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Manuel Innerhofer und Hans-Peter Innerhofer haben bei den Crosslauf-Staatsmeisterschaften in Ferlach einen Zwillings-Doppelsieg gefeiert, Hans-Peter schnappte sich „im Anlauf“ auch noch Gold auf der Kurzstrecke. Bei den Frauen dominierte Lena Millonig und feierte bei ihrem ersten Antritt gleich den Titel.
Die 35 Höhenmeter pro Runde waren für die Berglauf-Spezialisten und heimischen Hoffnungen auf ein gutes Abschneiden bei den Männern bei der WM in Innsbruck und im Stubaital im Juni keine furchterregende Herausforderung, aber auch unter diesem Gesichtspunkt eine willkommene Zutat für einen gelungenen Wettkampftag. Manuel und Hans-Peter Innerhofer (LC Oberpinzgau) zeigten bei ihrem ersten wichtigen Wettkampf des neuen Jahrs von Beginn an eine gute Verfassung und schlugen ein Tempo an, dem keiner der Kontrahenten folgen konnten. Runde um Runde wurde der Vorsprung der beiden größer, zur Entscheidung kam es erst 200 Meter vor dem Ziel des 9.300 Meter langen Rennens. Manuels Spurt war der stärkere, in einer Zeit von 27:52 Minuten war sein zweiter Crosslauf-Staatsmeistertitel nach 2019 in trockenen Tüchern. „Ich bin Hansi für die Führungsarbeit sehr dankbar, denn alleine wäre ich dieses Tempo sicher nicht gelaufen. Im Endspurt war entscheidend, dass er die Kurzstrecke in den Beinen gehabt hat“, sagte Manuel nach dem Rennen und fügte an: „Cross ist eine meiner Lieblingsdisziplinen und sicher eine gute Vorbereitung Richtung Berglauf-WM.“
Zwei Medaillen für Innerhofer und Bauernfeind
Auch für seinen Zwillingsbruder hatte sich die Reise nach Kärnten mehr als ausgezahlt. Hans-Peter wagte nämlich wie etliche Athleten mehr den Doppelstart und spielte auf der 3.340 Meter langen Kurzstrecke von Beginn an eine wichtige Rolle. Gemeinsam mit Mario Bauernfeind (KUS ÖBV Pro Team) setzte er sich gleich nach dem Start ab und entschied das Rennen am letzten der beiden Anstiege für sich. Nach 9:25 Minuten war er im Ziel und feierte seinen zweiten Titel im Kurzstreckenrennen nach 2018. Die Silbermedaille auf der Langstrecke bedeutete sein bestes Abschneiden in dieser Disziplin, in der die Staatsmeisterschaftswertung ausgetragen wird. „Es war eine geile Strecke, auf der ich bergauf meine Stärken ausspielen konnte. Ich habe nicht unbedingt mit dem Titel gerechnet, weil ich zuletzt keine Intervalle oder schnelle Einheiten trainiert habe.“ Auch Manuel, der zuletzt aufgrund von einer leichten Krankheit mit dem Training aussetzen musste, war sehr zufrieden: „Wir haben es uns gut aufgeteilt: ein Titel für jeden von uns!“
Wie Hans-Peter Innerhofer durfte sich auch Bauernfeind, der in Vorbereitung auf den Vienna City Marathon ist, über zwei Medaillen freuen. Auf die Silberne auf der kurzen Strecke, wo er im Finale die jungen Bernhard Neumann (DSG Wien) und Timo Hinterndorfer (DSG Wien) gerade noch hinter sich lassen konnte, folgte die Bronzemedaille auf der langen, wo der Rückstand auf die Innerhofers zwar groß, der Abstand auf die dahinter folgenden Dominik Jandl (SVS Leichtathletik) und Lukas Bercht (KUS ÖBV Pro Team) aber auch beträchtlich war. Neumann und Hinterndorfer wurden ihren Favoritenrollen in den Altersklassen U23 und U20 gerecht.
