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COVID-19: Wann laufen? Wann nicht?

Die gesellschaftlichen Einschränkungen rund um die aktuelle Gesundheitssituation nehmen in Österreich seit Wochen rasant zu. Auch der organisierte Laufsport ist davon betroffen. Gleichzeitig kommen immer mehr Untersuchungen ans Licht der Öffentlichkeit, die besagen, dass in Ländern, in denen keine Ausgangssperren…

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Die gesellschaftlichen Einschränkungen rund um die aktuelle Gesundheitssituation nehmen in Österreich seit Wochen rasant zu. Auch der organisierte Laufsport ist davon betroffen. Gleichzeitig kommen immer mehr Untersuchungen ans Licht der Öffentlichkeit, die besagen, dass in Ländern, in denen keine Ausgangssperren geherrscht haben, sich aus der COVID-19-Gesundheitskrise ein kleiner Laufboom entwickelt hat. Tatsächlich überwiegen die positiven Gesundheitseffekte regelmäßiger Laufrunden, ohne intensiv-innigem Personenkontakt, der Gefahr einer COVID-19-Infektion während der Ausübung des Laufens um ein Vielfaches.
 

© Adobe Stock / Maridav
 

Ausdauersport als physische und psychische Stütze

Seit Auftreten der neuen Art Coronavirus sind laut Deutschem Gesundheitsportal weltweit mittlerweile über 50.000 wissenschaftliche Studien veröffentlicht worden oder stehen vor der Veröffentlichung. Trotz stetig neu gewonnenem Wissen über das Virus sprechen Wissenschaftler immer wieder von Unsicherheiten und fehlender Evidenz. Gesichert ist dagegen, dass regelmäßige körperliche Aktivität gesund und nicht nur normalerweise immer, sondern auch in Zeiten einer Pandemie förderlich ist. Wesentlich wirken sich natürlich der bessere Gesundheitszustand und das stärkere Immunsystem aus, aber besonders zu Zeiten der erheblichen Einschränkungen im Frühjahr entfaltete das Laufen eine enorme Wirkung im psychologischen Bereich. Insbesondere als Abwechslung zu eintönigen, psychologisch schwierig verkraftbaren Alltag. Eine noch nicht peer-reviewte Studie der University of Iowa mit über 3.000 amerikanischen Probanden erkennt wesentliche Verschlechterung der psychischen Gesundheit bei jenen Personen, die ihre Bildschrimzeit während des Lockdowns erhöhten und sich dementsprechend wenig oder gar keine Zeit für körperliche Bewegung nahmen.
 

Lieber eine Trainingspause bei Unwohlbefinden

Vorsicht ist mit sportlicher Aktivität im Infektionsfall geboten. Wie bei jeder Erkrankung empfiehlt sich eine Laufpause. Aufgrund des vielfältigen Auftritts von SARS-Cov-2 spielen hier die Unsicherheiten darüber, was das Virus genau im Körper anstellt, selbst im Falle einer asymptomatischen Infektion, eine Rolle. Bei sportlicher Betätigung lässt sich rasch ein früher Erschöpfungsgrad, hoher Puls und Atemlosigkeit erkennen, wenn der Körper sich mit einem Virus auseinandersetzen muss, selbst wenn man sich vermeintlich fit fühlt und weder Fieber noch andere Symptome wie Husten oder eine Erkältung verspürt. Läuferinnen und Läufer dürfen sich prinzipiell auf ein starkes Immunsystem verlassen, das gilt auch im Falle von COVID-19. Sportliche und gesunde Menschen sind deutlich weniger anfällig für schwere Krankheitsverläufe.
Tauchen Indizien auf, dass das Immunsystem attackiert wird, ist es empfehlenswert, genau in den Körper hineinzuhorchen. Wie bei jedem viralen Infekt gibt es nur eine sinnvolle Reaktion: Laufpause über mehrere Tage, bei Symptomen länger, und ärztlichen Rat einholen. Nicht nur wegen der Reduzierung des Ansteckungsrisikos anderer – was im Rahmen der empfohlenen Verhaltensweisen geregelt ist, sondern insbesondere auch zum Schutz des eigenen Körpers, der seine Kräfte auf einem anderen Spielfeld braucht. Denn das Coronavirus kann wissenschaftlichen Studien zu Folge diverse Organe selbst bei leichten und asympotimatischen Verläufen attackieren und allerorts für Entzündungen sorgen. Zum Beispiel zeigte eine Studie an 100 genesenen COVID-19-Patienten der Universitätsklinik in Frankfurt am Main, dass bei 60% auch nach der Genesung eine länger anhaltende Herzmuskelentzündung nachweisbar war. Über die Gefahren von Langzeitschäden an wichtigen Organen gibt es unterschiedliche Vermutungen und Erkenntnisse. Zuletzt hat die Universität Innsbruck positive Resultate dazu präsentieren können.
 

Sanfter Wiedereinstieg im Falle einer Genesung

Besonderes individuelles Fingerspitzengefühl ist beim Wiedereintritt ins Laufen nach einer COVID-19-Infektion gefordert, denn auf diesem Gebiet ist besonders wegen des potenziellen Angriffs aufs Herz-Kreislaufsystem viel Unsicherheit vorhanden. Viele empfehlen einen kardiologischen Fachrat, andere halten dies bei milden Verläufen nicht für notwendig. Natürlich hängt viel vom Krankheitsverlauf per se ab. Auch die Funktion der Lunge und der Atemwege sollte beim Sport wieder bei 100% liegen. Beides ist bei milden Verläufen laut Einschätzungen meist nach zehn bis 14 Tagen gegeben. Wie nach jedem viralen Infekt, ist ein Wiedereinstieg ins Laufen mit 100%iger Belastung auf jeden Fall der falsche Weg.

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