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Ein legendärer Abschnitt beim Boston Marathon 2017 hat der traditionsreichsten Marathon-Veranstaltung ein Stück Historie gebracht. Eine 37-Jährige stürmte in einer Teilzeit von 32:05 Minuten über jenen zehn Kilometer langen Abschnitt, der auch den berüchtigten Heartbreak-Hill beinhaltet. Damit zerstörte die zweifache…
Ein legendärer Abschnitt beim Boston Marathon 2017 hat der traditionsreichsten Marathon-Veranstaltung ein Stück Historie gebracht. Eine 37-Jährige stürmte in einer Teilzeit von 32:05 Minuten über jenen zehn Kilometer langen Abschnitt, der auch den berüchtigten Heartbreak-Hill beinhaltet. Damit zerstörte die zweifache Marathon-Weltmeisterin Edna Kiplagat die Konkurrenz und sorgte für eine Sternstunde, die nach 2:21:52 Stunden geendet hat. Eine Minute später kam übrigens die spätere Weltmeisterin Rose Chelimo ins Ziel.
„Der Druck liegt bei den anderen“
Ob sich dieses Husarenstück wiederholen lässt, ist natürlich alleine aufgrund ihres Alters fraglich. Doch Edna Kiplagat kommt mit viel Optimismus zurück nach Boston, nun als 38-Jährige. „Mit leichtem Crosslauf-Training im Winter habe ich mich in eine gute Form gebracht. Alles ist ausgerichtet auf den Boston Marathon. Ich bin bereits überall auf der Welt gelaufen – nirgends war es so speziell wie in Boston“, streut die Titelverteidigerin dem Klassiker an der US-Ostküste Rosen. „Der Druck liegt nicht bei mir. Ich habe in Boston bereits gewonnen, meine Konkurrentinnen großteils nicht“, sieht sie sich im Vorteil.
Schnelle Zeiten auf der schwierigen Strecke
Eines hat Edna Kiplagat auf jeden Fall: Erfahrung. Und Erfahrung ist auf der schwierigen Strecke des Boston Marathon mit vier Anstiegen ein sehr entscheidender Faktor. Die Selektivität der Strecke wird nun auch von einer aktuellen Studie belegt. Deren Erkenntnisse entsprechend verfügt der Boston Marathon knapp hinter dem New York City Marathon die langsamste Durchschnitts-Finisherzeit aller Top-Marathons (im Zeitraum zwischen 2005 und 2014). Diese Studie berücksichtigt aber nur die Eliteläufer (Top-Ten). Interessanterweise trifft das auf das gesamte Feld – natürlich aufgrund des Systems mit der Qualifikationszeit als Kriterium für einen Startplatz (80%) – nicht zu. Das berichtet das kanadische „Running Magazine“. Demnach waren die Durchschnittszeiten beim Boston Marathon 2014 deutlich schneller als jene in Berlin, Chicago, London und New York.
US-Amerikanerinnen lauern auf historischen Sieg
Entstand beim Chicago Marathon 2017 der Eindruck, der Veranstalter hätte das Feld so konstruiert, dass Lokalmatador Galen Rupp eine Siegeschance hat, so könnte dieser Eindruck auch für das Elitefeld der Frauen beim Boston Marathon erwecken. Denn das internationale Feld ist namhaft, hat gute Vorleistungen, zuletzt überzeugte aber einzig Titelverteidigerin Edna Kiplagat. Deshalb und vor allen Dingen auf Basis der starken eigenen Leistungen in jüngerer Vergangenheit zählen die US-Amerikanerinnen Shalane Flanagan, Siegerin in New York, Jordan Hasay, Vorjahresdritte, Molly Huddle und Desiree Linden zu den Mit-Favoritinnen auf den Sieg (siehe RunAustria-Bericht: US-Amerikaner träumen groß vor Boston Marathon). Statistisch gesehen kann ein US-amerikanischer Sieg nur durch Molly Huddle realisiert werden. Seit 2012 hat die 33-Jährige bei Straßenläufen immer (!) das Ziel als beste US-Amerikanerin erreicht. Diese Serie in ihrem erst zweiten Marathon aufrecht zu halten, wird allerdings eine ordentliche Aufgabe. Denn mit Ausnahme von Amy Cragg ist die Elite des US-amerikanischen Marathonlaufs geschlossen vertreten.
Ein ideales Feld für die US-Amerikanerinnen
Die internationale Konkurrenz stammt wie Vorjahressiegerin Edna Kiplagat aus Afrika. Aselefech Mergia führt mit einer Bestleistung von 2:19:31 Stunden die Meldeliste an, zuletzt gab es unkonstante Auftritte. Buzunesh Deba, die den offiziellen Streckenrekord von 2:19:59 Stunden hält, als sie 2014 den Sieg nach der Doping bedingten Disqualifikation von Rita Jeptoo erbte, ist aber nicht mehr in der Verfassung von damals. Caroline Rotich, die 2015 sensationell triumphierte, hat bereits mehrmals nachgewiesen, dass dieser Erfolg von damals eine Ausnahmeleistung war. Ihre Landsfrau Gladys Chesir hat wohl nicht das Niveau, um ganz vorne zu landen und die zweifache Frankfurt-Siegerin Mamitu Daska hat ihre besten Zeiten auch schon länger hinter sich.
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