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Mit Andreas Vojta, Lemawork Ketema und dem bereits früher angekündigten Peter Herzog (siehe RunUp.eu-Bericht) besteht die erste Reihe der heimischen Läufer beim Vienna City Marathon 2025 aus purer Routine.
Andreas Vojta (team2012.at) ist der unerfahrenste aus dem österreichischen Trio beim Vienna City Marathon, was die Marathon-Distanz betrifft. Vier Rennen über die Traditionsdistanz plus einen Tempomacher-Einsatz in Wien, der ihn bis ins Ziel führte, hat der 35-Jährige mittlerweile in den Beinen. Der Auftritt am 6. April führt den Niederösterreicher ins Ungewisse, denn nach seinen missglückten Lauf beim Valencia Marathon im Dezember begann für ihn eine Periode der Unsicherheit, die ihn vom systematischen Training als Spitzensportler abhielt. Erst Ende Jänner erhielt er grünes Licht von medizinischer Seite, wieder Vollgas zu geben. Eine Entzündung an der Herzhaut hatte davor unbemerkt für Turbulenzen in der Herzfrequenz bei Hochbelastung gesorgt und ihn ausgebremst.
Die Vorbereitung für den Vienna City Marathon fiel daher kürzer aus als üblich, ohne Höhentrainingslager und ohne Auslandsaufenthalt. „Mir fehlt ungefähr ein Monat. Dennoch ist der Wiedereinstieg ins Training gut geglückt“, meint der amtierende Staatsmeister im Marathon und hofft, in den letzten Wochen des spezifischen Marathontrainings seine Form noch deutlich verbessern zu können. Erst nach seinem Sieg beim Vienna Calling Halbmarathon am 2. März in einer Zeit von 1:05:52 Stunden entschied Vojta, dass er die Gegebenheiten als sinnvoll erachtet, im Frühling einen Marathon anzustreben. Über konkrete Zeitziele will er aufgrund der Umstände im Vorfeld nicht sprechen, hält es aber für einen möglichen Vorteil, erstmals einen Marathon ohne Limit-Druck und hohen Erwartungen angehen zu können.
Für Lemawork Ketema (SVS Leichtathletik) ist die Rückkehr zum Vienna City Marathon das Ende einer langen Leidensphase. Diverse Verletzungen, hauptsächlich im Bereich der Oberschenkelmuskulatur, begleiteten ihn schon jahrelang in seiner Karriere. Im März 2024 operierte er sein stark lädiertes Oberschenkelband und war sich unsicher, ob er seine Karriere noch einmal aufnehmen könnte. „Ich hatte nach der Operation kein Vertrauen in meinen Körper und wusste nicht, ob ich wieder laufen könnte oder nicht. Mental und körperlich war es sehr schwierig für mich, mit dieser Situation umzugehen“, erzählt der 39-Jährige.
Ketema glänzte vor sechs Jahren beim Vienna City Marathon mit der Verbesserung des österreichischen Marathonrekords auf eine Zeit von 2:10:44 Stunden. Mittlerweile ist diese Rekordmarke von Peter Herzog (Union Salzburg LA) auf eine Zeit von 2:10:06 Stunden gefallen. Der gebürtige Äthiopier träumte damals von einer Zeit unter 2:10 Stunden, auch aus gesundheitlichen Gründen kam es nie zur Gelegenheit, diese Träume in Realität zu verwandeln. Auch bei den Olympischen Spielen 2021 konnte der EM-Achte von Berlin 2018 sein Potenzial nicht abrufen und musste mit muskulären Problemen das Rennen in Sapporo aufgeben.
Bei seinem ersten Wettkampf seit fast zwei Jahren backt Ketema kleinere Brötchen. Auch, weil er noch nicht in Top-Verfasstung ist. „Seit Anfang Februar laufe ich täglich und steigere den Umfang jede Woche um zehn Prozent. Wenn alles gut läuft, meine Gesundheit, meine Kondition und die Wetterbedingungen gut sind, möchte ich unter 2:13 Stunden laufen. Seinen letzten Marathon ist Ketema vor drei Jahren in Wien gelaufen, damals in einer Zeit von 2:15:42 Stunden. Damit konnte er sich nicht für die Europameisterschaften 2022 von München qualifizieren. Der vorletzte Marathon, den er ins Ziel brachte, war der WM-Marathon 2019 in Doha.
Peter Herzog (Union Salzburg LA), Österreichs schnellster Marathonläufer des abgelaufenen Jahres, nimmt nach einer wochenlangen Trainingspause aufgrund einer hartnäckigen Erkrankung erst langsam wieder Schwung auf. Die Zeit Richtung Vienna City Marathon ist auch für den Salzburger in der Vorbereitung dadurch ziemlich knapp geworden.
Autor: Thomas Kofler
Bilder: © VCM / Roman Pfeiffer / Leo Hagen