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Die Sportwissenschaft ist sich einig: Schmerztabletten sind keine Wunderpillen, sondern schaden nicht nur aus medizinischer, sondern auch aus sportlicher Sicht. Weil sie aber die Psyche überlisten können, vertrauen beachtlich viele Leistungs- und Hobbysportler auf sie. Diverse wissenschaftliche Studien bestätigen Zahlen,…
Dr. Holger Förster warnt ausdrücklich vor dem Missbrauch von Schmerzmitteln. Denn der Effekt, den Schmerzmittel im Körper erzielen, ist, dass sie spezifische Enzyme blockieren und damit die Kommunikation des Körpers an den Geist unterbinden. „Man muss sich vor Augen halten: Schmerzmedikamente wirken gegen Entzündungen. Auf der anderen Seite sind aber gerade jene Zellen, die bei Entzündungen frei werden, wichtig für den Körper, um auf den Trainingsreiz zu reagieren. Das ist erstrebenswert, weil das dazu führt, dass sich die Muskeln anpassen. Das heißt, die Verwendung von Schmerzmitteln ist sogar ein Nachteil für den Sportler“, erklärt der Osttiroler Kinder- und Sportarzt, der im Vorstand der Österreichischen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention und der Internationalen Gesellschaft für Pädiatrische Sportmedizin ist und selbst seit 40 Jahren als Mittelstreckenläufer aktiv ist.
Dr. Förster weist auf einen Grundsatz der Medizin hin: „Schmerzen sind ein ernstzunehmendes Alarmsignal, das vom Körper sinnvoll gesetzt wird.“ Diese Signale durch den Missbrauch von Medikamenten zu übertönen sei ein hohes gesundheitliches Risiko. Abgesehen von einer Verhinderung der sportlichen Weiterentwicklung und der Ignoranz des Schmerzsignales können Schmerztabletten ungewünschte Nebenwirkungen mit sich bringen. John Brewer, Sportwissenschaftler an der St. Mary’s University in Twickenham, sagt in einem Interview mit dem britischen Fachjournal „Athletics Weekly“, dass der regelmäßige Konsum von Schmerzmedikamenten zu seriösen Magenproblemen führen. Forscher der Universität in Maastricht halten Auslaufprobleme im Darm für eine Folge von übertriebenen Schmerzmedikamentengebrauch.