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Maude Mathys übernahm beim 17,6 Kilometer langen Bewerb mit einem Höhenunterschied von 858 Metern im Up- and Downhill von Beginn an die Initiative und führte eine fünfköpfige Spitzengruppe rund um die Irin Sarah McCormack in die erste Streckenpassage. Während hinter ihr sich die Positionen auf den folgenden Kilometern verändern sollte, blieb die Schweizerin stabil und erreichte mit der Rumänin Monica Madalina Florea an den Fersen die Zwischenzeit bei Streckenhalbzeit. Die 29-jährige Osteuropäerin konnte beim zweiten Anstieg nicht mehr folgen, Mathys feierte einen zielsicheren Start- und Zielsieg in einer Zeit von 1:17:30 Stunden und demonstrierte ihre Überlegenheit im Berglauf auf europäischem Terrain auch an diesem Tag. Mit über einer Minute Rückstand sicherte sich Flora die Silbermedaille, als Überraschung des Tages die erste rumänische Berglauf-EM-Medaille überhaupt bei der 27. Auflage. Dritte und damit Bronzemedaillengewinnerin wurde Scout Adkin, Schwester des Europameisters von 2019, Jake. Sie erreichte das Ziel in 1:19:35 Stunden und hatte einen klaren Vorsprung auf Sara Bottarelli aus Italien und Susanna Saapunki, eine in Italien lebende Finnin, die wie am Freitag Fünfte wurde.
Natalie Gemperle als starke Siebte und Flavia Stutz als ebenso starke Neunte sicherten der Schweiz eine überlegene Goldmedaille in der Nationenwertung, wodurch sie Platz drei im Medaillenspiegel hinter Italien und Frankreich erreichte – ein besonderer Erfolg für unser Nachbarland, denn neben Gold-Garantin Mathys kamen durch starke Einzel- und starke Teamleistungen insgesamt acht Medaillen zusammen. Italien und Großbritannien holten sich die weiteren Medaillen in der Nationenwertung des Frauen-Bewerbs.
Einen italienischen Sieg gab es im 5,4 Kilometer langen Bewerb der Junioren (Höhendifferenz 309 Meter im An- und Abstieg) mit Elia Mattio, der ein kurioses Rennen in einer Zeit von 21:45 Minuten gewann. Der Brite Fraser Gilmour lag zur Halbzeit des auf einem zweimal zu absolvierenden Rundkurs ausgetragenen Bewerbs klar in Führung, fiel aber in der zweiten Rennhälfte noch bis auf Platz fünf zurück. Vier Sekunden hinter Mattio gewann Marcos Villamuera, am Freitag bereits Dritter, die Silbermedaille (21:49), der Brite Finlay Grant (21:53) verteidigte im Finale Bronze vor Anatole Berthou aus Frankreich. Gilmour tröstete sich mit Gold in der Teamwertung für sein Heimatland vor Spanien und Frankreich.
Das Rennen der Juniorinnen dominierte die Norwegerin Ida Waldal, die nach Freitag ihre zweite Goldmedaille des Wochenendes feierte. Die 18-Jährige dominierte den Wettkampf und lief in einer Zeit von 24:37 Minuten fast eine Minute Vorsprung auf Eve Whitacker aus Großbritannien heraus, sechs Sekunden dahinter überquerte Axelle Vicari die Ziellinie und ist nun auch zweifache Medaillengewinnerin des Wochenendes. In der Nationenwertung gewann Frankreich die Goldmedaille vor Großbritannien und Italien.
Der zweite Wettkampftag der Off-Road EM auf den Kanarischen Inseln war den Trailrunningbewerben vorenthalten. Auf einer 47,4 Kilometer langen Strecke waren 2.562 Höhenmeter im An- und Abstieg zu absolvieren. Die Österreicher Andreas Rieder (LG Decker Itter) und Claudia Rosegger (Kolland Topsport Gaal) zeigten gute Leistungen und platzierten sich auf den Rängen 18 und 19. Im 39 Teilnehmer starken Männerrennen erreichte Rieder eine Zeit von 4:03:08 Stunden, sein Landsmann Daniel Jochum (Triathlon-Team Kleinwalsertal) kam über eine Stunde später auf Platz 36 ins Ziel und klagte anschließend über Probleme bei der Atmung. Der Sieg ging an den Belgier Maximilien Drion du Chapois (3:43:01) vor den beiden Franzosen Arnaud Bonin und Thomas Cardin. Rosegger, die in letzter Zeit von einigen Verletzungen ausgebremst worden ist, wurde beim Sieg der Französin Blandine L’Hirondel (4:11:22), die auch amtierende Weltmeisterin ist, vor Nuria Gil aus Spanien und ihrer Landsfrau Mathilde Sagnes in einer Zeit von 5:00:05 Stunden 19. von 25 Teilnehmerinnen.
