Die Fastenzeit erinnert uns aus der religiösen Lehre heraus an die Bedeutung einer bewussten Ernährung. Bewusst essen ist ein wichtiger Teil von bewusst leben. Laufen, am besten bewusst laufen, passt hervorragend in diese umsichtige und smarte Lebensstrategie.
Wahrscheinlich wurde uns Menschheit noch nie zuvor so deutlich aufgezeigt, wie sinn- und wertvoll ein gesunder Lebensstil ist und wie weit wir im gesellschaftlichen Schnitt in Europa davon entfernt sind. Der kollektive Schrei nach einem höheren Anteil sportlicher Bewegung im Alltagsleben müsste ein entsprechend lauter sein. Vielleicht erfolgt er, wenn das virale Infektionsgeschehen die Bildfläche dafür frei gibt, und die Laufstrecken werden gesäumt.
Es gebe allen Grund dazu: In einer vierteiligen Serie hat RunUp.eu die unzähligen, evidenzbasierten Vorteile von Laufsport aufgezeigt (zu Teil 1 der Serie). Besonders vorteilhaft ist die Tatsache, dass ein sportlicher Lebensstil oft mit einer bewussten, ausgewogenen Ernährungsweise korreliert. Und der Schrei nach bewusster Ernährung sollte genau so laut ertönen.
Sport und Ernährung – eine Symbiose
Sport und Ernährung nehmen oft automatisch eine symbiotische Haltung zueinander ein, weil sportliche Menschen prinzipiell proaktiv empfänglich für bewusste und ausgewogene Ernährung sind. Gleichzeitig liefert die richtige Ernährung die ideale Grundlage für sportliche Leistung. Die Beziehung zwischen beiden Bereichen kann auch Fehlentwicklungen korrigieren.
Seit vielen Jahren gilt Adipositas als einer der bedeutendsten Risikofaktoren für die gesellschaftliche Gesundheit, in der aktuellen Pandemie ist das Scheinwerferlicht darauf gerichtet. Sport ist ein natürliches Gegenmittel sowohl in der Prävention als auch Bekämpfung.
Genauso wenig einer bewussten Lebensweise entspricht Untergewicht. Hier bildet Sport mit seiner Suchtgefahr leider oft sogar eine Falle. Eine unlängst veröffentlichte Studie der Universitäten in Karlsruhe und Freiburg widmete sich dem psychologischen Mechanismus des Teufelskreislaufs zwischen Essstörungen aufgrund eines Schlankheitsideals und übertriebener Sportausübung. Laufen bei Untergewicht ist lediglich ratsam, wenn die Betroffene (tatsächlich in den meisten Fällen Läuferinnen) eine ausgewogene Ernährung verfolgt.
Außerdem ist die Annahme, leichter läuft schneller, nur bis zu einem bestimmten Grad zutreffend. Eine Studie der Universität von Paris an Profiläufern aus dem Jahr 2014, veröffentlicht im Fachmagazin „Plos One“, kommt zum Schluss, dass sich das Idealgewicht, möglichst schnell zu laufen, ziemlich genau an der Mitte des laut BMI-Tabelle als Normalgewicht angesehenen Bereichs orientiert.
Viele wichtige Nährstoffe
Generell sollte der Tatsache aber durchaus Beachtung geschenkt werden, dass Laufen ein wichtiger Bestandteil eines bewussten, natürlichen Prozesses der Gewichtsreduktion bzw. der Gewichtskonstante sein kann. Ernährungsexperten empfehlen eine ausgewogene – also alle wichtigen Nährstoffe bis zum empfohlenen Grad beinhaltende – Ernährungsweise. Bestehend aus frisch zubereiteten und saisonal verfügbaren Lebensmitteln.
Hochwertige Ernährung ist für sportliche Menschen umso wichtiger, da der Energiehaushalt des Körpers eine möglichst perfekte Grundlage für sportliche Betätigung liefern soll. Eine Studie von Forschern der Universität in Hannover, 2019 veröffentlicht im „Journal of the International Society of Sports Nutrition“, kommt im Vergleich diverser Ernährungsstrategien zum Schluss, dass die Strategie für die Leistungsfähigkeit im Sport unerheblich ist, solange wichtige Nährstoffe im Ernährungsplan berücksichtigt werden.
Ernährungsstrategien im Trend
Diverse Ernährungs- oder Diätstrategien sind, wie man so schön sagt, en vogue. Zum Beispiel Veganismus. Oft basiert diese Ernährungsweise auf einer ökologischen oder ethischen Einstellung. Menschen, die sich vegan ernähren, sind aktiv gefordert, eine gezielte Aufmerksamkeit auf wichtige Nährstoffe zu lenken, die sie sich auf alternativem Wege zu den von ihnen exkludierten Lebensmitteln besorgen müssen – beispielsweise Proteine. Das kann zu einer bewussten, ausgewogenen Ernährung führen.
Pflanzliche Ernährung wird oft in Verbindung mit einem geringeren Risiko von zahlreichen chronischen Erkrankungen im Vergleich zu einer Ernährungsweise mit tierischen Produkten gesetzt. Wobei hier der Vergleichswert oft täuscht, weil der gesellschaftliche Schnitt zu viele tierische Nahrungsmittel und daher oft eine zu große Menge tierischer Fette konsumiert.
In diese Kerbe zielt die basische Ernährung, die reich an Gemüse und Obst ist und Übersäuerung verhindert. Daher gilt sie als entgiftende Ernährungsweise, als Immunsystem stärkend und generell gesundheitsfördernd. Laut diesem Konzept sollen in etwa vier Fünftel der konsumierten Nahrungsmittel aus basischen Lebensmitteln bestehen, während der Konsum tierischer Produkte und Getreide deutlich reduziert wird.
Beide erwähnte Ernährungsstrategien verfolgen eine wichtige Prämisse, die wohl generell als Gemeinsamkeit aller Strategien der ausgewogenen Ernährung zu nennen ist. Sie sehen die bewusste und gezielte Auseinandersetzung mit Nährstoffen und Nahrungsmitteln als Grundvoraussetzung für Ernährung.
Ein aktueller Ernährungstrend zur Gewichtsreduktion nennt sich Intervallfasten oder treffender „16:8“ genannt. Das Konzept dieses bewussten Fastens ist simpel: Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung in entsprechenden Mengen soll sich auf die Zeitspanne von acht Stunden pro Tag konzentrieren. Während der restlichen 16 Stunden am Stück wird abgesehen von zuckerfreien Getränken gefastet. Das soll Entzündungen hemmen, die Herz-Kreislauf-Gesundheit erhöhen und sich generell lebensverlängernd auswirken. Denn die rhythmisch immer wieder kehrende Fastenperiode schenkt dem Körper wichtige Ruhephasen. Auch das ist eine bewusste Auseinandersetzung mit der Ernährungsweise.
Autor: Thomas Kofler
Bild: SME
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