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Der Tag begann gut für die Sportnation Portugal. 13 Stunden, bevor die Fußballnationalmannschaft einige hundert Kilometer südwestlicher in Paris den größten Erfolg der portugiesischen Sportgeschichte fixierte, verlief das sportliche Vorprogramm aus Sicht des iberischen Landes in Amsterdam ebenfalls nach Plan.…
Als pünktlich um 9:30 Uhr das 90-köpfige Feld durch die unübersichtlichen Startkurven ins Rennen ging und die rhythmusbrechende Strecke über zahlreiche Brücken mit kurzen An- und Abstiegen ging, herrschten keine schlechten Bedingungen für einen Halbmarathon im Sommer. Rund 18°C, aber es war ziemlich schwül in der Hafenstadt, in der sich der Wind ausnahmsweise zurückhielt. Und diese guten Bedingungen ermöglichten ein schnelles Rennen. Die Italienerin Veronica Inglese verfolgte diesen Plan voller Selbstvertrauen und setzte sich mit der Türkin Sultan Haydar, die am Ende bis auf Rang elf zurückfiel, gleich zu Beginn vom Rest des Feldes ab. Die 25-jährige Italienerin wurde für ihren Mut belohnt, in einer persönlichen Bestleistung von 1:10:35 Stunden holte sich die beste Europäerin der heurigen Halbmarathon-Weltmeisterschaften die wohlverdiente Silbermedaille. Moreira bildete erst ein starkes Verfolgerfeld gemeinsam mit ihren Landsfrauen, ehe sie knapp vor der Halbzeit die Spitzengruppe zu einem Trio erweiterte. Während die Türkin sich nach hinten verabschiedete, hielt Inglese lange dagegen, doch in der entscheidenden Phase riss der Kontakt ab und das Rennen war entschieden. „Ich kämpfte ein bisschen mit meiner Atmung, da ich die erste Halbzeit sehr schnell absolviert habe. Ich bin sehr glücklich“, erklärte Inglese, die im 10.000m-Lauf bereits Sechste war und in beiden Rennen eine persönliche Bestleistung lief. So soll es sein, beim Saisonhöhepunkt!
Durch das schnelle Rennen von Beginn an, zerplatzten die ohnehin kaum realistischen Pläne einer Medaille einer deutschsprachigen Teilnehmerin relativ früh. Das lag vor allem daran, die Konkurrenz hervorragende Arbeit abliefert. Die viertplatzierte Litauerin Rasa Drazdauskaite und die fünftplatzierte Türkein Esma Aydemir markierten jeweils eine persönliche Bestleistung, die sechstplatzierte Ouranie Rebouli lief in einer Zeit von 1:11:52 Stunden sogar einen neuen Landesrekord für Griechenland. Am Ende musste man eine Zeit von 1:12:19 Stunden laufen, um überhaupt unter die besten Zehn zu kommen. Das tat Mitfavoritin Gemma Steel, die unter dem Strich nie eine Chance auf eine Medaille hatte. Sie führte ein schwer geschlagenes britisches Team an, das nur Rang sieben in der Teamwertung belegte. Da konnten sich die Italienerinnen und die Türkinnen stärker freuen, die hinter Portugal sich die Team-Medaillen abholten.
Als beste Österreicherin absolvierte Andrea Mayr (SVS Leichtathletik) den Halbmarathon in einer guten Zeit von 1:13:49 Stunden und belegte damit Rang 30. „Die Strecke hatte es in sich. Da ging es einige Kilometer nur auf und ab und über Brücken. Ich bin froh, dass ich es bis ins Ziel durchgezogen habe“, meinte die 36-Jährige über den 10,5 Kilometer langen Kurs durch die Amsterdamer Innenstadt mit Ziel vor dem Rijksmuseum und fügte an: „Im Hinblick auf Olympia war das eine ausgezeichnete Vorbereitung.“ Die zweite Österreicherin, Anita Baierl (TuS Kremsmünster) konnte ihr Tempo nicht wie geplant bis zum Schluss durchziehen und belegte am Ende in einer Zeit von 1:17:48 Stunden Rang 66.
Einen sehr guten sechsten Platz erreichte das Schweizer Damen-Team in der Teamwertung. Als beste aus dem in die Wertung gefallenen Trio erreichte Martina Strähl in einer Zeit von 1:12:55 Stunden das Ziel auf Platz 15. „Ich bin sehr zufrieden, es war genial! Ich rechnete nicht damit, dass ich so weit nach vorne kommen würde. Auf der zweiten Hälfte konnte ich richtig aufdrehen und es ist perfekt aufgegangen“, freute sich die Berglauf-Spezialistin. Lange Zeit hatte Maja Neuenschwander vor ihr gelegen, am Ende verlor die Marathon-Rekordhalterin ein bisschen an Geschwindigkeit und belegte Rang 23. Beste Deutsche war erwartungsgemäß Anja Scherl auf Rang 17 (1:13:03 Stunden), der Rest des sechsköpfigen DLV-Teams erreichte das Ziel entweder nicht oder nicht unter den besten 50, was nur zu Rang 14 unter 16 klassierten Teams führte. „Unterm Strich bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. Es hat Spaß gemacht“, analysierte Scherl.
1. Portugal 3:33:53 Stunden
2. Italien 3:36:38 Stunden
3. Türkei 3:39:59 Stunden
4. Weißrussland 3:40:31 Stunden
5. Rumänien 3:40:59 Stunden
6. Schweiz 3:41:21 Stunden
7. Großbritannien 3:42:03 Stunden
8. Litauen 3:43:32 Stunden
9. Niederlande 3:43:59 Stunden
10. Frankreich 3:44:34 Stunden
…
14. Deutschland 3:46:50 Stunden
Europameisterschaften 2016 in Amsterdam