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Doping: Olympiasiegerin Jebet vier Jahre in der Zuschauerrolle
Die Athletics Integrity Unit (AIU) hat am gestrigen Mittwoch endlich die endgültige Sanktion über Ruth Jebet ausgesprochen. Die gebürtige Kenianerin, die für den Bahrain an den Start geht, ist wegen einer positiven Dopingprobe auf r-EPO (bei der WADA unter Peptide…
Die Athletics Integrity Unit (AIU) hat am gestrigen Mittwoch endlich die endgültige Sanktion über Ruth Jebet ausgesprochen. Die gebürtige Kenianerin, die für den Bahrain an den Start geht, ist wegen einer positiven Dopingprobe auf r-EPO (bei der WADA unter Peptide und Wachstumshormone gelistet) seit Februar 2018 provisorisch suspendiert. Die nun 23-Jährige wurde bei einem Out-of-Competition-Test am 1. Dezember 2017 im kenianischen Kapsabet erwischt, das positive Ergebnis der Probe wurde im WADA-akkreditierten Labor in Stockholm analysiert. Jebet leugnete das Einnehmen der verbotenen Substanz, konnte sich aber durch keine plausible Erklärung schützen. Die B-Probe bestätigte das Resultat, die Daten aus dem Blutprofil der Athletin lieferten Unregelmäßigkeiten, die zusätzlich auf einen Doping-Missbrauch hinweisen. Jebet erhält die Standardstrafe für Ersttäter in der Leichtathletik und ist für vier Jahre gesperrt. Der Beginn der Sperre wurde auf den 4. Februar 2018 zurückdatiert (Beginn der provisorischen Suspendierung), außerdem wurden alle Resultate ab 1. Dezember 2017 gestrichen. Darunter fällt auch der Sieg Jebets beim Silvesterlauf von Peuerbach 2017. Neue Siegerin dort ist übrigens Peruth Chemutai aus Uganda vor der Serbin Amela Terzic und Nada Ina Pauer (SVS Leichtathletik). In einem 25-seitigen Dokument skizziert die AIU die langwierigen Schritte zum Urteil, bis das intentionale Fehlverhalten der Athletin nachgewiesen werden konnte.
Olympiasieg und Weltrekord
Trotz ihres immer noch jungen Alters blitzte das Talent Ruth Jebets im 3.000m-Hindernislauf vor vielen Jahren auf: 2014 gewann sie den Titel bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Eugene, wenige Wochen später kratzte sie an der Zeit von 9:20 Minuten (Zürich). Der Durchbruch gelang der gebürtigen Kenianerin im Olympia-Jahr 2016, als sie eine neue Dimension im 3.000m-Hindernislauf eröffnete. Im Alleingang stürmte sie in Rio zu einem Olympischen Gold in einer für ein ungepactes Rennen unfassbaren Zeit von 8:59,72 Minuten. Zwölf Tage später legte sie beim Diamond-League-Meeting in Paris einen neuen, deutlichen Weltrekord von 8:52,78 Minuten drauf. Diese Bestmarke ist mittlerweile von Beatrice Chepkoeck verbessert worden, Jebet ist nach wie vor Asienrekordhalterin. Diese Leistungen bleiben ihr trotz der aktuellen Dopingsperre erhalten. Die Saison 2017 lief nicht so prächtig wie das Jahr davor: Zwar gewann Jebet zwei Diamond-League-Rennen, bei den Weltmeisterschaften von London ging sie als Fünfte überraschend leer aus.
Der siegreiche Abschluss des Jahres mit einem mittlerweile bereits verbesserten Streckenrekord beim Silvesterlauf in Peuerbach steht nun auf ihrer Verlustliste. In Oberösterreich war sie am Start, nachdem sie 30 Tage zuvor wegen Dopings erwischt wurde und das Resultat der A-Probe ihr und ihrem Management bereits bekannt war.
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