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„Das schnellste und höchst dekorierte weibliche Starterfeld ever“ – nichts weniger als das kündigte der Boston Marathon in einer gestrigen Pressemeldung an. Olympiasiegerin Peres Jepchirchir kommt. Auch ihre Landsfrau und aktuelle London-Marathon-Siegerin Joyciline Jepkosgei. Für beide kenianischen Marathonstars, vielleicht die beiden besten weltweit der Gegenwart, ist es jeweils das Debüt auf dem selektiven Marathonkurs mit dem unvergleichlich großen traditionellen und historischen Erbe. Sie werden bestimmt für einen außergewöhnlichen Patriot’s Day sorgen. Auch weil mit den Äthiopierinnen Degitu Azimeraw, Zweite in London 2021, Roza Dereje, Zeineba Yimer und Tigist Girma vier weitere sub-2:20-Stunden-Läuferinnen auf der Liste sind. Dazu die ehemalige Siegerin Edna Kiplagat, die längst über 40 ist und nicht mehr die individuellen Bestzeiten laufen kann, aber beim im Oktober ausgetragenen Boston Marathon 2021 überraschend Zweite wurde – hinter Diana Kipyokei. Auch die damals drittplatzierte, ihre Landsfrau Mary Ngugi, wird 2022 den Boston Marathon laufen, die Titelverteidigerin scheint andere Pläne zu haben.
Jepchirchir, die nach den Olympischen Spielen noch den New York City Marathon gewann, wird in der Aussendung mit kämpferischen Worten zitiert: „Meine hohen Erwartungen auf das Rennen sind, es zu gewinnen. Daher möchte ich in meiner besten Verfassung nach Boston reisen. Ich habe genügend Vorbereitungszeit und werde das Training bestmöglich nutzen, um bereit dafür zu sein, gegen die besten Läuferinnen der Welt anzutreten.“ Das Duell mit ihrer Landsfrau Jepkosgei wurde nach dem Marathonjahr 2021 und den großen Erfolgen der beiden zur Sehnsucht der internationalen Marathonfans, die beiden führen auch die Weltrangliste von World Athletics an.
In der internationalen Top-Besetzung profitiert der Boston Marathon davon, dass der London Marathon auch 2022 erst im Herbst stattfindet. Weil hinter dem Tokio Marathon ob der Durchführung am 6. März 2022 zumindest Fragezeichen stehen, könnte der Boston Marathon sogar der einzige World Marathon Major im Frühjahr 2022 sein.
Keine Auswirkungen hat dies auf die US-amerikanische Besetzung, die war immer schon hochkarätig. In diesem Jahr besonders, nicht nur weil mit Molly Seidel eine der insgesamt drei amerikanischen Olympia-Medaillengewinnerinnen im Marathon zugesagt hat. „Als ich in Boston gelebt und dort trainiert habe, habe ich mich in den Boston Marathon verliebt. Ich bin zum Heartbreak Hill gefahren, um den Läuferinnen und Läufern zuzuschauen. Ich habe immer davon geträumt, hier selbst einmal zu laufen. Ich kann es kaum erwarten!“, so Seidel. Das starke US-Feld komplettieren Sara Hall, Desiree Linden, die 2018 im strömenden Regen gewonnen hat, Kellyn Taylor und Nell Rojas, die im Herbst als Sechste beste heimische Läuferin war. Insgesamt sind neun amerikanische Läuferinnen auf der Liste mit Bestleistungen unter 2:30 Stunden.
Auch die besten kanadischen Marathonläuferinnen werden 2022 den Boston Marathon laufen: Landesrekordhalterin Malindi Elmore und ihre Vorgängerin Natasha Wodak. Von der europäischen Elite wird – Stand jetzt – nur eine Läuferin am Start sein: Charlotte Purdue aus Großbritannien, die durch die Verlegung des London Marathon über den Größten Teich fliegen wird.