Klarer Sieg für Millonig
Zwei kurze und zwei lange Runden standen für die Frauen auf dem Programm, woraus sich eine Distanz von 4.840 Metern ergab. Gleich nach dem Start setzte sich ein Trio vom Rest des Feldes ab: Favoritin Lena Millonig (ULC Riverside Mödling), Halbmarathon-Staatsmeisterin Sandrina Illes (Union St. Pölten) und Cordula Lassacher (Atus Knittelfeld), die als Favoritin auf den Titel in der U23-Wertung ins Rennen ging. Die Hindernislauf-EM-Teilnehmerin machte mit ihrer Tempogestaltung von Beginn an klar, dass sie sich eine frühzeitige Vorentscheidung wünschte und das gelang bereits zu Rennmitte. Nach zwei U20-Titeln in der Jugend sicherte sich die 24-Jährige bei ihrem ersten Antreten bei den Erwachsenen gleich den ersten Staatsmeistertitel in der Disziplin Crosslauf – 37 Jahre, nachdem Papa Dietmar ihn geholt hatte. „Es hat sich gut angefühlt, wie ich das Tempo auf den letzten beiden Runden halten konnte“, kommentierte die Siegerin. „Die tiefen Stellen auf der Strecke waren schon herausfordernd, aber es war schön, wieder einmal beim Cross dabei zu sein. Ich habe es vermisst!“
In einer Zeit von 17:25 Minuten verwies sie Illes (17:51) und Lassacher (18:16) mit deutlichen Abständen auf den zweiten und dritten Platz. „Ich wollte frech und mutig anrennen, um zu verhindern, dass ich alleine unterwegs bin. Mit meinem Rennen heute bin ich mega zufrieden, habe mich super gefühlt und bin auf einem guten Weg zurück“, bilanzierte Lassacher, die aus Krankheitsgründen den Großteil der letzten Saison verpasst hatte und in Kärnten ein starkes Zeichen setzen konnte. Ein beachtlicher vierter Platz mit eineinhalb Minuten Rückstand auf die Siegerin gelang der über 40-Jährigen Bernadette Schuster (SK Vöest), hinter der die um 23 Jahre jüngere Sonja Inzinger (Union St. Pölten) als Siegerin der U20-Wertung über die Ziellinie lief.
An der Startlinie hatten die Silbermedaillengewinnerin Anna Leser (LT Bgld Eisenstadt) und Triathletin Julia Hauser (SVS Leichtathletik) gefehlt, die Bronzemedaillengewinnerin vom November, Carla Maier (ITSG Sektion Running) musste sich mit Platz sechs vor der besten Kärntnerin Stefanie Kurath (LC Villach) zufrieden geben. Die Seriensiegerin der letzten Jahre, Julia Mayer (DSG Wien) verzichtete auf die Titelkämpfe und absolvierte parallel einen schnellen Halbmarathon in Gent (siehe RunAustria-Bericht).
Vorerst letzte Crosslauf-Staatsmeisterschaften im Frühjahr
Die äußeren Bedingungen am Truppenübungsplatz Glainach in Ferlach auf Halbweg von Klagenfurt an die österreichisch-slowenische Grenze waren am Sonntag nahezu ideal für spätwinterliches Laufen. In der bewaldeten Passage war der Untergrund aber teilweise so rutschig, dass der Streckenverlauf geändert und damit verkürzt werden musste.
Ab dem kommenden Jahr finden die Crosslauf-Staatsmeisterschaften nicht mehr am traditionellen Märztermin statt, sondern im November. Diese Entscheidung hat der Österreichische Leichtathletik-Verband unlängst beschlossen. Mehrere europäische Verbände haben mittlerweile beschlossen, die nationalen Titelkämpfe in Vorbereitung des traditionellen EM-Termins im Dezember abzuhalten, andere halten am März-Termin fest.
Die letzten beiden Jahre haben die Einschränkungen rund um die Pandemie den ÖLV auf den November-Termin gezwungen, womit man keine schlechten Erfahrungen gemacht hat.
Ergebnisse ÖLV-Staatmeisterschaften im Crosslauf
Männer (9.300m)
Gold: Manuel Innnerhofer (LC Oberpinzgau) 27:52 Minuten Silber: Hans-Peter Innerhofer (LC Oberpinzgau) 27:54 Minuten Bronze: Mario Bauernfeind (KUS ÖBV Pro Team) 29:18 Minuten
Dominik Jandl (SVS Leichtathletik) 29:38 Minuten
Lukas Becht (KUS ÖBV Pro Team) 30:07 Minuten
Isaac Toroitich Kosgei (TGW Zehnkamp Union) 30:15 Minuten
Andreas Rieder (LG Decker Itter) 30:51 Minuten
Jürgen Aigner (LAG Genböck Haus Ried) 31:26 Minuten
Bruno Schumi (LG Decker Itter) 31:59 Minuten
Daniel Hölzl (HSV Triathlon Kärnten) 32:24 Minuten
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