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Chepngetich und Desisa AIMS-Marathonläufer des Jahres
Die beiden Marathon-Weltmeister Ruth Chepngetich und Lelisa Desisa sind bei der AIMS-Gala am Freitagabend vor dem Athen Marathon in der griechischen Hauptstadt zu den AIMS-Marathonläufern des Jahres 2020 geehrt worden. Die Kenianerin, die der außergewöhnlichen Hitze des Frauenrennens in den…
Die beiden Marathon-Weltmeister Ruth Chepngetich und Lelisa Desisa sind bei der AIMS-Gala am Freitagabend vor dem Athen Marathon in der griechischen Hauptstadt zu den AIMS-Marathonläufern des Jahres 2020 geehrt worden. Die Kenianerin, die der außergewöhnlichen Hitze des Frauenrennens in den Nachtstunden von Doha widerstand und alle Kontrahentinnen bei Bedingungen, die zu den schwierigsten der Marathon-Geschichte zählen werden, hintersich ließ sowie der Äthiopier, der acht Tage später bei etwas humaneren Umständen ebenfalls WM-Gold gewann, nahmen den „AIMS Best Marathon Runner of the Year“-Award in Athen persönlich entgegen. „Es ist eine große Ehre, diese Auszeichnung hier in Athen, der Geburtsstätte des Marathons, zu erhalten. Das ist ein Höhepunkt in meiner Karriere“, äußerte sich die 25-Jährige, die zu Jahresbeginn den Dubai Marathon in einem unglaublichen Streckenrekord von 2:17:08 Stunden gewonnen hat. Desisa äußerte im Moment der Auszeichnung den Wunsch, dem WM-Titel von Doha im kommenden Sommer in Sapporo den Olympiasieg folgen zu lassen. Im Kalenderjahr 2019 musste sich der Äthiopier vor seinem Triumph in Doha beim Boston Marathon nur haarscharf dem kenianischen Sieger Lawrence Cherono geschlagen geben. Vor einer Woche gab er beim New York City Marathon nach zu kurzer Regenerationspause nach dem WM-Titel frühzeitig auf.
Unerwartete Ehre
Der AIMS-Award für die besten Marathonläufer des Jahres 2019 wurden in diesem Jahr im Gegensatz zu manch anderem Jahr nicht von den AIMS-Vertretern gewählt, sondern standen im Vorfeld bereits fest, womit die Überraschung nicht bei der vom Griechischen Leichtathletik-Verband SEGAS organisierten und live im griechischen Fernsehen übertragenen Gala, sondern bereits im Vorfeld ihre Wirkung entfaltete. Schließlich gab die AIMS Chepngetich, die sicherlich Außergewöhnliches vollbracht hat, ihrer Trainingspartnerin Brigid Kosgei den Vorzug. Kosgei hat nicht nur den am wohl schwierigsten zu gewinnenden, weil best besetzten Marathon in London souverän für sich entschieden, sondern in Chicago den 16 Jahre alten Weltrekord von Paula Radcliffe förmlich pulverisiert. Dass die AIMS ein derartig historisches Ereignis nicht würdigt, ist unerwartet. Auch wenn der Triumph von Doha unter diesen argen äußeren Bedingungen ebenfalls Anerkennung verdient.
Daher ist die Überraschung, dass Weltmeister Desisa die Auszeichnung als erster Äthiopier nach Haile Gebrselassie vor exakt zehn Jahren entgegen nehmen durfte, deutlich größer. Trotz der seit Jahren beeindruckenden Vorstellungen des 29-Jährigen, der zwar einige Rennen frühzeitig aufgab, aber in seiner seit 2013 andauernden Marathon-Karriere bis auf den WM-Marathon 2015 in Peking (7.) jeden World Marathon Majors, den er zu Ende gelaufen ist, auf dem Stockerl beendet hat, hätte der Award auch an Lawrence Cherono gehen können, der heuer den Boston Marathon und den Chicago Marathon gewonnen hat, oder an Geoffrey Kamworor, der nach seinem Halbmarathon-Weltrekord beim New York City Marathon triumphiert hat. Dass Eliud Kipchoge erstmals seit 2014 den Award nicht gewann, liegt wohl daran, dass er nach seinem London-Triumph im Frühjahr im Herbst keinen City-Marathon gelaufen ist, sondern bei der INEOS 1:59 Challenge in Wien mit dem ersten Marathonlauf unter zwei Stunden einen Meilenstein der Sportgeschichte gesetzt hat, der aber nicht mit den Regularien des Leichtathletik-Weltverbandes und der AIMS als Zusammenschluss der weltweiten Marathon-Veranstaltungen und Straßenläufen harmoniert.
AIMS Green Award geht nach China
Im Rahmen der AIMS Gala wurden noch weitere Awards vergeben. Als erste chinesische Lauf-Veranstaltung hat der Xiamen Marathon den AIMS Green Award erhalten, der für besondere Maßnahmen für den Umweltschutz und die Nachhaltigkeit von Sport-Events verliehen wird. Der traditionell erste bedeutende Marathonlauf eines Jahres überzeugte die Entscheidungsträger mit seinen Anstrengungen im Bereich der Abfallreduzierung und Bewusstseinsbildung für den Klimawandel. Rund 40.000 Läuferinnen und Läufer reisten dank kostenloser Shuttle-Dienste mit dem öffentlichen Verkehr zum Start und wieder vom Ziel ab, 2020 soll die komplette chinesische Hafenstadt am Marathon-Tag autofrei gehalten werden. Außerdem wurden alle Recycling tauglichen Abfälle sorgfältig sortiert und tatsächlich recycelt. Seit 2015 arbeitet der Xiamen Marathon mit der China Green Foundation zusammen und hat im „Xiamen Forest of Love“ bereits über 130.000 Jungbäume gepflanzt. Weitere Kandidaten auf den AIMS Green Award waren der Marine Corps Marathon in den USA und der Paris Marathon.
AIMS Social Award geht in die Schweiz
Ein Jahr nach dem SwissCity Marathon, der 2018 den Green Award erhielt, wurde wieder ein Schweizer Lauf-Event ausgezeichnet. Dem Genf Marathon wurde der AIMS Social Award verliehen. Im Zuge der Partnerschaft mit UNICEF unterstützt der Genf Marathon ein Entwicklungsprogramm, das das Ziel hat, allen Menschen Zugang zu Wasser, sanitären Anlagen und Hygiene zu ermöglichen – in den letzten zehn Jahren investierte der Genf Marathon umgerechnet rund 400.000 Euro in diese Initiative. 2020 werden mit der diesjährigen Spende des Genf Marathon 1.000 verlässliche und nachhaltige Wasserpumpen in Malawi errichtet.
Weitere Bewerber waren der Marathon in der jamaikanischen Hauptstadt Kingston und ein Straßenlauf auf den Malediven. Der französische Sportjournalist Alain Lunzenfichter (u.a. L’Équipe) erhielt den AIMS Lifetime Achievement Award.
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