Darum brauchst du einen guten Laufschuh

Laufen ist die ideale Sportart für Jede und Jeden. Zeitlich effektiv und räumlich universell umsetzbar. Man braucht weder eine Infrastruktur noch kostspieliges Equipment. Zwei Investitionen sind dennoch Grundvoraussetzung fürs Laufen: Gute Laufschuhe und Sportkleidung. Teil eins: Du, deine Füße und deine Laufschuhe laufen im Einklang.

Laufschuhe haben eine mehretappige Hauptaufgabe. Sie sind bei jeder Laufrunde dein Begleiter und Partner beim Antrainieren der körperlichen Belastung der Laufbewegung, zum Beispiel für Sehnen und Bänder. Sie helfen dir, dich und deinen Körper an die Herausforderungen des Laufens zu gewöhnen und dich sportlich weiterzuentwickeln. Je besser der Laufschuh mit dir, deinem Körper und im Speziellen deinen Füßen harmoniert, desto größer ist der Einfluss seiner Hilfestellung bei jedem einzelnen Laufschritt.

Wie wichtig das ist, kannst du kalkulieren, wenn du bedenkst, wie viele Laufschritte du alleine in einer Woche setzt. Letztendlich ist die Wahl des richtigen Laufschuhs, die von vielen Faktoren, darunter auch Geschlecht, Körpergewicht und Alter abhängt, auf zweifacher Ebene eine Investition in deine Gesundheit: Erstens, weil sie bedeutet, dass du läufst und dir damit etwas Gutes tust. Zweitens, weil sie dich vor Verletzungen und Wehwehchen durch das Laufen schützt.

Ein globaler Forschungswettkampf

Zahlreiche erfahrene Unternehmen weltweit forschen in eigenen Einrichtungen seit Jahrzehnten daran, einen möglichst perfekten Laufschuh herzustellen. Einen, der leicht ist, bestmögliche Unterstützung, Stabilität und Sicherheit liefert und in dem sich die Läuferin bzw. der Läufer bei jedem Laufschritt so wohl wie möglich fühlt. Natürlich produzieren sie Modelle für unterschiedliche Bedürfnisse und sportlichem Level.

So wie jeder Mensch ein Unikat ist, hat auch jeder Fuß seine individuelle Charakteristik und richtet individuelle Anforderungen an den perfekten Laufschuh. Unterschiede in der Technologie bei den Laufschuhen fallen je deutlicher ins Gewicht, desto schneller der Laufschritt ist.

Ein guter Laufschuh ist jedoch für das optimale Laufvergnügen auch für Einsteigerinnen und Einsteiger notwendig. Ein wichtiges Geheimnis liegt in der Dämpfung der Zwischensohle. Jedes Unternehmen tüftelt mit geheimer Technologie an Verbesserungen und Innovationen, um noch effektiver die Energie des Aufpralls für den Läufer zurückzugewinnen.

Natürliches Laufgefühl beim Einstieg

Die oft zitierte Dämpfung kann ihren Vorteil für den Nutzer erst ab einen bestimmten Trainingsumfang entfachen, weil ein technisch sauberes Einsinken ins Schaummaterial eine wichtige Voraussetzung ist. Nico Russ, Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens Infinite Running, empfiehlt Laufeinsteigerinnen und Laufeinsteigern zu Beginn einen so genannten Natural Running Schuh oder Schuhe, die nach der Barfußtechnologie konstruiert sind: „Diese Schuhe helfen zu einem gesunden Aufbau und bei der Entwicklung eines sauberen und effektiven Laufstils.“

Beide Technologien zeichnen sich durch eine eher dünne Zwischensohle aus, die einen direkteren Abdruck auf dem Boden fühlbar machen.

Ein neuer Schuh, der direkten Abdruck erlaubt

Russ rät beim Laufeinstieg auf einen neuen Schuh zu setzen, der eine dünne Sohle hat, aber im Gegensatz zu Modellen, die monatelang im Keller herumgestanden oder abgenutzt sind, den Aufprall bei jedem Schritt lindert. Legt man gleich mit einem Schuh mit hoher Dämpfungsaktivität los, droht folgende Gefahr: „Fehlstellungen, die sukzessive eingewöhnt werden, werden oft nicht gleich erkannt.“ Die Rechnung bekomme man langfristig in Form von Verletzungen oder Beschwerden präsentiert.

Der Laufschuhhersteller empfiehlt: „Lass dich im Fachhandel beraten und sprich offen über dein Laufniveau und deine Ziele. Dann kann der Händler die richtigen Schlüsse ziehen und die richtige Empfehlung ausgeben.“ Viele Fachhändler führen eine Laufanalyse durch, um vor dem Produktkauf zusätzliche Erkenntnisse zu Laufstil und Fußstellung zu gewinnen. Vom Laufen in anderen Sportschuhen, also nicht spezifischen Laufschuhen, rät Russ strikt ab: „Es fehlt diesen Schuhen an Flexibilität, außerdem ist das Obermaterial zu starr.“

Ein Laufschuh ist nicht für die Ewigkeit konstruiert

Laufschuhproduzenten orientieren sich in ihrer Arbeit und ihrer Forschung an das Läuferbedürfnis. In die Technologie der Schuhe fließen hauptsächlich biomechanische Erkenntnisse und die Expertise aus der Orthopädie ein. Ein Laufschuh ist allerdings nie für die Ewigkeit gedacht. Modelle mit einer Zwischensohle auf Basis des EVA-Schaums sollten nach rund 600 Kilometer – diese Zahl kann je nach Gewicht und Laufgeschwindigkeit variieren – wegen Materialermüdung ausgetauscht werden.

Laufschuhe mit PU-Sohlen sind langlebiger. Ebenso wenig sind Laufschuhe für den Dauergebrauch intendiert. Experten raten, ab einem bestimmten Niveau mindestens zwei Modelle gleichzeitig zu verwenden (müssen auch nicht dieselben sein, am besten aber mit vergleichbar gutem Laufgefühl), um Abwechslung im Training zu haben und auch dem Material, das bei einem Lauf beansprucht wird, genügend Erholungszeit zwischen den Läufen zu geben.

Autor: Thomas Kofler
Bild: SIP

Infobox zum Experten:

Infinite Running ist in Baden-Württemberg ansässig und hat sich darauf fokussiert, Laufbegeisterte „von Anfang an mit Schuhen zu unterstützen, die es ihnen erlauben, sich weiterzuentwickeln“, wie Nico Russ, Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens, erklärt. Das Unternehmen hat sich auf die Herstellung langlebiger und anpassungsfähiger Schuhe spezialisiert und legt einen Fokus auf nachhaltige, energiesparende Produktion. Innovation und Kreativität ermöglichen Made in Germany.

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