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Dramatisches Finale bringt Überraschungssieg im Damen-Marathon

Rose Chelimo heißt die überraschende neue Weltmeisterin im Marathonlauf der Damen. Die 28-Jährige, gebürtige Kenianerin, die für den Bahrain startet, ist die erste Weltmeisterin ihres Landes im Marathon der Damen und die insgesamt fünfte für einen asiatischen Verband. In einer…

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Rose Chelimo heißt die überraschende neue Weltmeisterin im Marathonlauf der Damen. Die 28-Jährige, gebürtige Kenianerin, die für den Bahrain startet, ist die erste Weltmeisterin ihres Landes im Marathon der Damen und die insgesamt fünfte für einen asiatischen Verband. In einer Zeit von 2:27:11 Stunden gewann die Olympia-Achte in ihrem erst dritten Marathon überhaupt am Ende eines vom taktischen Abtasten und Überraschungsführenden geprägten Rennens dank eines dramatischen und hochspannenden Finals vor der zweifachen Weltmeisterin Edna Kiplagat, die ihren Traum vom Hattrick wie vor zwei Jahren in Peking nur knapp nicht realisieren konnte. Diesmal fehlten sieben Sekunden, die 37-jährige zweifache Mutter durfte sich jedoch über die Silbermedaille freuen. Einen grandiosen Erfolg feierte auch die US-Amerikanerin Amy Cragg nach einem überzeugenden Marathon und holte die erste Marathon-WM-Medaille für die USA seit Marianne Dickerson bei der Premierenauflage 1983. Es war der verdiente Lohn für eine taktisch hervorragende Leistung: Die 33-Jährige war 42,195 Kilometer lang praktisch immer perfekt positioniert.
 

Ein emotionaler Moment für die neue Weltmeisterin Rose Chelimo. © Getty Images for IAAF / Alexander Hassenstein
Ein emotionaler Moment für die neue Weltmeisterin Rose Chelimo. © Getty Images for IAAF / Alexander Hassenstein
Abwechslungsreicher Marathon mit überraschenden Ausreißern

92 Athletinnen starteten auf der Tower Bridge zur ungewohnten Uhrzeit am frühen Nachmittag in den WM-Marathon. Die Befürchtungen eines Hitze-Marathons erfüllten sich nicht. Bei strahlendem Sonnenschein und 21°C Lufttemperatur favorisierte vor allem die niedrige Luftfeuchtigkeit die Bedürfnisse der Läuferinnen. In einem typischen Meisterschaftsrennen ging keine der zahlreichen Medaillenkandidatinnen in einem gut besetzten Feld ein frühes Risiko, lange Zeit wählte das Feld ein angenehmes Tempo, das eine große Gruppe mitgehen konnte. Die 5km-Abschnitte variierten zwischen 17:20 und 17:55 Minuten und näherten sich besonders in der zweiten Rennhälfte bis Kilometer 35 bedenklich der 18-Minuten-Marke. Beim Halbmarathon, der in 1:14:52 Minuten passiert wurde, bildeten 32 Läuferinnen die große Gruppe der Favoritinnen.
Das Rennen, das mit einem Sturz der US-Amerikanerin Serena Burla und einen verlorenen Schuh der Äthiopierin Shure Demise nicht unfallfrei begann, war eine perfekte Spielwiese der Außenseiterinnen. Bereits nach wenigen Minuten setzte sich die Portugiesin Catarina Ribeiro alleine an die Spitze. Ihr Vorstoß war nach gut zehn Kilometern neutralisiert, das Ziel erreichte die Ibererin nicht. Zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr in der Spitzengruppe waren die US-Amerikanerin Lindsay Flanagan, am Ende 37., und die Deutsche Katharina Heinig, die sich in einer enttäuschenden Endzeit von 2:39:59 Stunden mit Position 39 zufrieden geben musste.
Als nächste versuchte es die Britin Alyson Dixon mit einem Solo-Vorstoß und hatte Erfolg. Die 38-Jährige nutzte die Gunst der Stunde vor heimischem Publikum für eine Show. Unterwegs animierte sie das britische Publikum, das längst nicht so zahlenmäßig die Strecke säumte wie bei Olympia vor fünf Jahren. Dixon bestimmte den Rennverlauf mit ihrem Laufstil, der auf kleine Schritte aufgebaut ist, bis Kilometer 29 – den Halbmarathon hatte sie alleine in einer Zeit von 1:14:20 Stunden passiert. Am Ende kam der Routinier auf Platz 18 ins Ziel. Ein tolles Ergebnis für sie, mit Charlotte Purdue war sogar noch eine Britin als 13. besser platziert.

