Newsletter Subscribe
Enter your email address below and subscribe to our newsletter
Den gestrigen Tag wird Dorine Jerop Murkomen nicht so schnell vergessen. Die 26-jährige Kenianerin gewann den prestigeträchtigen Florenz Marathon und feierte den mit Abstand größten Erfolg ihrer bisherigen Karriere.
Den Salzburg Marathon 2023 hat Dorine Jerop Murkomen, ehemaliges Mitglied des kenianisch-österreichischen Teams Run2gether, wohl mit gemischten Gefühlen in Erinnerung. Sie gewann auf den Straßen der Mozartstadt vor eineinhalb Jahren den Marathon als einzige afrikanische Läuferin im Feld zwar. Doch den Ankündigungen konnte die Kenianerin, damals von Österreichs Marathonrekordhalter Peter Herzog in dessen Sonderrolle als Fahrradbegleiter genau beobachtet, nicht gerecht werden und verpasste den Salzburger Streckenrekord bei hohen Temperaturen deshalb deutlich, weil sie im Finale empfindlich eingebrochen ist.
Vielleicht mag das Erlebnis eine wichtige Erfahrung für sie gewesen sein. Auf jeden Fall ist Murkomen eine erfolgreiche Läuferin. 2022 und 2023 gewann sie den Torino Marathon, 2024 den Castellon Marathon. Darauf lief sie im Frühjahr einen zweiten Marathon (Zweite in Genf) und im Frühherbst einen weiteren (Dritte in Münster). All das steht aber nun im Schatten ihres gestrigen Siegs in Florenz. Nach 2:27:01 Stunden erreichte Murkomen das Ziel vor dem Duomo und tilgte von ihrer persönlichen Bestleistung in Castellon gleich zweieinhalb Minuten. Das ist untypisch für den Florenz Marathon, der sich durch einen selektiven, winkligen und mit vielen Pflastersteinpassagen versehenen Kurs auszeichnet. Viel schneller sind in der Veranstaltungsgeschichte auch weit prominentere Läuferinnen hier nicht gelaufen.
Traditionell ist der Marathon in der toskanischen Regionalhauptstadt am letzten November-Wochenende der Höhepunkt der italienischen Marathonherbst-Saison. Die Bedeutung des Erfolgs Murkomens bezieht sich in besonderer Weise auch auf das Jubiläum der 40. Austragung nach der Premiere am 2. Dezember 1984. Damals siegte die Briten Andrew Robertson und Gillian Burley. 2009 verewigte Eva-Maria Gradwohl die österreichische Flagge in die Siegerlisten.
Das Jubiläum feierte Florenz mit rund 12.000 Anmeldungen, wobei fast jede zweite von nicht-italienischen Läufer*innen kam. Fast 9.000 Laufbegeisterte finishten die Marathon-Distanz, gut 1.000 über die neue 10km-Distanz.
Lucy Chepop folgte in einer Zeit von 2:27:18 Stunden als Zweite eines nicht sehr prominenten Elitefelds. Hellen Chepkorir, ebenfalls aus Kenia, erzielte als Drittplatzierte eine Zeit von 2:27:59 Stunden. Theresia Omosa, ebenfalls eine ehemalige Saluburg-Siegerin, wurde Vierte.
Bei den Männern erreichte Murkomens Landsmann Samuel Kiplimo das Ziel in einer Zeit von 2:12:51 Stunden als Erster. Es ist die „langsamste“ Siegerzeit in Florenz seit 2017 und eine der „langsamsten“ im neuen Jahrhundert.
Mit dem Halbmarathon Milano-21 fand in Italien eine zweite wichtige Lauf-Veranstaltung statt. Die Siege gingen an Giovanni Epis, Italiens beste Marathonläuferin der Jetzt-Zeit, in einer Zeit von 1:12:48 Stunden, und Xavier Chevrier, ehemaliger Berglauf-Europameister, in einer Zeit von 1:03:21 Stunden. Die Slowenin Klara Lukan gewann den 10km-Lauf in einer Zeit von 31:04 Minuten. Rund 11.000 Läufer*innen waren dabei.
Autor: Thomas Kofler
Bild: © Salzburg Marathon / Salzburg Cityguide