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Selina Büchel steht auf Kriegsfuß mit Halbfinalläufen: Nach dem unglücklichen Aus im Halbfinale der WM in Peking im letzten Jahr trotz toller Leistung wiederholte sich dieses Negativerlebnis in Rio auf vergleichbare Weise. Die Schweizerin belegte im zweiten Vorlauf in einer…
Dabei zeigte die amtierende Hallen-Europameisterin eine reife Leistung. Zwar kam sie nicht optimal aus der ersten Kurve und musste sich im Gegensatz zum Vorlauf erst einmal hinten einreihen. Was aber nichts machte, weil vorne die äthiopische Außenseiterin Habitam Alemu für ein hohes Tempo sorgte. Vielleicht hatte Büchel darauf spekuliert. Auch auf der Gegengerade befand sich Büchel immer noch im hinteren Mittelfeld, doch sie hielt sich geschickt aus allen Positionskämpfen heraus und gewann in der letzten Kurve einige Positionen. Eine Portion Glück war natürlich auch dabei, denn in den harten Positionskämpfen im Rücken Büchels wurden die Britin Shelayna Oskan-Clarke und die Schwedin Lovisa Lindh etwas behindert, beide kamen unmittelbar hinter Büchel ins Ziel, die EM-Dritte aus dem hohen Norden sogar mit persönlicher Bestleistung.
Auch im Schlussspurt, Büchels Achillesferse, zeigte sich die Schweizerin deutlich verbessert und musste sich am Ende einzig der Kanadierin Melissa Bishop und der Polin Joanna Jozwick geschlagen geben. Die EM-Dritte von 2014 gewann mit einem absurden Schlussspurt von weit hinten den Vorlauf in einer Zeit von 1:58,93 Minuten und jubelte anschließend ekstatisch im ORF-Interview: „Ich kann mich nicht erinnern, wann ich jemals glücklicher war!“ Büchel zeigte sich trotz guter Leistung selbstkritisch: „Ich hätte ruhiger bleiben müssen. Deshalb hat mir auf der Zielgerade etwas die Kraft gefehlt.“
Büchels Scharfrichter war das hohe Tempo im letzten Vorlauf, den Caster Semenya in einer beängstigenden Lockerheit im Finish deutlich gewann. Die 1:58,15 Minuten schien sie im Dauerlauf-Tempo aus dem Ärmel zu schütteln. Dieser Auftritt hätte ihre Favoritenrolle für das Finale nicht besser verdeutlichen können. In Semenyas Sog liefen auch die starke Britin Lynsey Sharp, US-Meisterin Kate Grace mit persönlicher Bestleistung von 1:58,79 Minuten und Arzamasova noch unter 1:59 Minuten und besiegelten das Schicksal der emsigen Schweizerin.
Das Finalfeld komplettieren die beiden Medaillenkandidatinnen Margaret Wambui, die den ersten Vorlauf sichtlich mühelos in 1:59,21 Minuten gewann, und Francine Niyonsaba. Unter dem langsameren Angangstempo litten die US-Amerikanerin Ajee Wilson, die auf den letzten Metern gar nicht so weit hinter Hallen-Weltmeisterin Niyonsaba lag, und Europameisterin Nataliia Pryshchepa. Für beide kam das Aus, sie hatten sicherlich nicht den günstigsten Halbfinallauf erwischt.
Olympische Spiele 2016 in Rio de Janeiro