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Deutschland in Russlands Abwesenheit als Favorit

Abgesehen vom glanzvollen Auftritt beim Heimspiel in Braunschweig 2014 und beim ersten deutschen Sieg bei der Premiere 2009 war die Team-Europameisterschaft stets eine Bank für das russische Nationalteam. Aufgrund der anhaltenden Suspendierung des russischen Leichtathletik-Verbandes vom Leichtathletik-Weltverband (IAAF) – und…

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Abgesehen vom glanzvollen Auftritt beim Heimspiel in Braunschweig 2014 und beim ersten deutschen Sieg bei der Premiere 2009 war die Team-Europameisterschaft stets eine Bank für das russische Nationalteam. Aufgrund der anhaltenden Suspendierung des russischen Leichtathletik-Verbandes vom Leichtathletik-Weltverband (IAAF) – und damit auch für den europäischen Leichtathletik-Verband (European Athletics) geltend – fehlt Russland bei der Team-Europameisterschaft 2017, die am Wochenende in der nordfranzösischen Stadt Lille über die Bühne geht. Daher sind in der Super League auch nur elf anstatt zwölf Nationen am Start. In den letzten Jahren überzeugte die Team-Europameisterschaft mit einem attraktiven Wettkampfformat und einer spannenden Dramaturgie.

DLV-Team in der Favoritenrolle

Aus mehreren Gründen geht das deutsche Team als Favorit in das Wettkampf-Wochenende. Erstens: Deutschland hat die Team-Europameisterschaft als einzig anwesende Nation bereits gewonnen. Zweitens: Das DLV-Team erscheint im Gegensatz zu manchem Hauptkonkurrenten wie Großbritannien mit dem „ersten Anzug“ und verfügt über ein starkes Team. Größter Herausforderer der Deutschen ist wohl Gastgeber Frankreich, auch die Polen, die zuletzt die Medaillenspiegel bei den Europameisterschaften in Amsterdam und bei den Hallen-Europameisterschaften in Belgrad gewinnen konnten, kommen mit zahlreichen Stars. Dagegen kämpfen die Aufsteiger Weißrussland und Tschechien sowie die Niederlande und Italien gegen den Abstieg.
 

Bei den Weltmeisterschaften in Peking schaffte Gesa Felicitas Krause mit ihrer Bronzemedaille für das herausragende Ergebnis der deutschen Läufer. © Getty Images for IAAF / Alexander Hassenstein
Gesa Felicitas Krause feiert ihren Medaillengewinn bei der WM in Peking. © Getty Images for IAAF / Alexander Hassenstein
Krause, Klosterhalfen und Reh mit Siegchancen

