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Caroline Bredlinger hat ihre Ziele bei den ÖLV-Staatsmeisterschaften in Linz erreicht und aus ihrer Favoritenrolle heraus den 800m-Titel mit einer starken Zeit von 2:04,56 Minuten gewonnen. Marcel Tobler wurde seiner Favoritenstellung im 1.500m-Lauf gerecht, Lotte Seiler und Elias Lachkovics holten sich die weiteren Titel auf den Laufdistanzen.
Wie auch im Gespräch mit RunUp.eu angekündigt (siehe RunAustria-Bericht) wollte sich Caroline Bredlinger (LT Bgld Eisenstadt) in ihrem bereits letzten Wettkampf der Saison noch einmal bestmöglich präsentieren und das gelang bei sommerlichen Sonntagvormittagstemperaturen auch. Im Alleingang, der ab Beginn der zweiten Runde einen deutlichen Vorsprung zur Konkurrenz brachte, lief die 23-Jährige zum vierten Titel in Serie und stoppte die Zeitnehmung bei einer Zeit von 2:04,56 Minuten. So schnell war bei Staatsmeisterschaften im 800m-Lauf der Frauen schon seit 26 Jahren keine Läuferin mehr, damals ging der Titel an Brigitte Nussbaumer. Selbst zum Meisterschaftsrekord von Stephanie Graf aus dem Jahr 1997 fehlten „nur“ drei Sekunden. „Ich bin über die Zeit sehr überrascht, weil die Saison körperlich und mental sehr schwierig für mich war und auch die Bedingungen mit dem Wind heute alles andere als einfach waren“, kommentierte die Burgenländerin ihren Lauf. „Ich bin also voll zufrieden, eine solche Sololeistung gezeigt zu haben.“
Hinter der klaren Favoritin sicherte sich die von Topläufer Raphael Pallitsch trainierte Katharina Stöger (Union Salzburg LA) in einer Zeit von 2:08,90 Minuten die Silbermedaille und zeigte eine Woche nach ihrer Bestleistung bei der Track Night Vienna neuerlich eine starke Leistung. Wie vor einem Jahr gewann die Salzburgerin zwei Silbermedaillen auf den Mittelstrecken, tags zuvor musste sie sich in einem spannenden 1.500m-Lauf im Endspurt nur Lotte Seiler (KSV Alutechnik) geschlagen geben. Zum dritten Mal in Folge platzierte sich die 20-Jährige bei den Staatsmeisterschaften im 800m-Lauf als Zweite hinter Bredlinger. Die Bronzemedaille gewann Seiler in einer persönlichen Bestzeit von 2:09,48 Minuten mit zwei Sekunden Vorsprung vor Sandra Schauer (Union St. Pölten).
Im 1.500m-Lauf der Frauen am Samstagabend versuchte Titelverteidigerin Sandra Schauer die Entscheidung zu ihren Gunsten von vorne zu suchen. Doch die 27-Jährige konnte vier Kontrahentinnen nicht abschütteln, bevor es in die letzte Runde ging. Katharina Stöger und Lotte Seiler platzierten sich im Windschatten in Angriffsposition. Seiler startete ihren Angriff aus der letzten Kurve heraus und stürmte zu einer persönlichen Bestleistung um rund vier Sekunden von 4:23,54 Minuten. So schnell war bei Freiluft-Staatsmeisterschaften über die „metrische Meile“ seit 14 Jahren keine Läuferin mehr gelaufen, damals Jennifer Wenth bei einem ihrer fünf Titel in dieser Disziplin. „Meine Stärke liegt im Zielspurt, daher galt es für mich, dranzubleiben, auch wenn ich mich zwischendurch gar nicht so gut gefühlt habe. Auf den letzten 100 Metern habe ich einfach noch einmal alles rausgehaut. Es hat irrsinnig weh getan, aber es ist zum Glück aufgegangen“, freute sich Seiler.
