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Die spanischen Marathonläufer Hamid Ben Daoud und Abdelaziz Merzougui, ein ehemaliger 3.000m-Hindernisläufer, sind von der spanischen Anti-Doping-Agentur (CELAD) wegen Unregelmäßigkeiten in ihrem biologischen Pass, die auf Doping hinweisen, für je vier Jahre gesperrt worden. Das meldete die spanische Sportzeitung „Marca“…
Die spanischen Marathonläufer Hamid Ben Daoud und Abdelaziz Merzougui, ein ehemaliger 3.000m-Hindernisläufer, sind von der spanischen Anti-Doping-Agentur (CELAD) wegen Unregelmäßigkeiten in ihrem biologischen Pass, die auf Doping hinweisen, für je vier Jahre gesperrt worden. Das meldete die spanische Sportzeitung „Marca“ am vergangenen Samstag.
Die beiden Dopingsperren sind deswegen so brisant, weil erst kürzlich die spanische Anti-Doping-Behörde in negativen Schlagzeilen investigativer Medien war, die der CELAD die Vertuschung von Dopingvergehen unterstellte (siehe RunAustria-Bericht). Der Eindruck ist stark, dass diese beiden Fälle jetzt retrospektiv sanktioniert bzw. der Öffentlichkeit bekannt gegeben worden sind. Bekräftigt wird das durch den Bericht in der „Marca“, dass der Tatbestand für Ben Daouds Sperre aus dem Februar 2020 stammt, die Ermittlungen aber erst mehr als drei Jahre später begannen.
In der Zwischenzeit hat der heute 27-Jährige seine beiden schnellsten Marathonläufe absolviert, hinter deren Resultate nun Fragezeichen stehen. Beim Valencia Marathon 2020 lief Ben Daoud eine Zeit von 2:07:03 Stunden, ein Jahr später stellte er, ebenfalls in Valencia, den damaligen spanischen Marathonrekord von Ayad Lamdassem ein: 2:06:35 Stunden. Seither absolvierte er nur wenige Wettkämpfe, zuletzt den Valencia Halbmarathon 2023 mit einer persönlichen Bestleistung von 1:00:41 Stunden.
Merzougi, bei dem die künstlich veränderten Blutwerte laut „Marca“ bereits 2019 festgestellt wurden, zählte anfangs des letzten Jahrzehnts zu den größten Hindernislauf-Talenten Europas. Bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2010 verpasste er als Vierter ebenso knapp Edelmetall wie bei den Europameisterschaften 2012 von Helsinki, damals im Alter von 20. Ein Jahr später wurde er in Tampere U23-Europameister, zwei Jahre zuvor hatte er bei diesen Titelkämpfen bereits Silber gewonnen. Danach erreichte der heute 32-Jährige dieses Wettkampf-Niveau nicht mehr, er wechselte in den Straßenlauf und vertrat Spanien bei den Europameisterschaften von München im Marathon, wo er mit dem Team die Bronzemedaille gewann. In Valencia schaffte er 2021 und 2022 zwei schnelle Marathons unter 2:09 Stunden, mit jenem 2022 knackte er sogar das Olympia-Limit.
Aufgrund der zeitlichen Verzögerungen geht die spanische Sportzeitung davon aus, dass die Sperre vom spanischen Sportgericht wieder aufgehoben werden – es gibt einen entsprechenden Präzedenzfall aus dem Radsport.