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Assefa läuft neuen Streckenrekord beim Frankfurt Marathon
Trotz äußerer Bedingungen, die fernab vom Ideal waren, hat das stärkste Elitefeld der Frauen in der Geschichte des Mainova Frankfurt Marathon reihenweise geliefert und den sechs Jahre alten Streckenrekord von Meseret Melkamu verbessert. Ihre äthiopischen Landsfrauen Meskerem Assefa und Haftamnesh…
Trotz äußerer Bedingungen, die fernab vom Ideal waren, hat das stärkste Elitefeld der Frauen in der Geschichte des Mainova Frankfurt Marathon reihenweise geliefert und den sechs Jahre alten Streckenrekord von Meseret Melkamu verbessert. Ihre äthiopischen Landsfrauen Meskerem Assefa und Haftamnesh Tesfay blieben unter der alten Rekordmarke. Die 32-jährige Assefa feierte eineinhalb Jahren nach ihrem Sieg beim Rotterdam Marathon und ein halbes Jahr nach ihrem Triumph beim Nagoya Women’s Marathon einen weiteren hochkarätigen Sieg bei einem wichtigen internationalen Marathon und markierte in einer Zeit von 2:20:36 Stunden eine neue persönliche Bestleistung. Damit ließ sie ihre Hauptkonkurrentin Tesfay, die ihren zweiten Marathon erneut in einer Spitzenzeit beendete, um elf Sekunden hinter sich. Wie gelungen die Zusammensetzung des Starterfeldes war, zeigen sieben Leistungen unter 2:23 Stunden – das gab es bei einem deutschen Marathon noch nie, nicht einmal beim Berlin Marathon. Nicht zu diesem Kreis gehörte Top-Favoritin Mare Dibaba, die im Finale einbrach und nur Elfte wurde. Für beste Stimmung in der Festhalle der Frankfurter Messe sorgte die Frankfurter Katharina Heinig, die gerade so unter 2:30 Stunden blieb und damit ihre sportlichen Wünsche erfüllen konnte.
Rasante erste Hälfte
Dass bei kühlen und windigen Verhältnissen in den Straßen der deutschen Finanzmetropole ein besonderes Rennen möglich war, kündigte sich bereits früh an. Ein ausgeglichenes Tempo führte eine zwölfköpfige Spitzengruppe bei einer Zwischenzeit von 1:09:55 Stunden über die Zwischenzeit beim Halbmarathon. Damit lag der angestrebte Streckenrekord im Bereich des Realistischen, zumal das Tempo auf den folgenden zehn Kilometern nur unwesentlich langsamer wurde. Bis dahin hatten nur zwei bekannte Namen den Anschluss nicht halten können: die Kenianerin Valentine Kipketer und die US-Amerikanerin Sara Hall. Die Vorjahres-Vierte verlor bereits im ersten Viertel den Anschluss und hatte bei der Zwischenzeit bei Kilometer 25 drei Minuten Rückstand auf die Führenden, als sie das Handtuch warf.
Dibaba fällt zurück, Assefa triumphiert
Bei Kilometer 30 erreichte dieses Rennen die entscheidenden Phase, denn nun folgte jene Passage, in der der Gegenwind die heftigsten Auswirkungen auf die Läuferinnen ausübte. Und sofort hatte mit Mare Dibaba eine der Favoritinnen Probleme. Die ehemalige Weltmeisterin, die sich zuvor aktiv in der Spitzengruppe zeigte, verlor den Anschluss, kämpfte aber weiter. Auf den letzten rund sechs Kilometern verließen sie die Kräfte und sie wurde bis auf Rang elf zurückgereiht – 2:25:24 Stunden.
Vorne kristallisierte sich ab Kilometer 35 ein Duell zwischen den Äthiopierinnen Meskerem Assefa und Haftamnesh Tesfay heraus, das auf dem letzten Kilometer zugunsten Assefas ausging. Sie finishte in einer Zeit von 2:20:36 Stunde, elf Sekunden vor ihrer Kontrahentin. „Ich habe den Wind gar nicht wirklich gespürt“, sagte die Siegerin im Anschluss. „Ich habe mich gewissenhaft fünf Monate lang auf den Frankfurt Marathon vorbereitet und habe alle meine Ziele erreicht.“ Assefas bisherige Bestleistung lag bei einer Zeit von 2:21:45 Stunden.
Äthiopischer Sechsfachsieg
Das traditionsreiche Duell Kenia gegen Äthiopien ging beim Frankfurt Marathon klar und deutlich an die Äthiopierinnen. Hinter Assefa und Tesfay lief überraschend Bedatu Hipa als Dritte auf das Podest. Die 19-Jährige, die im Vorjahr den Athen Marathon gewinnen konnte und im Februar beim Sevilla Marathon den dritten Platz belegte, steigerte ihre Bestleistung um über vier Minuten und war damit die Sensation des Rennens. Auch die viertplatzierte Belaynesh Oljira (Verbesserung um drei Minuten) und die sechstplatzierte Sintayehu Hailemichael (verbesserung um knapp acht Minuten) feierten persönliche Bestleistungen. Diese Anhäufung fantastischer Leistungen lassen erahnen, was in diesem Rennen möglich gewesen wäre, hätten bessere Bedingungen geherrscht. Dann wäre die 2:20er-Marke im Kampf um den Sieg wohl gefallen.
Erst auf Platz sieben folgte mit Nancy Kiprop die beste Kenianerin. Die 39-jährige, zweifache Siegerin des Vienna City Marathon lieferte einen grandiosen Marathon ab und verbesserte ihre persönliche Bestleistung um eineinhalb Minuten. Die Tatsache, dass sie nur Siebte wurde, zeigt, wie stark das Feld beim diesjährigen Frankfurt Marathon war. Die beste Siegeschance einer Kenianerin hatte allerdings Betsy Saina. Die Siegerin des diesjährigen Paris Marathon lag bei Kilometer 35 noch in einer fünfköpfigen Spitzengruppe, danach erlitt die 30-Jährige bei ihrer zweiten Marathon-Zielankunft allerdings eine Krise und fiel bis auf Rang acht zurück.
Jubel um Heinig
Rundum zufrieden präsentierte sich rund zweieinhalb Monate nach den Europameisterschaften von Berlin Lokalmatadorin Katharina Heinig, der mit einer Zeit von 2:29:55 Stunden eine Punktlandung gelang. Die 29-Jährige absolvierte ein gleichmäßiges Rennen und lief lange Zeit in einer Gruppe mit der US-Amerikanerin Lindsay Flanagan. Nachdem die beiden den Halbmarathon in einer Zeit von 1:14:25 Stunden überquerten, musste Heinig ihre Begleiterin ziehen lassen, die schlussendlich eine halbe Minute früher im Ziel war. Heinig wurde vom Publikum in der Festhalle frenetisch begrüßt und belegte Rang 14.
13.934 Läuferinnen und Läufer aus 103 Nationen hatten sich in diesem Jahr für den Mainova Frankfurt Marathon angemeldet. Schnellste Österreicherin war die fünffache und amtierende Staatsmeisterin Karin Freitag (LG Decker Itter), die sich in einer Zeit von 2:47:23 Stunden auf Platz 38 in ihrem Soll bewegte.
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