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Deutlicher neuer 10K-Weltrekord

Der äthiopische Youngster Yalemzerf Yehualaw hat am Sonntag in Castellon den Weltrekord im 10km-Straßenlauf pulverisiert.
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Der Leichtathletik-Weltverband (World Athletics) hat den alten Weltrekord im 10km-Lauf noch gar nicht ratifiziert, schon ist er nicht mehr aktuell. Yalemzerf Yehualaw, zweitschnellste Halbmarathonläuferin der Geschichte, ist nach ihrem grandiosen Auftritt am Sonntag im spanischen Castellon die neue Weltrekordhalterin im 10km-Lauf. Sie blieb mit einer eindrucksvollen Zeit von 29:14 Minuten gleich satte 24 Sekunden unter der Leistung von Kalkidan Gezahegne Anfang Oktober in Genf und unglaubliche 61 Sekunden unter dem bisherigen äthiopischen Landesrekord von Tsehay Gemechu. Im Rennbericht auf der Website des Spanischen Leichtathletik-Verbandes (RFEA) ist von einer „stratosphärischen“ Zeit die Rede. Der neue Weltrekord im 10km-Straßenlauf liegt damit nur 13 Sekunden über dem 10.000m-Weltrekord auf der Bahn von Yalemzerfs Landsfrau Letesenbet Gidey, neben der nur noch Olympiasiegerin Sifan Hassan ebenfalls unter Yalemzerfs Vergleichswert von der Straße geblieben ist.

Frenetische erste Streckenhälfte

Die 22-Jährige holte in Castellon nach, was ihr sieben Wochen zuvor nur einige Kilometer südlich in Valencia verwehrt blieb, als eine Anreise aufgrund eines positiven COVID-19-Tests unverhofft ins Wasser fiel. Bei perfekten äußeren Bedingungen mit Windstille und Temperaturen von 12°C sowie der tatkräftigen Unterstützung durch Tempomacher Richard Douma legte die klare Favoritin mit einem Kilometerschnitt von 2:51 Minuten los und pendelte sich danach in einem Schnitt zwischen 2:52 und 2:53 ein. Nach nur 14:28 Minuten – nur Weltrekordhalterin Ejgayehu Taye war im 5km-Straßenlauf jemals schneller – war die erste Streckenhälfte absolviert.

In der zweiten Hälfte fiel die Geschwindigkeit etwas, sie leistete sich sogar einen Kilometer mit knapp über drei Minuten. Ein möglicher Traum einer Zeit unter 29 Minuten war daher schnell zerplatzt, nicht jedoch jener von der deutlichen Verbesserung des Weltrekordes. Es ist ihr erster, nachdem ihr vermeintlicher beim Halbmarathon im nordirischen Larne im letzten Spätsommer nicht anerkannt wurde, weil die Strecke zu kurz war. „Es war hart, nicht in Valencia sein zu können. Aber ich habe das Training wieder aufgenommen und war sehr optimistisch, im Wissen, einen Weltrekord in den Beinen zu haben“, sagte die Siegerin nach dem Rennen. Nach den nicht so prickelnden Erfahrungen auf der Bahn rund um die verpasste Olympia-Qualifikation will sie sich heuer voll dem Straßenlauf widmen und steuert die Halbmarathon-Weltmeisterschaften im November in China als ihren Jahreshöhepunkt an.

Mit exakt einer Minute Rückstand wurde Vicoty Chepngeno, die zu Jahresbeginn beim Houston Halbmarathon geglänzt hat, Zweite, eine gute halbe Minute später folgte die ehemalige WM-Medaillengewinnerin Mercy Cherono bei ihrem 10km-Debüt ins Ziel.

Kenianische Siege in den anderen Bewerben

Angesichts dessen, dass das Männerrennen ohne Tempomacher ausgetragen wurde, gab es durchaus beachtliche Zeiten an der Spitze. Mittelstreckenläufer Ronald Kwemoi siegte in einer Zeit von 27:16 Minuten vor dem kenianischen Crosslauf-Meister Samwel Chebolei und Tadese Takele aus Äthiopien. Alle drei sind bisher noch nie einen so langen Wettkampf gelaufen, Chebolei kennt die Distanz immerhin aus dem Crosslauf.

Der Marathonlauf der Männer fand mit einem großen ostafrikanischen Elitefeld statt, welches den Halbmarathon in einer Zeit von 1:05:27 Stunden überquerte. Auch bei Kilometer 30 waren noch zwölf Leute im Kampf um den Sieg, ehe in einer schnelleren zweiten Hälfte ausgesiebt wurde. Noch in den letzten Minuten des Marathon kämpften drei Läufer um den Sieg, am Ende setzte sich der 30-jährige Kenianer Ronald Korir in einer Zeit von 2:09:25 Stunden vor seinem Landsmann Douglas Chebii (2:09:28) und Mengist Gezahegn aus Äthiopien (2:09:34) durch.

Ähnlich verlief das Rennen bei den Frauen: Betty Jepleting, die in einer Zeit von 2:28:06 Stunden gewann, Bekelu Beji aus Äthiopien und Jepletings kenianische Landsfrau Tecla Kirongo lagen bei Kilometer 40 gleichauf an der Spitze, ehe sich die Kenianerin mit acht bzw. 16 Sekunden Vorsprung durchsetzte. Rund 2.400 Läuferinnen und Läufer nahmen an der Veranstaltung statt.

Ergebnisse Castellon 10K

Frauen

  1. Yalemzerf Yehualaw (ETH) 29:14 Minuten *
  2. Victory Chepngeno (KEN) 30:14 Minuten **
  3. Mercy Cherono (KEN) 30:48 Minuten ***
  4. Naomi Chepngeno (KEN) 31:33 Minuten
  5. Valentine Jebet (KEN) 32:51 Minuten ***
  6. Laura Mendez (ESP) 33:09 Minuten

Männer

  1. Ronald Kwemoi (KEN) 27:16 Minuten ***
  2. Samwel Chebolei (KEN) 27:18 Minuten ***
  3. Tadese Takele (ETH) 27:21 Minuten ***
  4. Thierry Ndikumwenayo (BDI) 28:04 Minuten **
  5. Hicham Sigueni (MAR) 28:58 Minuten **
  6. Erick Kiptoo (KEN) 29:04 Minuten **

Ergebnisse Castellon Marathon

Männer

  1. Ronald Korir (KEN) 2:09:25 Stunden
  2. Douglas Chebii (KEN) 2:09:28 Stunden
  3. Mengist Gezahegn (ETH) 2:09:34 Stunden
  4. Bekele Muluneh (ETH) 2:10:11 Stunden
  5. Samwel Kiptoo (KEN) 2:10:25 Stunden **
  6. Amos Kiprotich (KEN) 2:11:12 Stunden **

Frauen

  1. Betty Jepleting (KEN) 2:28:06 Stunden **
  2. Bekelu Beji (ETH) 2:28:14 Stunden
  3. Tecla Kirongo (KEN) 2:28:22 Stunden **
  4. Jemila Wortesa (ETH) 2:30:52 Stunden
  5. Emeline Azam (FRA) 2:54:07 Stunden
  6. Fatma Villar (PAR) 2:58:22 Stunden **

* neuer Weltrekord
** neue persönliche Bestleistung
*** 10km-Debüt

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