Die Entwicklung des Laufsports und des Marathonlaufs
Die Laufwelt ist in Bewegung. RunUp.eu analyisert die Entwicklung des Laufsports und des Marathonlaufs in den letzten 50 Jahren – eine Replik mit Ausblick bis 2032.
Der Laufsport hat sich in den letzten fünf Jahrzehnten von einer Nischenbewegung zu einer weltweit populären Sportart entwickelt. Besonders der Marathonlauf, einst nur ambitionierten Amateuren oder Profis vorbehalten, ist heute ein Breitensportereignis mit Millionen Teilnehmer*innen weltweit. Dieser Artikel beleuchtet die historische Entwicklung, statistische Meilensteine und gibt einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen bis 2032.
Die Anfänge des modernen Laufsports (1970er–1980er) – erste Joggingwelle
In den 1970er- und 1980er-Jahren begann das Laufen – insbesondere der Marathon – populär zu werden. Eine wesentliche Rolle spielten wirtschaftliche und gesellschaftliche Faktoren:
Kürzere Arbeitszeiten und mehr Freizeit führten dazu, dass sportliche Aktivitäten zunahmen.
Steigender Wohlstand in vielen westlichen Ländern ermöglichte es breiten Bevölkerungsschichten, sich Sportausrüstung zu leisten.
Die Gründung berühmter Stadtmarathons, wie des New York City Marathons (1970), des Berlin-Marathons (1974) und des Wien-Marathons (1984), trugen zur Popularisierung des Laufsports bei.
Medienberichte über Läuferikonen wie Frank Shorter (Olympiasieger 1972) oder Grete Waitz (neunmalige Siegerin des NYC-Marathons) inspirierten viele Menschen, mit dem Laufen zu beginnen.
Statistisch betrachtet wuchs die Zahl der Marathonläufer*innen in den USA in dieser Zeit von wenigen Zehntausend auf über eine Million im Jahr 1989.
Expansion in den 1990er-Jahren
Die 1990er-Jahre waren geprägt von einer Professionalisierung des Marathonsports:
Unternehmen wie Nike, ASICS, Reebok oder adidas entwickelten spezifische Laufschuhe und Funktionsbekleidung, was das Laufen komfortabler und verletzungsärmer machte.
Immer mehr Städte weltweit organisierten Marathons – darunter Tokio (1997) und Dubai (1998).
Die steigende Anzahl von Freizeitläufer*innen führte zu einer stärkeren Differenzierung in Leistungsklassen und Startblöcke.
Frauen eroberten den Laufsport zunehmend: Während 1980 nur rund 10 % der Marathonstarter*innen Frauen waren (Wien 1984: 4%), lag der Anteil 1999 bereits bei etwas mehr als einem Viertel.
Die 2000er-Jahre: Globalisierung des Marathonsports
Mit dem neuen Jahrtausend wuchs der Laufsport exponentiell:
Die Teilnehmer*innenzahlen stiegen durch neue Marathon-Veranstaltungen in Asien, Südamerika und Afrika weiter an.
Die World Marathon Majors (2006 gegründet) etablierten eine professionelle Marathonserie mit den wichtigsten Rennen in Berlin, Boston, Chicago, London, New York und später Tokio – Sydney kommt in Kürze dazu.
Eine neue Welle der Digitalisierung veränderte den Laufsport. Online-Trainingspläne, GPS-Tracking und soziale Netzwerke führten zu einer stärkeren Vernetzung der Läufer-Community.
Immer mehr Rekorde wurden gebrochen: 2003 lief Paul Tergat als erster Mensch unter 2:05 Stunden, 2014 erreichte Dennis Kimetto die 2:02:57-Marke.
2010 bis 2020: Die Ära der Superrekorde
Die 2010er-Jahre brachten Innovationen und bahnbrechende Entwicklungen:
Technologische Fortschritte wie Superschuhe (Nike Vaporfly) halfen Athleten, ihre Zeiten zu verbessern.
Eliud Kipchoge brach 2019 im Wiener Prater mit 1:59:40 (inoffiziell) die Zwei-Stunden-Marke.
Immer mehr Frauen liefen Marathon: 2019 waren in den USA bereits 45 % der Marathonläufer*innen weiblich.
Der Lauftourismus boomte – große Marathons generierten Millionenumsätze für Städte und Veranstalter.
Postpandemische Renaissance – eine Solidaritätswelle
Nach der COVID-19-Pandemie erlebte der Laufsport einen erneuten Aufschwung, den man als letzte Form der Krisenbewältigung auch als Solidaritätswelle bezeichnen kann:
2022 bis 2025 verzeichnen Marathons Rekordanmeldungen.
Die Teilnehmer*innenstruktur verändert sich: Immer mehr jüngere Menschen (Gen Z) begannen während der Pandemie, Marathons zu laufen.
Der Frauenanteil steigt weiter: Bei einigen Marathons beträgt er inzwischen 50 %. In Österreich hinken wir immer noch ein wenig hinterher. Mit 28 Prozent Frauenanteil verzeichnete der Salzburg Marathon 2024 den höchsten Wert in der Alpenrepublik.
Statistische Entwicklung
1980: ca. 300.000 Marathonläufer*innen weltweit
2000: über 1,5 Millionen Teilnehmer*innen jährlich
2020: etwa 7 Millionen Marathonfinisher*innen
2023: mehr als 8 Millionen Läufer*innen bei Marathons weltweit
Prognose: Marathon bis 2032
Die kommenden Jahre dürften weitere Innovationen und Trends bringen:
Technologie & Wissenschaft: Verbesserte Trainingsmethoden, KI-gestützte Analysen und optimierte Schuhtechnologien werden neue Leistungsgrenzen definieren.
Demografischer Wandel: Frauen und jüngere Läufer*innen werden die Mehrheit stellen.
Nachhaltigkeit: Umweltfreundliche Marathons mit reduzierter CO₂-Bilanz und nachhaltigen Produkten setzen sich durch.
Gesundheit & Prävention: Immer mehr Menschen laufen zur Gesundheitsvorsorge, was die Marathonzahlen weiter steigern könnte.
Fazit
Der Laufsport hat in den letzten 50 Jahren eine beispiellose Entwicklung durchlaufen. Was einst ein Nischenphänomen war, ist heute ein globales Massenereignis mit Millionen Teilnehmer*innen. Die Zukunft des Marathonsports sieht vielversprechend aus: Technologische Innovationen, eine wachsende und diversifizierte Läuferschaft sowie nachhaltige Konzepte werden den Laufsport bis 2032 weiter vorantreiben. Immer mehr privates Kapital fließt in den Sport, wie Investoren bei Marken wie On oder Hoka zeigen.
Schuhhersteller sehen in den Laufmärkten das am schnellsten wachsende Segment der Sportschuhe. Eine im Sommer 2024 veröffentlichte Studie prognostizierte für diesen populären Breitensport zwischen 2023 und 2032 ein globales jährliches Wachstum von 5,4 %. Der Laufmarkt dürfte laut dieser Studie bis 2032 einen Wert von 12,4 Milliarden US-Dollar erreichen. Marathons und Athlet*innen werden als Vehikel für die Vermarktung von Schuhen und Outdoor-Bekleidung immer stärker gefragt sein.
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