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Staatsmeisterschaften: Comeback von Andrea Mayr

Andrea Mayr gibt bei den Berglauf-Staatsmeisterschaften ihren Saisoneinstieg. Der Katrin-Berglauf und seine steile Strecke gehören zu ihren Lieblingsveranstaltungen.
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Für Andrea Mayr (SVS Leichtathletik) sind die Staatsmeisterschaften im Berglauf ein jährlicher Fixpunkt. Der Wettkampf am Sonntag ist aus zweifacher Sicht ein besonderer: Der Katrin-Berglauf in Bad Ischl ist für sie ein Heimrennen und maßgeschneidert auf ihre Stärken. Außerdem feiert sie ihren Saisoneinstieg nach einer langen Trainingspause im Winter und einem dementsprechend späten Formaufbau.

Wenn Andrea Mayr über den Katrin-Berglauf spricht, gerät sie leicht ins Schwärmen. „Die Strecke auf die Katrin ist steil. Wenn der Anstieg beginnt, gibt es keine Möglichkeit mehr, sich zu erholen. Es gibt keine einzige Stelle, an der es nicht steil ist. Es fängt steil an, geht steil weiter und hört steil auf.“ Damit zählt die nur 4,4 Kilometer lange Strecke, auf der mit Start am Kaiser Jagdstandbild nahe der Talstadion der Katrin Seilbahn 943 Höhenmeter zu überwinden sind, zu den absoluten Lieblingsstrecken der siebenfachen Berglauf-Weltmeisterin.

„Hart von der ersten bis zur letzten Sekunde“

Je steiler die Herausforderung, desto eher kann die Oberösterreicherin ihre Stärken ausspielen. Zuletzt wurde das auch bei den Weltmeisterschaften in Innsbruck/Stubai vor einem Jahr sichtbar, als sie im steilen Schlusshang das Duell um Gold gegen die Kenianerin Philaries Kisang für sich entschieden hat. „Nur wenn man in Überform ist, denkt man sich während des Katrin-Berglaufs irgendwann, es ist momentan ein bisschen weniger steil. Ist man nicht in Überform, ist es ein hartes Rennen von der ersten bis zu letzten Sekunde“, erklärt sie.

Das erwartet am Sonntag nicht nur alle 174 bisher angemeldeten Teilnehmer*innen der Bewerbe der Österreichischen Staatsmeisterschaften sowie Österreichischen Meisterschaften des Nachwuchs und der Masters (Nachnennungen am Wochenende noch möglich), sondern auch alle Teilnehmer*innen am Katrin-Berglauf, der bereits um 9 Uhr seinen Startschuss erfährt. Die Staatsmeisterschaftsentscheidungen fallen mit Startschuss um 11:30 Uhr.

Verzögerter Formaufbau beim Mayr

Andrea Mayr, 16fache Staatsmeisterin alleine im Berglauf, ist selbstredend die Favoritin auf den Titel. Es wäre ihr 57. österreichischer Meistertitel insgesamt, womit sie einen neuen Rekord aufstellen würde. In der zitierten Überform fühlt sich die 44-Jährige gegenwärtig aber nicht. Im Jänner fesselte sie eine Influenzaerkrankung drei Wochen lang ans Bett, die Nachwirkungen bremsten sie nachhaltig aus. Zwei Monate lang galt ein absolutes Belastungsverbot, womit an Training nicht zu denken war. Dementsprechend lange habe es im Frühjahr gedauert, bis sich langsam eine Form entwickelt hat.

Die letzten Wochen machte Mayr aber gute Fortschritte im Training. Sie verspürt große Vorfreude auf ihren Saisonstart. „Ich bin motiviert und freue mich auf die Gelegenheit, am Sonntag zu sehen, wie weit ich schon bin“, sagt sie und schätzt, spätestens im Hochsommer in einer sehr guten Form sein zu können. Die Off Road Europameisterschaften letztes Wochenende in Annecy ließ sie bewusst, wenn auch mit etwas Wehmut aus. Sie wären zu früh gekommen, um in einer entsprechenden Form um EM-Medaillen zu kämpfen. Aus dem EM-Team ist bei den Frauen Anna-Sophie Meusburger (im Wald läuft’s) in Bad Ischl am Start.

Duell der EM-Teilnehmer bei den Männern

Bei den Männern war der heimische Berglauf in den letzten Jahren die Domäne der Innerhofer-Zwillinge (LC Oberpinzgau). Manuel gewann den Staatsmeistertitel bereits sechsmal, im vergangenen Jahr in Itter war Hans-Peter als Erster im Ziel. Der Titelverteidiger verspürt nach seinem ersten Wettkampfblock in dieser Saison, der mit der EM in Annecy (Platz 25 im Uphill, Platz 18 im Up & Down) sein Ende fand, leichte Erschöpfungssignale und gönnt sich vor weiteren Trailrunning-Wettkämpfen im Sommer eine kleine Pause, um keine Überbelastung zu riskieren. Manuel, der bei der EM mit den Plätzen 14 und 11 etwas besser abschnitt als sein Zwillingsbruder, hat noch frischere Beine, die EM war sein Saisonauftakt, der sein Selbstvertrauen stärkte. Die Favoritenrolle für Sonntag schiebt er allerdings von sich. Denn in so steilem Gelände fühlt sich der 28-Jährige nicht ganz so wohl: „Ich nehme die Herausforderung dennoch gerne an und bin schon gespannt, wie ich mich in diesem Gelände schlagen kann.“

Daher wähnt der Pinzgauer Christof Hochenwarter (SC Hermagor) in der Rolle des Sieganwärters. Der 26-Jährige gehört dem ÖSV-Kader im Skibergsteigen an und bringt damit die notwendige Kraft in der Oberschenkelmuskulatur für derartig steile Anstiege mit. Bei der EM belegte der Kärntner im Uphill-Rennen Platz 26, lag nach der steilsten Sektion des Rennens zwischenzeitlich aber einige Positionen vor dem Salzburger. Auch Alexander Brandner-Egger (Kolland Topsport Gaal), Vorjahres-Medaillengewinner Martin Mattle (TrailMotion Tirol) und EM-Teilnehmer Martin Enzenberger (TGW Zehnkampf Union) gehören zu den Medaillenkandidaten.

Kaiserstadt und Dachsteinblick

Der Startschuss für die Berglauf-Staatsmeisterschaften erfolgt am Sonntag um 11:30 Uhr am Kaiser-Jagdstandbild in der Kleinstadt im Salzkammergut, ehemals Sommerresidenz von Kaiser Franz Joseph I. „Nach einer kurzen Flachpassage geht es gleich in den ersten Steilhang und dann die Skitrasse und über Ziehwege hinauf zum Berggasthof. Es ist grundsätzlich sehr steil, wir hoffen im letzten steilen Hang auf viele Zuschauer*innen“, erklärt Peter Seebacher vom OK-Team des veranstaltenden Vereins #badischllaeuft. Ein Highlight ist der Dachsteinblick als Kulisse kurz vor dem Ziel beim Katrin Berggasthof.

Quelle: ÖLV-Presseaussendung
Bild: ÖLV / Martin Riedenbauer

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