Enter your email address below and subscribe to our newsletter

Erfolgreiches Marathon-Debüt für Selemon Barega in Sevilla

Der Olympiasieger im 10.000m-Lauf von Tokio feierte in Sevilla eine erfolgreiche Premiere im Marathon. Es ist ein Debüt ohne das Etikett einer Wunderleistung.
Weiterlesen

Share your love

Die Marathonszene hat einen neuen Topmann. Selemon Barega, einer der schnellsten Halbmarathonläufer der Geschichte, ein Olympiasieger auf der Bahn, darf sich seit gestern Marathonläufer nennen. Der 25-jährige Äthiopier debütierte beim Sevilla Marathon und lief auf Anhieb als Erster ins Ziel. Eine beachtliche Steigerung gelang auch dem Schweizer Orientierungslauf-Star Matthias Kyburz, bei den Frauen fiel der französische Rekord. Während im Schnee von Osaka die Japaner brillierten, bleibt Aaron Gruen in New York auf Kurs Richtung Marathon-Ziel.

Es war keines dieser sagenumwobenen Marathon-Debüts auf spanischem Boden, nach denen sich die halbe Laufwelt vor Verwunderung die Augen rieb. Keine Leistung à la Kelvin Kiptum, der in Valencia 2022 auf Anhieb unter 2:02 Stunden gelaufen ist und später den Weltrekord verbessert hat. Keine Leistung à la Sebastian Sawe, der vor zweieinhalb Monaten in Valencia in 2:02:05 Stunden debütierte und auf Anhieb zu den heißesten Aktien in der Szene zählt. Selemon Barega durchtrennte das Zielband in einer Zeit von 2:05:15 Stunden. Vor der Ära der Superschuhe hätte das Erstaunen kreiert. Heute findet diese Leistung nicht wegen der Zeit, sondern viel mehr wegen des Namens und des damit verbundenen theoretischen Potenzials für die Zukunft Beachtung.

Zurich Maratón de Sevilla 2025

Marathon-Debüt nach Vorbild Bekeles

So erinnert das Debüt des 25-Jährigen vielleicht an jenes seines großen Landsmanns Kenenisa Bekele, wenngleich das noch vor der Superschuh-Ära mit einer ähnlichen Siegerzeit endete. Bekele war wie er Olympiasieger, dreimal insgesamt. In Peking 2008 dominierte er die 10.000 Meter und die 5.000 Meter. Bei den darauffolgenden Spielen war er nicht mehr in der Form, die für Edelmetall notwendig gewesen wäre. Die Ära Bekele auf der Bahn war zu Ende.

Die Ära Barega auf der Bahn gibt es per Definition nicht. Aber der 25-Jährige gehört zu den mitdominierenden Figuren der letzten Jahre und kann auf beachtliche Ergebnisse verweisen. Junioren-Weltmeister im 5.000m-Lauf mit 16, WM-Silbermedaillengewinner im 5.000m-Lauf mit 19, Olympiasieger im 10.000m-Lauf mit 21, damals im Duell mit dem favorisierten Joshua Cheptegei.

Nach diesem Ausnahmeerfolg in der japanischen Hauptstaadt strauchelte die Karriere des Selemon Barega, der sich in den letzten Jahren eher mit Mühe als mit Souveränität für das äthiopische Nationalteam qualifizierte, freilich. 2023 gelang ihm mit WM-Bronze im 10.000m-Lauf noch eine Medaille. Aber 2022 in Eugene und 2024 bei den Spielen in Paris, wo er nur Siebter wurde, war er chancenlos. Bekele hatte sich nach London 2012 zum Umstieg auf die Straße entschieden und wählte seinerzeit mit dem Paris Marathon gezielt einen bedeutenden Marathonlauf, aber keinen der mit einer Fülle an Eliteläufern vollgepackten World Marathon Majors.

Barega lief zu Saisonende 2022 seinen ersten Halbmarathon beim Great North Run, ein Test. Platz zwei hinter dem damaligen Weltmeister Jacob Kiplimo war ein Vorgeschmack. 2023, wieder nach der Bahnsaison, gab es in Valencia den nächsten Versuch. Barega erreichte bei perfekten Bedingungen eine Spitzenzeit von 57:50 Minuten. Dass diese nicht einmal zu einem Stockerlplatz reichte, ist eine historische Episode und dem Umstand eines absoluten Weltklassefeldes geschuldet. Der dritte Halbmarathon, in Valencia 2024, war mit einer Endzeit von 58:57 Minuten nicht auf diesem Niveau. Doch zu diesem Zeitpunkt wusste der Äthiopier bereits seinen Marathon-Plan. Und auch er wählte mit dem Sevilla Marathon einen bedeutenden, aber keinen der Marathonläufe in der allerersten Reihe.

