63,5%der Österreicher betreiben mindestens einmal pro Woche Sport, über die Hälfte davon mehrmals pro Woche, jeder Zehnte täglich. Aber nur 5,3% der Bevölkerung zählt sich zu den Sportverweigerern.
Diese Zahlen stammen einer von Intersport in Zusammenarbeit mit marketagent.com 2018 durchgeführten Umfrage von jeweils über 1.000 Personen in fünf verschiedenen Ländern. Weitere wichtige Erkenntnisse der Studie: Knapp sechs von zehn Österreichern sind der Meinung, dass Kinder viel mehr Sport betreiben sollten als sie es tun. Sogar 95% der Österreicher sind überzeugt, dass Sport den Familienzusammenhalt fördert.
Gesundheit als Leitmotiv
Ein zwangloser, aktiver Lebensstil mit ausreichend Bewegung hat sich längst als positiv für die menschliche Gesundheit etabliert. Und so sehen es der Studie zufolge auch die Österreicher: Mehr als die Hälfte der Befragten bezeichnet den Sport als „schönen Teil ihres Lebens“, aber es gäbe wichtigeres. Satte 93% der Befragten üben Sport aus, um ihre Gesundheit zu erhalten. Eine Sportart, die mit ihren positiven Auswirkungen auf die Gesundheit und einer einfachen sowie räumlich und zeitlich flexiblen Umsetzung als wohltuend-aktive Freizeitbeschäftigung überzeugt, ist definitiv das Laufen. Unter den beliebtesten Sportarten nimmt der Laufsport hinter Schwimmen, Wandern, Radfahren und Fitness laut dieser Studie aber nur den fünften Platz ein.
Regelmäßiges Laufen macht gesund
Dass regelmäßiges Laufen das menschliche Immunsystem stärkt, das Selbstbewusstsein und das Wohlbefinden im Alltag steigert, und präventiv das Risiko zahlreicher schwerer Erkrankungen lindert, ist bekannt. Dass regelmäßiges Laufen zu Gewichtsreduktion führt, ist aufgrund des effektiven Kalorienverbrennens während der Aktivität naheliegend. Es ist aber auch wissenschaftlich erwiesen, dass regelmäßiges Laufen Menschen glücklicher macht und den Alterungsprozess langfristig verlangsamt. Läufer leben länger und gehen auch körperlich gestärkt ins Alter, da regelmäßiges Laufen die Knochen und Gelenke stärkt.
40% der Deutschen bewegt sich zu wenig
Leider ist für viele Menschen der oben stehende Absatz reine Theorie. Denn zu wenige Menschen scheinen sich von diesen glänzenden Vorteilen zu einem aktiven und gesunden Lebensstil verleiten zu lassen. Das demonstriert eine Studie der Weltgesundheitsorganisation (knapp zwei Millionen Befragte in 168 Ländern). Demnach erreichen über 40% der Deutschen das von der WHO definierte Mindestmaß an Bewegung für einen gesunden Lebensstil nicht (das sind 150 Minuten moderate Bewegung pro Woche) – Tendenz wie in vielen hochentwickelten Ländern gleichbleibend oder gar steigend. Der Deutsche Olympische Sportbund (DSOB) schätzt, dass sich ein Viertel der Krankheitskosten in Deutschland vermeiden ließe, wäre das Problem Bewegungsmangel nicht vorhanden. Eine Studie aus den USA, publiziert im „American Journal of Epidemiology“, kalkuliert, dass durch den Verzicht von einer halben Stunde Sitzen pro Tag zu Gunsten von Bewegung das Risiko eines frühen Versterbens um 35% gesenkt wird.
Zu passive Kinder
Noch dramatischer ist die Situation bei Kindern, für die die WHO eine Stunde Bewegung pro Tag empfiehlt. Laut einer Studie der kanadischen Initiative Active Healthy Kids Global Alliance erreicht nur jedes fünfte deutsche Kind diesen Wert. Jedes vierte deutsche Kind spielt aktiv mehrere Stunden. 80% der deutschen Kinder verbringt dagegen mindestens zwei Stunden täglich im Sitzen vor technischen Geräten. Nur 40% der deutschen Kinder absolviert den Schulweg aktiv (zu Fuß oder mit dem Rad). Im Vergleich mit skandinavischen Ländern liegt Deutschland wie auch andere mitteleuropäische Vertreter wie die Niederlande und England klar im Rückstand. Jeder zweite finnische Kind spielt aktiv mehrere Stunden am Tag, rund 30% der finnischen Kinder erreichen das von der WHO empfohlene Bewegungspensum und 76,5% der finnischen Kinder absolviert den Schulweg aktiv. In Schweden erreichen 35% der Kinder das empfohlene Bewegungspensum der WHO und absolvieren 52,5% der Kinder den Schulweg aktiv.
Autor: Thomas Kofler
Bilder: © Adobe Stock
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Schmerzmittel – der schlechte Ratgeber
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Alkoholfreies Bier – Ideales Sportgetränk
Alkoholfreies Bier ist in der Läufer-Community besonders nach einem Wettkampf oder einer Trainingseinheit beliebt und ein anerkanntes Idealgetränk, um die leeren Flüssigkeits- und Kohlenhydratspeicher des beanspruchten Körpers zu füllen. Aufgrund der darin enthaltenen Kohlensäuren greifen viele Läuferinnen und Läufer vor oder während eines Laufs lieber auf das leicht bekömmliche und natürliche Wasser oder auf andere Elektrolytgetränke, die ebenfalls Kohlenhydrate und wichtige Mineralien wie Kalium, Magnesium und andere mehr enthalten, zurück. Zu Unrecht, wie zwei aktuelle Studien belegten. Alkoholfreies Bier ist auch in Trainingspausen ein ideales Sportgetränk. Sowohl die ständige Aufnahme von Flüssigkeit als auch Kohlenhydrate ist während längeren Läufen oder intensiven Trainingssitzungen schließlich sehr wichtig, um die Leistungsfähigkeit hoch zu halten. Eine neue Studie der Universität Rom rechnet vor: Ab dem Gewichtsverlust von 1% etwa durch Schwitzen und Energieverlust wird die Leistungsfähigkeit beeinträchtigt. Ein nicht ausgeglichener Gewichtsverlust von 2,5% im Vergleich zum Körpergewicht, der bei einem Marathon vorkommen kann, kostet bereits 35% der Leistungsfähigkeit.
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