Kleine Schritte sind der Anfang großer Läufe. Es hat lange gedauert, bis die Frau ins Laufen gekommen ist. Doch nun lässt sie sich nicht mehr stoppen!
Sie läuft. Ihre bunten Laufschuhe bewegen sich im gleichmäßigen Rhythmus über den Waldboden. Wie selbstverständlich setzt sie einen Schritt vor den anderen. Ihr Pferdeschwanz wippt im Takt hinter ihr her. Sie hört nur auf ihren Körper, den Klängen der Natur und den Piepton ihrer GPS-Uhr, der ihr jeden vollendeten Kilometer ankündigt. Was heute den Status der Normalität erlangt hat, war vor nicht allzu langer Zeit ein intensives Freiheitsgefühl.
Diese Frau läuft nicht allein. Fast überall auf der Welt laufen Frauen jeden Alters, Statur oder sozialer Herkunft. Die Gründe, warum Frauen laufen, sind vielfältig. Sie laufen, weil sie sich dadurch fit, vital und gesund fühlen, um Kalorien zu verbrennen oder Stress abzubauen. Hierzulande drehen ähnlich viele Hobbyläuferinnen wie -läufer ihre regelmäßigen Laufrunden. Die Teilnehmerinnenzahl bei Laufveranstaltungen ist in den letzten Jahren rasant angestiegen. Während in den USA in diversen Altersklassen bereits jeder zweite Teilnehmer weiblich ist, näherte sich die Quote in Österreich vor der Pandemie der 30%-Marke – jahrelange Tendenz kontinuierlich steigend. Einer bemerkenswert großen Beliebtheit erfreuen sich Läufe ausschließlich für Frauen. Über Jahre konstant über 30.000 Teilnehmerinnen aus rund 100 Nationen sind beim Österreichischen Frauenlauf in Wien aktiv. Damit spielt er in der ersten Liga der Frauenläufe weltweit.
Wäre die Frage, warum die Frau läuft, eine gesellschaftliche, dann würde die Antwort lauten: Weil sie es kann!
Wie kommt es dazu, dass der Laufsport immer mehr Frauen begeistert? Die Entwicklung des Frauenlaufs ist eng verknüpft mit der Emanzipation der Frau. Wäre die Frage, warum die Frau läuft, eine gesellschaftliche, dann würde die Antwort lauten: Weil sie es kann! Die Fähigkeit zu laufen, hatten Frauen schon immer. Die gesellschaftliche Erlaubnis hingegen kam reichlich spät. Für die Läuferin von heute, die regelmäßig ihre Laufschuhe schnürt, ist es unvorstellbar, dass der Frau noch vor wenigen Jahrzehnten das Recht auf Bewegung aufgrund ihres Geschlechts abgesprochen wurde. Als sich im 19. Jahrhundert der Sport als Freizeitbeschäftigung zu etablieren begann, wurden Frauen vielfach sogar kategorisch ausgeschlossen. Die ersten Olympischen Spiele der Moderne im Jahr 1896 blieben ein Ereignis für Männer. Die einzige Aufgabe der Frauen bestand darin, den Athleten zu applaudieren.
Der Männer dominierte Sport verhinderte die Gleichstellung der Frau aktiv.
Er stützte sich auf Vorurteile, die wiederum auf ein veraltetes Frauenbild fußten. Und auf die Verbreitung ungeprüfter medizinischer Mythen und Absurditäten, die Erklärungen formten, warum der weibliche Körper für den Sport untauglich und Gesundheitsschädigung die Folge wäre. Unter dem Druck der gesellschaftlichen Entwicklung musste sich der Sport spät den intensiven und entschlossenen Bemühungen von Laufpionierinnen und Förderern des Frauenlaufsports beugen. Es waren weitsichtige Sportmediziner wie Ernst van Aaken sowie mutige Läuferinnen wie Roberta Gibbs oder Katherine Switzer, die sich den damaligen Regeln widersetzten, sich in Marathonfelder schummelten und tatkräftige Beweise lieferten, dass Frauen das Laufen beherrschen. Sogar einen Marathon. Sie brachen ein gesellschaftliches Tabu und verhalfen einer Diskussion zu Dynamik, die eine Revolution in der Entwicklung der Frauenlaufbewegung einleitete und den Laufsport für Frauen öffnete.