Eine der interessantes Teilnehmerinnen im Feld war die ehemalige VCM-Siegerin Anna Hahner aus Deutschland, die sich mittlerweile dem Trailrunning verschrieben hat, weil sie ihren hohen Ambitionen von früher im Straßenlauf nicht mehr Genüge tragen konnte, wie sie in einem Gespräch mit dem Europäischen Leichtathletik-Verband (European Athletics) im Vorfeld erklärte. Bei ihrem Debüt bei Europameisterschaften in ihrer neuen Disziplin enttäuschte die 32-Jährige aber deutlich und wurde nur 23. und Vorletzte. „Es war mehr Kampf als Lauf. Gelernt habe ich viel, vor allem zu leiden“, wurde sie auf der Website des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) zitiert. Die Goldmedaillen in den Nationenwertung gingen in beiden Fällen klar an Frankreich.
In allen Wettkämpfen des Wochenendes absolvierten die Frauen dieselbe Strecke wie die Männer bzw. die Juniorinnen wie die Junioren. Damit machte European Athletics einen Schritt zur Gleichstellung der Sportlerin mit dem Sportler. Ebenfalls bemerkenswert an den Off-Road Europameisterschaften war die Inkludierung von zahlreichen Bewerben für Hobbyläuferinnen und -läufern auf den EM-Strecken rund um El Paso auf der Kanarischen Insel La Palma, knapp 1.500 Kilometer Luftlinie südwestlich der spanischen Südküste. Für El Paso war dieses Fenster eine wichtige Werbemöglichkeit für den Standort für Berglauf und Trailrunning, denn dieser bringt einen wesentlichen Vorteil: konstante Wetterbedingungen über das ganze Jahr mit rund 20°C. im Durchschnitt auch in den Wintermonaten. Es wäre kein Wunder, wenn die ein oder andere Nation im WM-Jahr 2023 hier zum Vorbereitungstrainingslager aufschlägt.
Frauen
Gold: Maude Mathys (Schweiz) 1:17:30 Stunden
Silber: Monica Madalina Florea (Rumänien) 1:18:38 Stunden
Bronze: Scout Adkin (Großbritannien) 1:19:35 Stunden
Nationenwertung (beste drei Platzierungen in Addition gewertet)
Gold: Schweiz 17 Punkte
Silber: Italien 24 Punkte
Bronze: Großbritannien 31 Punkte
Juniorinnen
Gold: Ida Waldal (Norwegen) 24:37 Minuten
Silber: Eve Whitacker (Großbritannien) 25:33 Minuten
Bronze: Axelle Vicari (Italien) 25:39 Minuten
Nationenwertung (drei beste Platzierungen in Addition gewertet)
Gold: Frankreich 17 Punkte
Silber: Großbritannien 21 Punkte
Bronze: Italien 24 Punkte
Junioren
Gold: Mattia Ellio (Italien) 21:45 Minuten
Silber: Marcos Villamuera (Spanien) 21:49 Minuten
Bronze: Finlay Grant (Großbritannien) 21:53 Minuten
Nationenwertung (beste drei Platzierungen in Addition gewertet)
Gold: Großbritannien 16 Punkte
Silber: Spanien 18 Punkte
Bronze: Frankreich 25 Punkte
Trailrunning der Männer
Gold: Maximilien Drion du Chapois (Belgien) 3:43:01 Stunden
Silber: Arnaud Bonin (Frankreich) 3:43:55 Stunden
Bronze: Thomas Cardin (Frankreich) 3:45:42 Stunden
Nationenwertung (beste drei Platzierungen in Addition gewertet)
Gold: Frankreich 9 Punkte
Silber: Italien 26 Punkte
Bronze: Spanien 31 Punkte
Trailrunning der Frauen
Gold: Blandine L’Hirondel (Frankreich) 4:11:22 Stunden
Silber: Nuria Gil (Spanien) 4:18:16 Stunden
Bronze: Mathilde Sagnes (Frankreich) 4:22:42 Stunden
Nationenwertung (beste drei Platzierungen in Addition gewertet)
Gold: Frankreich 12 Punkte
Silber: Spanien 14 Punkte
Bronze: Großbritannien 28 Punkte