Spannung versprechen auch die Laufentscheidungen in Lille: im 800m-Lauf der Herren will Topfavorit Adam Kszczot Revanche für die unlängst in Stockholm erlittene Niederlage gegen den Holländer Thijmen Kupers. Für Deutschland ist Christoph Kessler im Rennen. Bei den Damen sind Olympia-Finalistin Joanna Jozwick aus Polen und die weißrussische Weltmeisterin Maryna Arzamasova in der Favoritenrolle, auch Olga Lyakhova aus der Ukraine wies zuletzt eine gute Verfassung nach. Für Deutschland ist Christina Hering dabei.
Ein spannendes Rennen erwartet die Zuschauer über 1.500m. Der ehemalige Europameister Mahiedine Mekhissi-Benabbad misst sich mit dem Polen Marcin Lewandowski, dem Briten Jake Wightman, der sensationell beim Diamond League Meeting in Oslo gewinnen konnte, dem Tschechen Filip Sasinek und dem endschnellen Deutschen Timo Benitz. Bei den Damen ist Deutschlands Laufjuwel Konstanze Klosterhalfen aufgrund der bisherigen Saisonleistungen favorisiert. Sie wird herausgefordert von der bisher in diesem Jahr enttäuschenden Maureen Koster aus den Niederlanden und der polnischen Europameisterin Angelika Cichocka.
Im 3.000m-Lauf der Herren liegt die Favoritenrolle auf den Schultern des Spaniers Ilias Fifa und des französischen Hindernis-Spezialisten Yoann Kowal. Gespannt darf man auf den Auftritt des ehemaligen Hallen-Europameisters über 1.500m, Jakub Holusa sein. Die deutschen Farben vertritt Außenseiter Marcel Fehr. Bei den Damen führt der Weg zum Sieg über die holländische Olympia-Finalistin im 5.000m-Lauf, Susan Krumins, heuer Zweite beim Österreichischen Frauenlauf. Hannah Klein hat dank ihrer Topform gute Chancen auf eine vordere Platzierung, für die auch der spanische Routinier Nuria Fernandez und die Polin Sofia Ennaoui in Frage kommen.
Alles andere als ein Triumph für Mahiedine Mekhissi-Benabbad im 3.000m-Hindernislauf wäre, gelinde gesagt, ein Wunder. Am ehesten ist ein solches noch dem Spanier Sebastian Martos oder dem Polen Krystian Zalewski zuzutrauen. Für Deutschland ist Tim Stegemann im Rennen. Ähnlich überragend ist die Favoritenrolle bei den Damen, die auf den Schultern von Gesa Felicitas Krause liegt.
Die 5.000m-Läufe sind vielleicht die am schwächsten besetzte Laufdisziplinen des Wochenendes. Bei den Herren ist der Spanier Antonio Abadia Favorit, der Deutsche Amanal Petros sollte gute Chancen auf wichtige Punkte haben. Bei den Damen hat die junge Deutsche Alina Reh alle Chancen, um den Sieg mitzulaufen. Stärkste Rivalin ist wohl die Spanierin Ana Lozano.

Das Schweizer Nationalteam in Finnland

Der Schweizer Leichtathletik-Verband reist mit dem Ziel, den Aufwärtstrend der letzten Jahre zu bestätigen, zur Team-Europameisterschaft der Ersten Liga (= zweite Leistungsstufe) ins finnische Vaasa. Zuletzt wiesen mehrere Schweizer Leichtathletinnen und Leichtathleten eine großartige Form nach, angefangen bei Stabhochspringerin Nicole Büchler, 3.000m-Hindernisläuferin Fabienne Schlumpf, die in Vaasa auch über 5.000m an den Start gehen wird, und 800m-Läuferin Selina Büchel. Läuft alles nach Traum, könnte die Schweiz auch eine Chance auf einen der drei Aufstiegsränge haben. Erste Anwärter darauf sind allerdings die skandinavischen Nationen Schweden, Norwegen und Finnland sowie die Türkei.

Schweizer Läuferinnen in guter Ausgangsposition

Schlumpf ist über die Hindernisse in der Favoritenrolle, verfolgt von Tugba Güvenc aus der Türkei, der Schwedin Charlotte Fougberg und der jungen Dänin Anna Emilie Möller. Dagegen ist die Schweizerin über 5.000m nicht die Favoritin, hier gilt es, die Schwedin Sarah Lahti zu schlagen. Büchel kämpft auf der zweifachen Stadionrunde mit der Schwedin Lovisa Lindh, die am vergangenen Sonntag beim Diamond League Meeting in Stockholm einen Hauch schneller war, um den Sieg. Einen schweren Stand hat das Schweizer Lauftalent Delia Sclabas, die im 3.000m-Lauf der Damen unter anderem auf Halbmarathon-Europameisterin Sara Moreira aus Portugal, Meraf Bahta aus Schweden und Özlem Kaya aus der Türkei trifft. Dagegen dürfte Stefanie Barmet im 1.500m-Lauf kaum Chancen auf einen Spitzenplatz haben.
Bei den Herren sind Hugo Santacruz (800m), Jan Hochstrasser (1.500m), Jonas Raess (3.000m), Christoph Graf (3.000m-Hindernis) bestenfalls Außenseiter. Am aussichtsreichsten liegt Julien Wanders (5.000m) im Rennen um eine Spitzenplatzierung. Favorit ist Ali Kaya aus der Türkei.
Die RunAustria-Vorschau auf die Team-Europameisterschaft der Zweiten Liga mit Österreich: Österreichs Nationalteam bei der Team-EM in Tel Aviv
Team-Europameisterschaft 2017 der Super League in Lille

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