Die Erfolge der Frauen bei Olympischen Spiele in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts übertrugen den Funken der Begeisterung auf die gesamte westliche Gesellschaft. Die norwegische Lauflegende Grete Waitz, die mit ihren Erfolgen und ihrer Persönlichkeit unzählige Frauen inspirierte, setzte sich besonders für den Frauenlauf ein. 1984 veranstaltete sie in Oslo erstmals einen Lauf ausschließlich für Frauen, der bereits damals 3.000 Teilnehmerinnen anzog. Innerhalb eines Jahrzehnts wuchs das Teilnehmerinnenfeld auf 50.000 Läuferinnen und Walkerinnen an. Das Besondere: Frauen jeden Alters, jeder sozialer Herkunft und jeden sportlichen Könnens konnten an diesem Lauf teilnehmen. Grete Waitz stellte damit die Freude an der Bewegung an die erste Stelle und motivierte mit ihrer Einstellung auch abseits des Spitzensports unzählige Frauen zu einem aktiven Leben.
Der Erfolgslauf des Frauenlaufsports war nicht mehr aufzuhalten.
Heute weiß man, dass Frauen ein besseres Tempogefühl beim Laufen haben als Männer. Und dass der weibliche Körper aufgrund seiner Stoffwechselaktivität sogar geeigneter für die ganz langen Laufstrecken ist. Und man zweifelt nicht mehr daran, dass Laufen für alle ist. Heute sieht man mit freiem Auge, dass Frauen genauso häufig wie Männer auf den Laufstrecken unterwegs sind und bewusst einem aktiven, gesunden Lebensstil nachgehen. Wohltuende Normalität, die auf intensive Bemühungen für Frauenrechte und dynamische gesellschaftliche Prozesse zurückgeht.
Der Schein der erkämpften Selbstverständlichkeit sollte jedoch nicht trügen. Meist reicht ein Blick in andere Länder, um zu erkennen, dass Beschränkungen im Bewegungsraum der Frau auch im 21. Jahrhundert noch bestehen und Frauen mit Barrieren und gesellschaftlichen Stellungen kämpfen müssen, die bei uns in der Vergangenheit liegen. Aber auch in unseren Breitengraden sind noch einige Entwicklungen notwendig, um von absoluter Gleichberechtigung zwischen weiblichen und männlichen Sportlern zu sprechen. Frauen sind nicht entsprechend ihrem Anteil an aktiven Mitgliedern in leitenden Funktionen des organisierten Sports repräsentiert. Hier öffnet sich die Männerdomäne Sport langsam. Diese Entwicklung ist notwendig, denn die Geschichte hat gezeigt, dass die Männergremien nicht immer fähig waren, im Sinne beider Geschlechter zu entscheiden.
Die relativ junge Geschichte des Frauenlaufs zeigt, welches Tempo Frauen vorlegen, wenn man sie laufen lässt.
Bei den Errungenschaften der Bewegung geht es um viel mehr, als nur darum, ob Frauen bei einem Laufevent an den Start gehen dürfen oder nicht. Es handelt sich dabei um eine soziale, kulturelle und intellektuelle Revolution, die mit der Entwicklung von Frauenrechten einhergegangen ist. Dass dieses Recht mittlerweile für uns zur Selbstverständlichkeit geworden ist, zeigt die Früchte dieser Revolution. Jede Läuferin – und auch jeder Läufer – kennt die unzähligen positiven Effekte des Laufens auf das körperliche und geistige Wohlbefinden. Dieses Recht zu verwehren, ist ein Eingriff in die persönliche Selbstentwicklung.
Wenn die Frau von heute ihre Laufschuhe schnürt, um eine Runde im Park zu drehen, dann tut sie das auch, weil viele Läuferinnen vor ihr dieses Recht hart erkämpft haben. Dann nützt sie ihr Recht auf Freiraum, Bewegung und Gesundheit. Sie läuft, weil das Laufen sie stark, vital und selbstbewusst macht. Aber vor allem läuft sie, weil sie es kann!
Autor: Doris Mair
Bilder: SIP
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