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Als der Oberste Internationale Sportgerichtshof (CAS) im vergangenen Jahr die Hormontherapie gegen Caster Semenya für nicht rechtsgültig erklärte und damit diese vom Leichtathletik-Weltverband zur Chancengleichheit intendierte Maßregelung aufhob, wussten Experten schlagartig, was dieses Urteil bedeuten wird. Manche unkten sogar, die…
Der aufgrund dieser Vorgeschichte mit Spannung erwartete 800m-Lauf der Damen im Rahmen des Diamond League Auftakts im spärlich besetzten Hamid Bin Suhaim Stadium von Doha ist schnell erzählt. Caster Semenya hielt sich in den ersten eineinhalb Runden im sicheren Mittelfeld auf und kontrollierte das Rennen, das bei Halbzeit von der ukrainischen Pacemakerin Anastasiya Lebid in einer Zeit von 58,88 Minuten angeführt wurde. Auf der Gegengerade riskierte die Äthiopierin Habitam Alemu alles und forcierte das Tempo. Als erste Anzeichen eines Gedankens an eine große Überraschung auftauchten, überholte die 25-jährige Südafrikanerin außen in der letzten Kurve einige Konkurrentinnen, setzte sich eingangs der Zielgerade spielerisch neben Alemu und sprintete im Finale davon, als ob sie ihre Überlegenheit noch einmal symbolisch zementieren müsste. 1:58,26 Minuten bedeuteten eine Verbesserung ihrer eigenen Weltjahresbestleistung. „Ich habe im Training nicht viel verändert, aber ich fühle mich heuer einfach sehr gut“, sagte Semenya verlegen. Die Absurdität des Schlusssprints gipfelt in der glaubhaften Meinung einiger Experten, die die letzten 100 Meter Semenyas in diesem Rennen als die schnellsten in einem 800m-Lauf der Damen in der Geschichte des Laufsports halten (welches in einer Zeit von unter zwei Minuten endete, Anm.). Die erst 18 Jahre alte Alemu, heuer bereits im Hallen-WM-Finale, krönte eine überragende Leistung mit einer persönlichen Bestleistung von 1:59,14 Minuten. Und Eunice Sum, die seit Jahren die Diamond League nach Belieben dominiert? Die Kenianerin hatte nicht den Hauch einer Chance und rettete Rang drei in 1:59,74 Minuten – auch nicht unbedingt die schlechteste Zeit zu Saisonbeginn. Das schnelle Rennen komplettierte die Marokkanerin Malika Akkaoui, die ebenfalls unter zwei Minuten blieb.
Zum krönenden Abschluss eines Meetings, das aus sportlicher Sicht mit einem Dutzend Weltjahresbestleistungen überzeugen konnte, kam noch einmal richtig Stimmung auf. Mehr, als der für ein Diamond League Meeting dürftige Zuschauerzuspruch dies vermuten hätte lassen. Aber die Leistung von Almaz Ayana im 3.000m-Lauf der Damen bot unzählige Gründe, aufzustehen und laut zu applaudieren. Als die letzte Pacemakerin nach 1.700m ausstieg, übernahm die Äthiopierin die Initiative, zog davon und alleine ihre Kreise. Als sie in einer Weltklassezeit von 8:23,11 Minuten die Ziellinie überquerte, hatte sie nicht nur einen großen Sieg gefeiert, sondern ihre persönliche Bestleistung aus dem vergangenen Jahr um weniger als eine Sekunde verpasst. „Das war ein sehr gutes Rennen für mich“, befand auch Ayana selbst. Irgendwie hatte es den Anschein, als würde die Konkurrenz von Ayana nur Nebenrollen einnehmen. Doch auch sie zeigte großartige Leistungen, allen voran Mercy Cherono und die Äthiopierin Gelete Burka, die beide den Sprung auf das Podest schaffte und unter 8:30 Minuten blieben. Die 10.000m-Weltmeisterin Vivian Cheruiyot lief auf der Unterdistanz ein gutes Rennen und wurde in einer Zeit von 8:31,86 Minuten knapp vor ihrer Landsfrau Janet Kisa Vierte – in der schnellsten 3.000m-Zeit seit sieben Jahren.