Showdown auf den letzten Kilometern

Als Topfavoritin Edna Kiplagat die Zwischenzeit bei Kilometer 30 passierte, lagen noch 15 Läuferinnen gleich auf. Fünf Kilometer später waren es immer noch 14, nur Dixon hatte den Anschluss verloren. Wie immer, wenn bei einem Marathon so lange wenig passiert, verlief die Schlussphase höchst turbulent. Vier Äthiopierinnen, drei Kenianerinnen, zwei Läuferinnen aus dem Bahrain, zwei US-Amerikanerinnen, eine Australierin, eine Nordkoreanerin und eine Japanerin hatten sieben Kilometer vor dem Ziel die gleiche Ausgangsposition. Dass die Australierin Jessica Trengove als erste die Zwischenzeit bei Kilometer 35 passierte, war die nächste Überraschung eines eigenwilligen Rennens. Die 29-Jährige erzielte einen hervorragenden und historischen neunten Platz. 2013 in Moskau war sie Elfte, bisher das australische Top-Ergebnis bei WM-Marathons der Damen.

Chelimo kontert Kiplagat

Nach 36 Kilometern kam Schwung in die Partie. Rose Chelimo forcierte, Edna Kiplagat ging mit und hielt sich im Windschatten der Führenden. Die Situation erinnerte etwas an die WM 2013, als die Italienerin Valeria Straneo ungewollt als perfekte Taktgeberin Edna Kiplagat zum WM-Titel zog. Doch dieses Mal kam es anders. Kiplagat ging zwar in der entscheidenden Phase in Führung und schien kurz, die Überhand zu gewinnen. Doch Chelimo konterte und bereits auf dem letzten Kilometer öffnete sie eine Lücke, die die Kenianerin nicht mehr schließen konnte. 200 Meter vor dem Ziel jubelte die 28-jährige Überraschungssiegerin erstmals mit ausgestreckten Armen ins Publikum, Augenblicke später stand mitten auf der Tower Bridge die zehnte WM-Medaille für den Bahrain in der Geschichte, davon die sechste in Gold, fest. „Ich bin überglücklich, mit einer Goldmedaille hatte ich nicht gerechnet“, so Chelimo. Die unterlegene Kiplagat zollte ihr Respekt: „Ich dachte, ich hätte sie im Sack. Aber sie war so stark heute und spurtete einfach an mir vorbei.“ Die Siegeszeit von 2:27:11 Stunden liegt im Durchschnitt der letzten Austragungen.
 

Von l. Edna Kiplagat, Weltmeisterin Rose Chelimo und die drittplatzierte Amy Cragg. © Getty Images for IAAF / Shaun Botterill
Von l. Edna Kiplagat, Weltmeisterin Rose Chelimo und die drittplatzierte Amy Cragg. © Getty Images for IAAF / Shaun Botterill
Furioses Finale von Amy Cragg

