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160–170 Mal berühren Marathonläuferinnen und Marathonläufer im statistischen Durchschnitt den Boden mit ihren Laufschuhsohlen. Das geht aus einer drei Jahre alten finnischen Studie hervor. Pro Minute, 42,195 Kilometer lang. Spitzenläuferinnen und -läufer, insbesondere afrikanische und japanische, laufen in einer noch…
160–170 Mal berühren Marathonläuferinnen und Marathonläufer im statistischen Durchschnitt den Boden mit ihren Laufschuhsohlen. Das geht aus einer drei Jahre alten finnischen Studie hervor. Pro Minute, 42,195 Kilometer lang. Spitzenläuferinnen und -läufer, insbesondere afrikanische und japanische, laufen in einer noch höheren Schrittfrequenz. Auch ist bei den Profis die Varianz der Schrittfrequenz deutlich größer als im Feld der Freizeitläufer.
Die Philosophie dahinter ist einfach: Je kürzer die Schrittlänge, desto größer die Frequenz, desto sanfter der Aufprall und häufiger die Energierückgewinnung vom Boden und desto schneller der Läufer. In der Theorie. In der Praxis ist die richtige Schrittfrequenz, ein individuell variabler, kein absolut gültiger Wert, weniger direkt entscheidend für die Gesamtleistung, sondern vielmehr indirekt, weil sie maßgeblich für die Laufökonomie ist. Und der Rhythmus ist leichter mit einer höheren Frequenz zu halten. Außerdem, so stellte eine allerdings wenig repräsentative Studie in den USA fest, sind Läufer mit einer hohen Schrittfrequenz seltener verletzt.
Forscher der University of Michigan haben in einer Studie, die im „Journal of Applied Physiology“ veröffentlicht wurde, am Beispiel von Ultraläufern die Einflüsse auf die Schrittfrequenz und deren Auswirkungen analysiert. Als Datensätze standen ihnen die Daten der Trainingscomputer von 25 Ultraläuferinnen und Ultraläufern zur Verfügung, die bei den 100km-Weltmeisterschaften 2016 im spanischen Los Alcazares ins Ziel gekommen sind. Der führende Autor der Studie, Geoffrey Burns, nahm selbst an diesem Rennen und – damit auch an der Studie – teil und wurde Fünfter. In der allgemeinen Analyse ergab die Auswertung, dass die Schrittfrequenz der Läufer variierte: von 155 bis 203. Der Durchschnitt lag bei 182 Schritten pro Minute.
Von den erfragten Merkmalen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten lediglich die Größe und die Laufgeschwindigkeit Einfluss auf die Schrittfrequenz. Merkmale wie Gewicht, Alter und Lauferfahrung spielten keine Rolle. Dass höher gewachsene Läuferinnen und Läufer eine geringere Schrittfrequenz laufen als klein gewachsene klingt aufgrund der längeren Beine logisch. Auch, dass die Laufgeschwindigkeit stieg sobald die Schrittfrequenz höher wurde.
Keinen Einfluss auf die Schrittfrequenz hatte der Ermüdungszustand der Probanden. Alle liefen in der späteren Rennphase eine ähnliche Frequenz und daher Geschwindigkeit als in der Anfangsphase. Diejenigen, die im Finale zulegen konnten, konnten ihre Frequenz sogar noch leicht erhöhen.