ich nicht Herr und Frau Hausverstand, wenn sie bei einer bekannten Handelskette ihren Einkauf machen.…

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Was wir in diesen Tagen unbedingt vermeiden müssen: wir dürfen uns von jenen, die gegen den gesunden Hausverstand immun sind, nicht infizieren lassen. Damit meine ich nicht Herr und Frau Hausverstand, wenn sie bei einer bekannten Handelskette ihren Einkauf machen. Wenn man das Alltagsgeschick vieler Menschen heute ansieht, merkt man recht schnell, was fehlt. Das will ich an einigen Beispielen festmachen.
Seit einigen Wochen gelten bei uns gesetzlich verordnete Ausgangsbeschränkungen. Trotzdem finde ich in einigen Kommentaren und Artikeln wichtiger Medien die Verwendung des Wortes Ausgangssperre. Das trifft mittlerweile auf einige Regionen in Europa und bei verschärften Quarantänemaßnahmen zu, nicht aber auf die allgemeine Situation in Österreich. Damit schaffen Medien aber eine zusätzliche Verunsicherung, die Auswirkungen auf unser Verhalten hervorruft.
Beim Bewegen an der frischen Luft braucht es manchmal viel Geduld. Durch unterschiedliche Interpretationen der Verordnungen trifft man auf die unterschiedlichsten Verhaltensweisen, die leider auch einen angebrachten Hausverstand vermissen lassen. Meine Empfehlung: nicht ärgern und mit der nötigen Gelassenheit weiter.
Wie leicht überträgt sich das Virus beim Joggen?
Das ist die Frage, die uns Läuferinnen und Läufer sehr beschäftigt. Zwei Meter Distanz sind beim Sport nicht ausreichend, warnt eine belgisch-holländische Luftstrom-Studie und sorgt damit für heftige Diskussionen. Die Frage, ob das Virus über die normale Atemluft übertragen werden kann, zieht Fragen nach dem nötigen Abstand zu anderen Menschen nach sich. Bisher werden ein bis zwei Meter Sicherheitsabstand empfohlen. Wissenschaftler haben in einer belgisch-niederländische Studie dargelegt, dass der Abstand mindestens vier bis fünf Meter betragen sollte, beim Joggen und langsamen Fahrradfahren zehn Meter und beim schnellen Fahrradfahren 20 Meter. Sie simulierten dafür Partikelwolken, die Spaziergänger oder Sportreibende ausstoßen.
Der deutsche Virologe Christian Drosten zweifelt an einer großen Gefahr einer Aerosol-Übertragung im Freien. „Ich denke, dass sich ein starker Verdünnungseffekt einstellt und gerade eine Komponente von Aerosol-Übertragung, die offenbar jetzt immer mehr auch angenommen wird, sicherlich im Freien viel weniger eine Rolle spielt“, sagt er im NDR-Podcast.
Bert Blocken, Hauptautor der belgisch-holländischen Studie, musste seit ihrem Erscheinen aber viel Kritik einstecken. Ein großes Problem, das Wissenschaftler in ihr sehen: die Studie wurde veröffentlicht, bevor sie „peer reviewed“, also wissenschaftlich gegengecheckt wurde. Zunächst wurde gar nicht die Studie veröffentlicht, sondern lediglich der Artikel einer belgischen Zeitung, mit der sich Blocken über seine Ergebnisse unterhalten hatte.
Und da „bis zu 20 Meter Abstand zum Vordermann“ nicht nur einen großen Kontrast zu den bislang empfohlenen ein bis zwei Metern darstellen, sondern vor allem in Großstädten kaum machbar sind, bezeichnen manche Kritiker die zunächst veröffentlichten Ergebnisse der Studie als kontraproduktiv und Missmut stiftend, könnten ihre Ergebnisse doch sehr leicht falsch interpretiert werden.
Der Harvard-Epidemiologe William Hanage echauffierte sich im Gespräch mit „Vice US“ sehr über die Veröffentlichung der Studie. Er bezeichnet sie als „schädlich“ und erklärt, dass Blockens Aussage, dass die Studie zum Kampf gegen Covid-19 beitragen würde, sein „Blut zum Kochen bringen“ würde. Blocken hingegen betont in verschiedenen Twitter-Posts, dass die Studie weder dazu aufrufen soll, keinen Sport mehr im Freien zu machen, noch, dass die Menschen jetzt generell 20 Meter Abstand voneinander halten sollen. Die wichtige Erkenntnis aus der Studie sei, dass Menschen, die sich im Freien aufhalten, nicht im Windschatten der Personen vor ihnen gehen, joggen oder Fahrradfahren sollten, da sich dort die meisten Viren aufhielten. Besser sei es, sich diagonal versetzt zu bewegen oder– wenn möglich – nebeneinander.
Was fragt uns diesbezüglich der Hausverstand: Mit wem laufen wir denn im Augenblick? Wenn, dann mit jemand aus dem gleichen Haushalt. Also ist der Abstand egal. Wenn wir jemand überholen oder es kommt uns jemand entgegen, wechseln wir auf die andere Seite. Ich finde es schade, wenn dann nicht gesicherte Aussagen von Bert Blocken z.B. durch unsereren von mir sehr geschätzten Sportminister übernommen werden und die Verunsicherung anheizen. Solch offizielle Statements werden dann von den Medien übernommen und plötzlich dürfen wir uns nur mehr in einem Abstand von 10 Metern bewegen. Wie soll das auf einem fünf Meter breiten Weg umgesetzt werden? Also bitte! Daher lautet meine Empfehlung – solange nicht valide Studien vorliegen: Vertrau der seriösen Wissenschaft, gebrauche den gesunden Hausverstand und handle nach den derzeit gültigen Rahmenbedingungen. Lass dich nicht unnötig verunsichern!
Was mich derzeit aber wirklich aufregt, sind die sportlichen Challenges in den Sozialen Medien. In Ermangelung anderer sportlicher Ereignisse werden sie auch immer mehr von den Sportredaktionen übernommen und teilweise sehr prominent aufgemacht. Das heizt weitere Projekte an. Von kom­pe­ti­tiven Events auf virtueller Basis rate ich derzeit massiv ab. Wettkämpfe fordern uns körperlich und psychisch – in einem gesunden Umfeld eine feine Herausforderung. Jetzt geht es aber darum, uns und damit auch andere zu schützen. Es wird auch wieder die Zeit zum „Gasgeben“ kommen.
Auch wenn bei einigen dieser Projekte ein beachtlicher Charity-Benefit erlaufen wird, die Vorbildwirkung ist fatal. Egal, ob es sich um virtuelle Marathons statt der abgesagten oder um Ultraläufe mit erschöpfender Wirkung handelt. Wie wäre es, einfach aufzurufen, sich eine Stunde miteinander zu bewegen – ohne Stress, ohne Zeitnahme und ohne das virtuelle Catcher Car, dass dich einholt? Der Effekt auf den eigenen Körper wäre ein ganz anderer: durch Sport sollen wir das Immunsystem aufbauen – nicht auslaugen!
Laufen ist zum Glück uneingeschränkt möglich. Bleibt dabei und nutzt die herrlichen Frühlingstage für Euer liebstes Hobby. Beweg dich in einem moderaten Tempo und bau so einen wirkungsvollen Immunschutz auf. Aus dieser Erfahrung entsteht mit Hausverstand betrieben praktisches Können und das motiviert, inspiriert und begeistert zu weiteren sinnbringenden Laufausflügen.
Bleib in Bewegung und lebe dein Leben!
Dein RunAustria Headcoach

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