Das beste Finish aller Teilnehmerinnen hatte Amy Cragg, die langen Schrittes hinauf zur Ziellinie auf der Tower Bridge Edna Kiplagat im Kampf um Silber noch gefährlich nahe kam. Zuvor hatte die US-Amerikanerin, als Olympia-Neunte im Vorjahr übrigens einen Platz hinter der neuen Weltmeisterin Rose Chelimo postiert, im Duell um Platz drei gegen die Kenianerin Flomena Cheyech eine Vorentscheidung erzielt.
Nicht zum Zug kam im turbulenten Finale Titelverteidigerin Mare Dibaba, eigentlich eine Spezialistin für diese Art von Meisterschaftsrennen. Die kleine Äthiopierin musste sich mit Platz acht zufrieden geben. Damit ging Äthiopien leer aus, obwohl mit Shure Demise (5.) und Birhane Dibaba (10.) gleich drei Äthiopierinnen in die Top-Ten liefen. Ebenfalls ohne Medaille blieben Eunice Kirwa, WM-Dritte von 2015 und vor Mare Dibaba Silbermedaillengewinnerin bei den Olympischen Spielen 2016 hinter der aktuell wegen Dopings gesperrten Kenianerin Jemima Sumgong, auf Rang sechs und Vize-Weltmeisterin Helah Kiprop, die als drittbeste Kenianerin Position sieben belegte.

Debakel für Japan

Traditionell eine gute Rolle bei WM-Marathons der Damen spielte das japanische Team. Zwei Jahre nach Peking gab es aber auch in London ein Debakel. Die hoch gelobte Yuko Ando, die im Februar ein zauberhaftes Debüt ablegte, kam nicht über Rang 17 hinaus. Beste Japanerin war noch die mit einem merkwürdigen Laufstil, steifem Oberkörper und steifer Armhaltung ausgestattete Mao Kiyota auf Rang 16. Bei ihrem ersten Auftritt im Trikot der deutschen Nationalmannschaft kam Fate Tola in einer Zeit von 2:33:39 Stunden auf Rang 22 ins Ziel – auch nicht unbedingt das, was sich die zweifache Siegerin des Vienna City Marathon vor dem Rennen erträumt hatte. Anschließend beschwerte sie sich über Schmerzen im Oberschenkel und die zu kurze Vorbereitungszeit nach dem Hannover Marathon. Ein solches Doppel will die 29-Jährige im EM-Jahr 2018 nach eigener Aussage auf der Website des DLV vermeiden.
 

Ergebnis Marathon der Damen

Gold: Rose Chelimo (Bahrain) 2:27:11 Stunden
Silber: Edna Kiplagat (Kenia) 2:27:18 Stunden
Bronze: Amy Cragg (USA) 2:27:18 Stunden
4. Flomena Cheyech (Kenia) 2:27:21 Stunden
5. Shure Demise (Äthiopien) 2:27:58 Stunden
6. Eunice Kirwa (Bahrain) 2:28:17 Stunden
7. Helah Kiprop (Kenia) 2:28:19 Stunden
8. Mare Dibaba (Äthiopien) 2:28:49 Stunden
9. Jessica Trengove (Australien) 2:28:59 Stunden
10. Berhane Dibaba (Äthiopien) 2:29:01 Stunden
11. Serena Burla (USA) 2:29:32 Stunden
12. Aselefech Mergia (Äthiopien) 2:29:43 Stunden
13. Charlotte Purdue (Großbritannien) 2:29:48 Stunden
14. Eva Vrabcova-Nyvltova (Tschechische Republik) 2:29:56 Stunden
15. Kim Hye-Gyong (Nordkorea) 2:30:29 Stunden
16. Mao Kiyota (Japan) 2:30:36 Stunden
17. Yuka Ando (Japan) 2:31:31 Stunden
18. Alyson Dixon (Großbritannien) 2:31:36 Stunden
19. Helalia Johannes (Namibia) 2:32:01 Stunden
20. Sinead Diver (Australien) 2:33:26 Stunden
21. Marta Esteban (Spanien) 2:33:37 Stunden
22. Fate Tola (Deutschland) 2:33:39 Stunden
23. Izabela Trzaskalska (Polen) 2:35:03 Stunden
24. Milly Clark (Australien) 2:35:27 Stunden
25. Annie-Mari Hyryläinen (Finnland) 2:35:33 Stunden

39. Katharina Heinig (Deutschland) 2:39:59 Stunden
 
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