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Depression: Können sportliche Aktivitäten helfen?

Depressive Menschen können ihr Wohlbefinden durch sportliche Aktivitäten erheblich verbessern. In der Folge sind weniger Antidepressiva nötig. Dies geht aus einer Schweizer Studie hervor. Das erforderliche Ausmaß ist allerdings noch unbekannt.

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Depressive Menschen können ihr Wohlbefinden durch sportliche Aktivitäten erheblich verbessern. In der Folge sind weniger Antidepressiva nötig. Dies geht aus einer Schweizer Studie hervor. Das erforderliche Ausmaß ist allerdings noch unbekannt.

Depressive Menschen können ihr Wohlbefinden durch sportliche Aktivitäten erheblich verbessern. Zu diesem Schluss kommt ein internationales Team von Forschern unter Beteiligung der Universität Bern, das Metaanalysen zum Thema Sport und Depressionen zusammengefasst und die positive Wirkung von Sport und körperlicher Aktivität auf Depressionen evaluiert hat. Allein in den westlichen Industrienationen leidet mindestens jede zehnte Person im Verlauf ihres Lebens einmal an einer Depression.

Serotoningehalt relevant

Fachärzte greifen im Großteil der Fälle zu Antidepressiva oder verschreiben Psychotherapie. Sport und körperliche Aktivität erzielen laut den aktuellen Erkenntnissen teilweise jedoch die gleichen neurophysiologischen Veränderungen wie Antidepressiva. Bewegung bewirkt verschiedene Veränderungen im Gehirn, die sonst nur durch Medikamente erzielt werden.

Medikamente zur Behandlung von Depressionen setzen ähnlich wie Sport und körperliche Aktivität an der Serotoninaufnahmefähigkeit des Gehirns an. Sie verstärken die Epinephrinaktivität und sorgen für die Ausschüttung verschiedener Faktoren für das Nervenwachstum. Laut den Schweizer Experten fördern diese Faktoren das Zellwachstum im Gehirn und verhindern das Absterben von Zellen im Hippocampus.

Weitere Studien erforderlich

Menschen, die also an Depressionen leiden, könnten mit mehr Sport zu einer herabgesetzten Aktivität des Stresshormons Cortisol beitragen. Die Wirkung wäre damit teilweise ähnlich wie die durch Psychopharmaka, sind sich die Wissenschaftler sicher. „Leider lassen die Metaanalysen keine Schlüsse zu, wie oft und wie lange wöchentlich Sport getrieben werden sollte“, sagt Forscher Mirko Wegner.

Dem Fachmann nach konnte zudem festgestellt werden, dass die Wirksamkeit von Sport bei Depressionsstörungen größer ist als beispielsweise bei Angststörungen. Angesichts der Kosten für Therapien und Medikamente ist Sport den Fachleuten nach außerdem günstiger und hat nur wenige Nebenwirkungen.

Ob und vor allem in welchem Ausmaß Sport und körperliche Aktivität eine Ergänzung oder sogar Alternative zu Medikamenten bei leichten Depressionen sein können, muss jedoch noch untersucht werden.

Autor: SIP
Bilder: © Johannes Langer

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