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Digitalisierung im Sport

Univ.-Prof. Mag. Dr. Otmar Weiß stand uns im Zuge der großen Gadget-Reportage mit seiner Expertise zur Seite. Bei dieser Gelegenheit führten wir mit Ihm ein spannendes Gespräch zum Thema der Digitalisierung im Sport.

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Univ.-Prof. Mag. Dr. Otmar Weiß stand uns im Zuge der großen Gadget-Reportage mit seiner Expertise zur Seite. Bei dieser Gelegenheit führten wir mit Ihm ein spannendes Gespräch zum Thema der Digitalisierung im Sport.

RunUp: Welche sind für Sie die entscheidenden Auswirkungen der fortschreitenden Digitalisierung und Mobilität auf das soziale Leben?

Prof. Otmar Weiß: Die Digitalisierung ist ein normaler Teil unseres Lebens geworden. Sie vereinfacht die Kommunikation und damit auch die Sportorganisation für den Einzelnen und generell in Vereinen und Gruppen.

Das ständige Sich-Vergleichen in sozialen Netzwerken erzeugt Druck – passt das ins Bild einer Leistungsgesellschaft oder werden wir in unerwünschte Verhaltensweisen gezwungen?

Leistung ist ein menschliches Grundprinzip. Der Mensch muss handeln, damit er sich verwirklicht. In seinen Handlungen schafft er mit dem Ziel der sozialen Anerkennung Kultur. Menschen brauchen den kommunikativen Austausch mit anderen, um eben dieses Grundbedürfnis erfüllen zu können. Daher ist Leistung etwas Positives und der Sport liefert ideale Möglichkeiten, Leistungen zu erbringen und sich über diese Leistungen zu verwirklichen. Die Digitalisierung ist hier eine Hilfestellung. Zwänge begleiten uns in der gesamten Sozialisation. Die Evolution ist eine normale Entwicklung, der jeder Mensch unterworfen ist. Die Digitalisierung hat viele Vorteile. Entscheidend ist, wie man damit umgeht.

Sind Menschen, die auf mobile und digitale Technik verzichten oder eingeschränkt anwenden, moderne Außenseiter?

Es steht jedem frei, inwieweit er sich in die Gesellschaft involviert. Es gibt unterschiedlichste Typen von Menschen, aber eines steht jedenfalls fest. Niemand kann ohne soziale Kontakte leben, auch nicht überleben. Daher besteht ein natürlicher Zwang der Kommunikation und des sozialen Austauschs und wenn dieser zu kurz kommt und es zu wenig Anerkennung gibt, dann kommt es zu sozialen und psychischen Defiziten, die in den physiologischen Bereich hineinreichen können. Das Quantum, wie viel Anerkennung und Austausch der einzelne braucht, variiert natürlich, aber: Jeder braucht diese Anerkennung!

Wenn sie die fortschreitende Digitalisierung und Mobilität analysieren: Überwiegen positive oder negative Aspekte?

Man kann die Entwicklung des Menschen und der sozialen Verhältnisse nicht aufhalten. Die Entwicklung der Menschheit schreitet mit der Entwicklung der Erfindungen voran und Erfindungen kann man nicht vorhersagen. Insofern ist die heutige Entwicklung normal. Die Frage, ob man das positiv oder negativ sieht, stellt sich nicht. Man kann es sowieso nicht ändern, daher muss man damit umgehen.

Autor: Roland Romanik | Thomas Kofler

Bilder: © SIP / Johannes Langer | © Weiss

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