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Nach zwei Triumphen in der Altersklasse U20 war Nadia Battocletti auf dem Gelände des Sport Ireland Campus in Blanchardstown in der nördlichen Peripherie von Dublin bei guten äußeren Bedingungen mit leichter Bewölkung, 12°C und stückweise rutschigem Untergrund als Favoritin ins…
Nach zwei Triumphen in der Altersklasse U20 war Nadia Battocletti auf dem Gelände des Sport Ireland Campus in Blanchardstown in der nördlichen Peripherie von Dublin bei guten äußeren Bedingungen mit leichter Bewölkung, 12°C und stückweise rutschigem Untergrund als Favoritin ins Rennen der Altersklasse U23 gegangen. Denn die 21-Jährige hat in den letzten Jahren einen gewaltigen Entwicklungssprung hingelegt und zählt u.a. mit einer persönlichen Bestleistung von 14:46,29 Minuten im 5.000m-Lauf bereits jetzt zu den schnellsten italienischen Mittel- und Langstreckenläuferinnen aller Zeiten. Bei den Olympischen Spielen von Tokio ist sie als Siebte mitten in die Weltklasse gelaufen.
Und genau so verhielt sich die Norditalienerin im 6.000 Meter langen Rennen. Sie lief achtsam und kontrollierte die Spitzengruppe während eines interessanten Ausscheidungsrennen. Als Klara Lukan, die Battocletti vor zwei Jahren bei den Junioren-Europameisterschaften im 5.000m-Lauf noch besiegen konnte, in der finalen Phase das Tempo anzog, konnte die Italienerin als einzige mitgehen, setzte sich neben ihre Rivalin und sich rund 100 Meter vor der Ziellinie von ihr ab. „Es war ein unglaublich schwieriges Rennen. Ich bin sehr glücklich, es war wunderschön hier“, sagte die Italienerin, die mit ihrer Mannschaft eine zweite Goldmedaille abholte. Es war der erste italienische Sieg in der Nationenwertung in der Altersklasse U23 bei den Frauen überhaupt, dreimal hatte es bisher Bronze gegeben.
In einer Zeit von 20:32 Minuten lag Battocletti im Ziel vor Klara Lukan, die für die erste slowenische Medaille in dieser Altersklasse überhaupt sorgte. Bisher hatte einzig Helena Javornik, die 2002 Europameisterin in der Allgemeinen Klasse wurde, bei Crosslauf-Europameisterschaften eine Medaille für unseren südlichen Nachbarn gewonnen. Die Bronzemedaille gewann Mariana Machado, die mit einem starken Endspurt noch die Französin Manon Trapp abfing. Für eine Crosslauf-Nation wie Portugal ist es überraschend, aber diese Medaille ist eine Premiere für die Altersklasse U23. Vor zwei Jahren hatte Machado in Lissabon Bronze bei den Juniorinnen gewonnen. Richtig, hinter Battocletti und Lukan.
Lokalmatadorin Sarah Healy wurde Fünfte, die Britinnen Izzy Fry und Amelia Quirk konnten nicht in den Kampf um die Medaillen eingreifen. Die Deutsche Eva Dieterich wurde Zehnte.
Bei den Männern diktierten die Briten und die Iren das Rennen. In keinem anderen Bewerb war eine Goldmedaille für den Gastgeber so nahe wie in diesem – es wäre bei den Männern eine historische Premiere gewesen – und sie sollte in der Nationenwertung mit Darragh McElhinney (2.), Keeland Kilrehill (6.) und Micheal Power (13.) zumindest auch gelingen. In der Einzelwertung musste McElhinney zu Rennmitte den Briten Charles Hicks ein paar Meter ziehen lassen, holte ihn aber in der letzten Runde wieder ein und das Duell der beiden begann von neuem.
Am Stimmungshöhepunkt unter den irischen Zuschauern drängte sich plötzlich Ruben Querinjean aus Luxemburg in das Duell und übernahm sogar die Führung. Hicks zog aus dem Windschatten eingangs der Zielgerade wieder vorbei und einem sicheren Sieg entgegen. Auch der Ire mobilisierte alle verfügbaren Kräfte und überholte zumindest den Luxemburger, der auf den letzten Metern stehend K.o. wirkte. Seine Bronzemedaille nach 8.000 gelaufenen Metern war eine historische: die erste bei Crosslauf-Europameisterschaften überhaupt für die kleine Sportnation. Auch die irische Medaille ist eine Premiere in der Altersklasse U23, wo es interessanterweise auch erst einen britischen Sieg gab – und zwar durch Jonathan Davies 2015. Seither folgte in dieser Altersklasse kein weiteres Edelmetall für die erfolgsverwöhnte Crosslauf-Nation Großbritannien, Hicks hat der Durststrecke nun ein Ende gesetzt.
Männer (8.000m)
Gold: Charles Hicks (Großbritannien) 24:29 Minuten
Silber: Darragh McElhinney (Irland) 24:33 Minuten
Bronze: Ruben Querinjean (Luxemburg)
Nationenwertung (Top-Drei pro Nation gewertet)
Gold: Irland 21 Punkte
Silber: Großbritannien 24 Punkte
Bronze: Frankreich 36 Punkte
Frauen (6.000m)
Gold: Nadia Battocletti (Italien) 20:32 Minuten
Silber: Klara Lukan (Slowenien) 20:36 Minuten
Bronze: Mariana Machado (Portugal) 20:36 Minuten
Nationenwertung (Top-Drei pro Nation gewertet)
Gold: Italien 18 Punkte
Silber: Frankreich 25 Punkte
Bronze: Großbritannien 37 Punkte