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Zwei österreichische Läuferinnen haben am vergangenen Wochenende mit guten Leistungen aufgezeigt. Cordula Lassacher verbesserte beim VCM Winterlauf am Sonntag den ÖLV-U23-Rekord im 10km-Straßenlauf. Tags zuvor startete Caroline Bredlinger mit einem vierten Platz beim Meeting in Dortmund in die Hallensaison.
Cordula Lassacher (Atus Knittelfeld) sorgte für das sportliche Highlight beim 2. VCM Winterlauf am Sonntagvormittag im Wiener Prater. Die 22-Jährige gewann den 10km-Lauf der Frauen mit einer neuen persönlichen Bestleistung von 34:29 Minuten. „Das freut mich riesig und motiviert mich sehr für weitere Ziele. Umso mehr, weil die Bedingungen mit Kälte und teilweise rutschigem Untergrund nicht ganz leicht waren“, sagte die Steirerin. Im Duell um den Wettkampfsieg behielt die Crosslauf-EM-Teilnehmerin von Antalya gegenüber Lemuela Wutz (DSG Wien) um zehn Sekunden die Oberhand. Beide haben im Rahmen des Vienna City Marathon den Wiener Städtische Halbmarathon im Auge.
Lassacher hielt mit ihrer bisherigen Bestleistung von 34:58 Minuten den ÖLV-U23-Rekord bereits einmal für zwei Monate im Jahr 2023, ehe Larissa Matz ihn beim 1. VCM Winterlauf im Dezember 2023 auf eine Zeit von 34:55 Minuten stellte. Schnellster Läufer auf der 10km-Distanz war Lukas Novak (runtogether) in 30:46 Minuten, die amtierende Marathon-Staatsmeisterin Carola Bendl-Tschiedel (LG Wien) gewann den 15km-Lauf in einer Zeit von 1:03:20 Stunden. Die Erfolge über 5km gingen an das Paar Timon Theuer (DSG Wien, 15:23) und Sandra Schauer (Union St. Pölten, 17:13), die gut eine Minute Vorsprung auf die 16-jährige Elena Koller hatte.
Über zehn Kilometer feierte Mario Bauernfeind (ÖBV Pro Team) das Comeback nach einer längeren Pause mit einer Zeit von 31:02 Minuten als Zweiter. Der 33-jährige Marathonläufer hat sich einer Weisheitszahn-Operation unterziehen müssen und deswegen eine Trainingspause eingelegt.
Trotz einigen Schneeflocken, Nebel und Temperaturen um den Gefrierpunkt ging der zweite Event der dreiteiligen Winterlaufserie, den viele zur Vorbereitung auf die Bewerbe beim Vienna City Marathon am 5. und 6. April 2025 genutzt haben, schwungvoll über die Bühne. 1.411 Aktive hatten sich für die verschiedenen Distanzen, 5 km, 10km, 15 km und Halbmarathon angemeldet, der Event ging wie immer auf der flachen Prater Hauptallee über die Bühne. Der dritte und finale VCM Winterlauf wird am 2. März über die Bühne gehen.
Caroline Bredlinger (LT Bgld Eisenstadt) hat zum Auftakt der neuen Wettkampfsaison beim Sparkassen Indoor Meeting in Dortmund die drittschnellste Hallen-Leistung ihrer Karriere erzielt. Mit einer Zeit von 2:04,63 Minuten belegte sie den vierten Platz im Wettkampf, der in der Schlussphase des World Athletics Indoor Tour Meetings der Stufe Bronze angesetzt war. Zum ersten Mal gehörte das Meeting zu dieser Kategorie.
In einem dicht gepackten Starterfeld mit zwei Läuferinnen am Ablauf pro Bahn ordnete sich Bredlinger in der Rennanfangsphase im hinteren Mittelfeld ein und orientierte sich gegen Mitte des Rennens, auf der fünften Position laufend, an der Spitze. Eingangs der letzten Runde löste sie sich von der Innenbahn um außen an Boden zu gewinnen. Im Kampf um den möglichen dritten Platz lag am Ende die innen durchkommende Maeliss Trapeu 0,09 Sekunden vor der 23-jährigen, mehrfachen Staatsmeisterin in dieser Disziplin.
Bredlinger landete eine halbe Sekunde hinter der norwegischen Siegerin Malin Ingeborg Nyfors, die eine Zeit von 2:04,14 Minuten erzielte und damit um 0,05 Sekunden schneller war als die U23-EM-Medaillengewinnerin Georgia-Maria Despollari aus Griechenland. Die Skandinavierin lag zur Glocke noch auf Position drei und hatte im Endspurt den längeren Atem als die lange in Führung laufende Griechin.
Der zweite österreichische Läufer, der in der gut gefüllten Helmut-Körnig-Halle seine Hallensaison eröffnete, war Marcel Tobler (ULC Riverside Mödling). Der 23-Jährige konnte jedoch keine aktive Rolle im Renngeschehen übernehmen und musste sich mit dem elften und letzten Platz in einer Zeit von 3:54,35 Minuten zufrieden geben.
