Duo aus Eritrea führt VCM-Elitefeld an

Mit dem Duo aus Eritrea sind dem Vienna City Marathon zwei Top-Verpflichtungen gelungen. Nazret Weldu ist mit einer persönlichen Bestleistung von 2:20:29 Stunden die Landesrekordhalterin. Diese Spitzenleistung lieferte sie bei den Weltmeisterschaften von Eugene 2022 ab, wo sie im Zweikampf mit Lonah Chemtai Salpeter nur knapp das Nachsehen im Kampf um die Bronzemedaille hatte. Ihren größten Sieg feierte die 34-Jährige beim Daegu Marathon 2022 in einer Zeit von 2:21:56 Stunden.

Weldu noch ohne Olympia-Limit

Da diese beiden Marathonergebnisse allerdings vor dem Qualifikationszeitraum für die Olympischen Spiele in Paris gelungen sind, wie auch der dritte Platz beim Sydney Marathon 2022, ist das Ziel für das Antreten beim VCM 2024 für Weldu klar. Sie will als Minimalziel unter 2:26:50 Stunden laufen, um damit neben ihrer Landsfrau Dolshi Tesfu als zweite Eritrerin den Olympischen Marathon bestreiten zu können – in Wahrheit verspricht ihr Leistungsvermögen aber eine deutlich höhere Qualität. Trotz zweier starker Leistungen im Jahr 2023 hat sie das Limit noch nicht: Als Achte bei den Weltmeisterschaften 2023 in Budapest zeigte Weldu zwar eine tolle Leistung, ihre Zeit im Wettkampf mit Meisterschaftscharakter reichte aber knapp nicht. Vier Monate zuvor lief sie beim Boston Marathon in einer Zeit von 2:23:25 Stunden als beachtliche Sechste ins Ziel, die Strecke des Klassikers ist allerdings aufgrund ihrer Charakteristik (Punkt zu Punkt sowie zu großes Gefälle) nicht mit den Kriterien des Global Calendars vereinbar, weswegen dort per Definition keine Qualifikationsleistungen erzielt werden können.

Tesfu ist die zweitschnellste eritreische Marathonläuferin der Geschichte und qualifizierte sich mit einer Zeit von 2:20:40 Stunden beim Valencia Marathon 2022 für die Olympischen Spiele. Die 24-Jährige überzeugte auch mit Platz zwei beim Rotterdam Marathon 2023 in 2:21:35 Stunden und als Zehnte bei den Weltmeisterschaften von Budapest. Gemeinsam bilden sie laut Aussendung des Veranstalters die wohl hochkarätigste Besetzung im Frauenrennen der Veranstaltung.

Kenianisches Duo greift nach größtem Karriereerfolg

Die größten Kontrahentinnen des eritreischen Duo kommen voraussichtlich aus Kenia. Shyline Toroitich und Rebecca Tanui verfügen über persönliche Bestleistungen von knapp unter bzw. knapp über 2:23 Stunden. Toroitich war überraschend im Aufgebot Kenias für die WM in Budapest, beendete das Rennen allerdings nicht. Ihr größter Erfolg war der Sieg beim Enschede Marathon 2023, 2021 gewann sie den Ravenna Marathon. Tanui feierte Siege beim San Sebastian Marathon 2022 und Venedig Marathon 2023, zwischen diesen beiden Erfolgen lieferte sie beim VCM 2023 als Vierte eine gute Leistung ab.

Die schnellste Vorleistung bringt die mittlerweile 43 Jahre alte Helalia Johannes mit nach Wien, die vor dreieinhalb Jahren in Valencia als bereits 40-Jährige sogar noch einmal unter 2:20 Stunden gelaufen ist, womit sie seither den Masters-Weltrekord hält. Die Läuferin aus Namibia ist bereits zum vierten Mal in Wien, über Rang drei bei der Premiere 2012 ist sie nicht mehr hinausgekommen.

Lateinamerikannerinnen haben Olympia-Limit im Blick

Olympia-Qualifikationssorgen hat Julia Mayer (DSG Wien), heimische Topläuferin beim Vienna City Marathon 2024, nach ihrer beeindruckenden Leistung beim Valencia Marathon 2023 keine mehr. Bei ihrer Olympia-Generalprobe in Wien findet sie ein spannendes Umfeld für sich – sowohl in einer harmonischen Gruppe als auch für ihr Ziel, eine vordere Platzierung zu belegen. Die Mexikanerinnen Andrea Ramirez Limon und Daniel Torres sowie die Argentinierin Marcela Gomes wollen die Bühne des Vienna City Marathon dafür nutzen, noch auf den Olympia-Zug aufzuspringen. Dafür ist bei den Frauen bekanntlicherweise das Unterbieten des Limits von 2:26:50 Stunden notwendig, wodurch eine Gruppe voraussichtlich Richtung Mayers österreichischen Rekord anlaufen wird (2:26:43).

Vienna City Marathon