Für die 23-jährige Steirerin war es der bereits fünfte Staatsmeistertitel insgesamt, der dritte bei Freiluft-Staatsmeisterschaften in dieser Disziplin. Die Siegerin legte noch fast drei Sekunden zwischen sich und Stöger, die in einer Zeit von 4:26,22 Minuten einen neuen Salzburger Landesrekord der Altersklasse U23 aufstellte. Schauer musste sich in 4:26,45 Minuten mit der Bronzemedaille zufrieden geben, der Abstand zur viertplatzierten Marie Glaser (Leichtathletik Akademie Eisenstadt) war letztendlich riesig.
In Abwesenheit des EM-Sechsten und voraussichtlichen Olympia-Teilnehmers Raphael Pallitsch (SVS Leichtathletik) sowie Lokalmatador Kevin Kamenschak (ATSV Linz LA) war Marcel Tobler (ULC Riverside Mödling) im 1.500m-Lauf in der Favoritenrolle. Und dieser Rolle wurde der 23-Jährige mit einer Zeit von 3:55,15 Minuten gerecht. „Der Titel ist natürlich etwas anders, weil Raphael nicht dabei war, ich freue mich aber trotzdem“, ordnete er ein.
In einem nicht im Höchsttempo geführten Wettkampf verschärfte Tobler das Tempo in der vorletzten Runde und kontrollierte es von der Spitzenposition aus auch im letzten Stadionumlauf, als Elias Lachkovics auf der Gegengerade eine Attacke außen andeutete. Die Silbermedaille ging an Lachkovics (SVS Leichtathletik) vor Paul Stüger (KSV Alutechnik), die beide am Tag darauf ein zweites Edelmetall gewinnen sollten.
Am Tag darauf verließ Marcel Tobler die Bahn des „TRANSDANUBIA Athletik.Sport.Zentrum“ nicht mit einem strahlenden Gesicht. Er verpasste als Vierter knapp eine Medaille im 800m-Lauf, 0,07 Sekunden fehlten ihm im Duell um Bronze gegen Niklas Kainrath (Union St. Pölten), der nach der Silbermedaille in der Halle nun auch seine erste Freiluft-Staatsmeisterschaftsmedaille bejubelte. An der Spitze des Rennens wurde Elias Lachkovics (SVS Leichtathletik), der von EM-Finalist Raphael Pallitsch betreut wird, seiner Favoritenrolle gerecht und gewann in einem Start-Ziel-Sieg seinen dritten Titel in Folge (Freiluft und Halle addiert Titel mit über einer Sekunde Vorsprung in einer Zeit von 1:51,63 Minuten.
„Mir ist der 1.500er von gestern noch voll in den Knochen gesteckt. Dass es zu Beginn nicht sehr schnell war, hat mir in die Karten gespielt. Auf der zweiten Runde habe ich dann alles gegeben“, so Lachkovics. Obwohl er deutlich über seiner persönlichen Bestleistung blieb, erzielte der 20-Jährige die schnellste Siegerzeit bei einem 800m-Finale bei Freiluft-Staatsmeisterschaften seit 2012, als Raphael Pallitsch (SVS Leichtathletik) in Hochform schon einmal knapp vor seiner ersten Olympia-Teilnahme stand. „Ich bin sehr erleichtert, dass nach dem schwierigen Frühjahr jetzt bei den Staatsmeisterschaften alles so gut aufgegangen ist“, ergänzte Lachkovics.
Noch eingangs der Zielgerade lag Tobler, der das Tempo von Lachkovics mitzugehen versuchte, auf der zweiten Position, im Finale musste er jedoch Paul Stüger (KSV Alutechnik) und Kainrath den Vortritt lassen. Stüger landete bereits zum fünften Mal bei Freiluft-Staatsmeisterschaften im 800m-Lauf auf dem Stockerl, Goldmedaille hat er noch keine.
Autor: Thomas Kofler
Titelbild: © ÖLV / @ wolf.amri