Rennsieger Marius Probst, der in einer Zeit von 3:38,77 Minuten das Rennen mit einer Achsel zuckenden Geste beendete, profitierte von einem Kuriosum. Domenic Krop aus Uganda und Ossama El Kabbouri aus Italien hatten sich komplett vertan und spurteten im Duell eine Runde zur früh um den vermeintlichen Sieg. Danach kam das Duo nicht mehr in den Rhythmus und wurde auf die Positionen neun und zehn durchgereicht.
Der 1.500m-Lauf der Frauen endete mit einem klaren Sieg der Portugiesin Patricia Silva (4:12,26), die die kompletten sieben Runden in einer eigenen Liga abspulte und mit einer deutlichen Bestleistung belohnt wurde. Den 800m-Lauf der Männer entschied der Pole Patryk Sieradzki (1:47,52) knapp gegen den Kenianer Noah Kibet für sich. Genau zum Glockenton, der die letzte Runde ankündigte, übernahm Sieradzki die Führung, Kibets Konter auf den letzten Metern klappte nicht mehr.
Deutsche Topplatzierungen blieben, abgesehen vom Sieg von Lokalmatador Probst, in den vier Laufdisziplinen des Samstagnachmittags aus. Für den 29-jährigen Mittelstreckenläufer aus Herne, gerade einmal 20 Kilometer von Dortmund entfernt, bleibt das Sparkassen Indoor Meeting Meeting mit der dritten Topplatzierung in Serie aber ein gutes Pflaster: Auch 2024 gewann er, 2023 wurde er Zweiter.
🇪🇸 Die Sensation des Meetings im Laufbereich schaffte Elvin Josué Canales. Der 23-Jährige verbesserte als Sieger des Wettkampfs den spanischen Hallenrekord im 800m-Lauf auf eine Zeit von 1:44,65 Minuten. Den bisherigen spanischen Rekord nahm Canales Mariano Garcia, seines Zeichens Hallen-Weltmeister von 2022, ab. Canales stammt aus Honduras, ist aber seit Ende Juni 2024 für den spanischen Verband startberechtigt und nun sowohl Rekordhalter für sein Geburtsland als auch sein Heimatland. Es ist seine zweitschnellste 800m-Zeit der Karriere (1:44,49 im Freien). Sie führt ihn auf Rang sechs der ewigen europäischen Hallen-Bestenliste.
In Luxemburg lief er übrigens auf die Hundertstelsekunde gleich schnell wie bei den Olympischen Spielen von Paris in der Wiederholungsrunde, damals unter honduranischer Flagge. Canales zog mit seinen Eltern, die beide nur 17 Jahre älter sind als er, nach Girona in Katalonien, als der Läufer drei Jahre alt war. Letztes Wochenende hatte Canales bereits den 800m-Lauf beim Meeting Internacional de Catalunya in Sabadell nahe Barcelona gewonnen.
🇮🇹 Den 1.500m-Lauf der Frauen dominierte Marta Zenoni nach Belieben und gewann mit einer Zeit von 4:03,59 Minuten mit satten sechs Sekunden Vorsprung auf die Spanierin Marta Garcia, 2024 EM-Dritte im 5.000m-Lauf, die sie auf den letzten zwei Runden klar distanzierte. Damit verbesserte die 25-Jährige den sage und schreibe fast 43 Jahre alten italienischen Hallenrekord von Gabriella Dorio um gut vier Zehntelsekunden. Dorio, Olympiasiegerin 1984 in dieser Disziplin, hat erst im vergangenen Jahr ihren italienischen Freiluftrekord über 1.500m an Sintayehu Vissa verloren.
Mit einem eindrucksvollen Frontrun verbesserte Zenoni ihre bisherige Hallen-Bestleistung um gleich fünf Sekunden. Die Italienerin wurde in den letzten Jahren immer wieder von Verletzungen ausgebremst und läuft nun in der Form, die an starke Juniorenzeiten erinnert (U18-WM-3. 2015 im 800m-Lauf, zwei Medaillen bei U23-Europameisterschaften 2021 und 2023 über 1.500m).
🇩🇪 Florian Bremm, Sieger des Silvesterlauf von Peuerbach in den Jahren 2023 und 2024, konnte seine gute Winterform bestätigen und gewann den 3.000m-Lauf in einer Zeit von 7:39,01 Minuten, eine persönliche Bestzeit um 14 Sekunden . Er setzte sich im Duell der beiden 24-Jährigen gegen den Belgier Ruben Verheyden durch, wobei ihm frühzeitig eine Vorentscheidung gelang. Bremm rangiert nun auf Rang vier der ewigen deutschen Hallen-Bestenliste in dieser Disziplin, die seit 30 Jahren von Dieter Baumann angeführt wird. Das Hallen-EM-Limit für Apeldoorn (7:43,00) hat er nun in der Tasche.
Bremms Landsleute Maximilian Thorwirth und Mohamed Abdilaahi belegten über 1.500m die Positionen zwei und sechs, überlegener Sieger war der Belgier Pieter Sisk.
Autor: Thomas Kofler
Bild: © VCM / Max Louis Köbele