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Die Freude am Laufen

Der Salzburger Frauenlauf im letzten Jahr war die erste Laufveranstaltung, an der ich aktiv teilgenommen habe. Und nun – am 3. Juli 2016 – stand ich wieder an seiner Startlinie. Für mich eine ideale Gelegenheit um zu reflektieren, wie das…

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Der Salzburger Frauenlauf im letzten Jahr war die erste Laufveranstaltung, an der ich aktiv teilgenommen habe. Und nun – am 3. Juli 2016 – stand ich wieder an seiner Startlinie. Für mich eine ideale Gelegenheit um zu reflektieren, wie das letzte Jahr so „gelaufen“ ist.
Drei Monate vor dem Salzburger Frauenlauf 2015 habe ich angefangen, regelmäßig zu laufen. Ausschlaggebend war ursprünglich ein Artikel im Laufmagazin RunUp, den ich zufällig in die Hände bekommen habe und in dem „Neun gute Gründe zum Laufen“ aufgezählt wurden. Warum neun und nicht zehn, habe ich mir damals gedacht. Heute denke ich mir, warum neun und nicht hundert?
Der Anfang war hart. Ich erinnere mich, wie schwer mir das Laufen damals gefallen ist und wie sehr ich mich manchmal dazu zwingen musste. Meist bin ich erst abends gelaufen, weil es mir unangenehm war, zwischen vielen Menschen zu laufen. Ich habe weite Sportkleidung getragen. Oft war ich enttäuscht, weil ich wieder einen schlechten Tag hatte und meine geplante Strecke nicht durchlaufen konnte.
Die Teilnahme am 5-Kilometer-Lauf im letzten Jahr war mein erstes Ziel und mein erster Erfolg. Noch am selben Tag habe ich den Entschluss gefasst, dass ich mich ein Jahr später an der doppelten Distanz probieren möchte.
Im Laufe des Jahres habe ich nach neuen Laufstrecken gesucht, die mich direkt in die Natur führen, mich mit Freundinnen und Freunden zum Laufen verabredet und regelmäßig an den Treffen der Salzburger Bridgerunner teilgenommen. Je öfter und je weiter ich gelaufen bin, desto größere Freude hat es mir bereitet. Denn darum geht es mir in erster Linie: Spaß, Gesundheit und Wohlbefinden. Mittlerweile trage ich enge, knallige Laufkleidung und kaum scheint die Sonne, möchte ich nichts lieber machen, als meine Laufschuhe zu nehmen und eine Runde um die Salzachseen zu drehen.

© Salzburger Frauenlauf / Salzburg Cityguide
© Salzburger Frauenlauf / Salzburg Cityguide
Also habe ich mich wieder zum Salzburger Frauenlauf angemeldet, um mein nächstes Ziel in Angriff zu nehmen: den smart-10 Kilometer-Lauf. Mit der Vorbereitung war ich soweit zufrieden und zuversichtlich, dass ich den Lauf gut bewältigen kann. Unter meine klassische fünf Kilometer-Strecke habe ich ab und an Läufe bis zu sieben, acht oder neun Kilometer gemischt. Als ich noch einmal so richtig loslegen wollte, wurde ich noch einmal gebremst: Wenige Wochen vor dem Frauenlauf habe ich mir eine starke Erkältung eingefangen und der Husten hielt sich hartnäckig, weshalb die Vorbereitung leider pausieren musste.
Am Start zum Salzburger Frauenlauf treffe ich zufällig eine Bekannte, die ich vom Bridgerunning kenne. Erfreut stellen wir beide fest, dass wir uns dasselbe Tempo vorgenommen haben, das sich mit einem Wort beschreiben lässt: gemütlich. Wir laufen los und plaudern die ersten Kilometer noch fröhlich vor uns hin. Die Strecke führt uns vom Salzburger Volksgarten Richtung Süden über den Wilhelm-Kaufmann-Steg. Dann laufen wir eine Schleife durch den Wald, um auf der anderen Salzachseite wieder stadteinwärts zu laufen. Ich neige dazu sehr unregelmäßig zu laufen, deshalb bin ich froh, dass ich meinen Rhythmus an eine erfahrenere Läuferin anpassen kann.
Ich fühle mich besser als erwartet und bin recht schnell optimistisch, dass ich den Lauf problemlos durchziehen kann. Wir laufen über die Karolinenbrücke wieder zurück zum Volksgarten, wo bei Kilometer sieben die zweite Runde startet, die aber nun eine Brücke früher – beim Überfuhrsteg – wendet. Bis dahin bin ich noch fit, erst als wir die Brücke passiert haben und uns langsam Richtung Kilometer neun bewegen, bemerke ich die ersten Ermüdungserscheinungen und kämpfe darum, nicht an Geschwindigkeit zu verlieren. Dieses Tief ist nur von kurzer Dauer, denn der letzte Kilometer ist wieder von dem Gefühl geprägt, gleich mein Ziel zu erreichen. So kann ich auf die letzten hundert Meter sogar ein wenig schneller werden, um dann nach rund einer Stunde Laufzeit die Ziellinie zu überqueren und mir von einem schneidigen jungen Mann in Lederhose die Finisher-Medaille umhängen zu lassen.
Mein Ziel, heuer einen 10 Kilometer-Lauf in Angriff zu nehmen, war kein großes, aber immerhin eines, das ich sorgfältig verfolgt und schlussendlich auch erreicht habe. Bis zum Jedermannlauf am 2. Oktober 2016, das nächste Event, das ich ins Auge gefasst habe, sind es noch drei Monate, und ein 14-Kilometer-Lauf wäre eine ideale Steigerung. Und wer weiß, vielleicht fällt für mich die nächsten Jahre irgendwann auch der Startschuss zum ersten Halbmarathon…
Wenn ich darüber nachdenke, dann hat sich doch so einiges getan im letzten Jahr. Vor allem meine Einstellung zum Laufen hat sich komplett geändert: Aus der Verpflichtung zu einem aktiveren Leben ist die Freude am Laufen geworden.

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