Premierensieg

Wie im Fall von Bekele vor elf Jahren in Paris war es eine gute Entscheidung. Bekele gewann damals mit Streckenrekord in einer niedrigen 2:05er Zeit, Barega gestern freilich ohne Rekorde und auch ohne Weltjahresbestleistung. Aber, wie damals bei seinem Landsmann, stand er im Vorfeld und ein ganzes Wochenende lang im Zentrum der Aufmerksamkeit. Der sechste äthiopische Sieg in Folge beim Sevilla Marathon war die logische Folge. Der Premierensieg stellt unweigerlich die Frage, wie die Zukunft Baregas aussehen mag. Und auf welchem Untergrund.

Seit seinem Olympiasieg fiel der Äthiopier durch fehlende Konstanz auf. 2022 wurde er umjubelter Hallen-Weltmeister im 3.000m-Lauf, zwei Jahre später hatte er als Titelverteidiger keine Chance gegen Josh Kerr und Yared Nuguse. In der Diamond League gelangen zwei Siege über 5.000m, darunter jener in China zu Saisonbeginn 2024. Aber nicht selten kratzte der Star an der Grenze der Positionen mit zweistelliger Zahl. Somit erscheint der neue Tapetenanstrich ein logischer Schritt.

Vollgas auf den ersten Kilometern

Es ging gut los am gestrigen Sonntagmorgen in Andalusien. Zu gut. Das Elitefeld der Männer orientierte sich nach rasantem Beginn Richtung einer Halbmarathon-Durchgangszeit im Bereich von 61 Minuten. Drei Tempomacher waren speziell für die Bedürfnisse des großen Stars des Events abgestellt, zu dessen Trainingspartnern in der Heimat Vorjahressieger und Streckenrekordhalter Deresa Geleta zählt. So gestaltete sich früh eine kleine Spitzengruppe von vier Läufern, alle anderen wählten die moderatere Pacing-Strategie der riesigen Verfolgergruppe. Vorne verlor die Spitzengruppe nach gut 15 Kilometern etwas an Schwung, die Halbmarathon-Zwischenzeit von 1:01:45 Stunden war die Folge. Die Verfolger agierten knapp eineinhalb Minuten dahinter.

Selemon Baregas Halbmarathon-Splits: 1:01:45 / 1:03:30 Stunden
Selemon Baregas 5km-Teilzeiten: 14:19 / 14:26 / 14:33 / 15:13 / 14:37 / 14:18 / 14:37 / 15:40 / 7:32 (2,195 km) Minuten

Es lag nun am Star des Rennens, die Initiative zu übernehmen. Mit einem Tempo, das an die Anfangsphase erinnerte, schaffte der 25-Jährige noch vor der Zwischenzeit bei Kilometer 30 die Vorentscheidung. Er war auch in einen Zeitenbereich zurückgekehrt, die eine Topzeit realisierbar wähnte. Doch als Solist – Barega hatte bei Kilometer 35 schon zwei Minuten Vorsprung – gelang es ihm nicht, bis zum Ziel die Geschwindigkeit aufrecht zu halten. Das Tempo fiel auf Kilometersplits von bis zu 3:10 Minuten.

Damit büßte der Äthiopier erst die Möglichkeit einer Zeit von 2:03 Stunden, dann jene auf eine Zeit von 2:04 Stunden ein und musste sich mit einer Leistung von 2:05:15 Stunden zufrieden geben. „Ich weiß, es gab großartige Erwartungen hinblicklich meines Debüts. Ich bin aber sehr zufrieden mit der heutigen Leistung. Ich wusste, dass es ab Kilometer 35 schwierig sein würde und dass ich leiden müsste“, zeigte sich Barega auch in seiner Reaktion im Ziel von der menschlichen Seite – kein Wundertäter. „Beim nächsten Mal habe ich schon diese Erfahrung in den Beinen.“

Für den Wettkampfsieg reichte es locker, auch wenn der Abstand im Finale nach hinten deutlich geringer wurde. Tafere Adisu, ein 25-jähriger Äthiopier, der bisher nicht zu einer für die internationale Szene bedeutsamen Klasse gezählt werden durfte, sicherte sich mit einer persönlichen Bestleistung um drei Minuten von 2:06:27 Stunden den zweiten Platz. Das Stockerl komplettierte der 35-jährige Routinier Mohamed Reda El Aaraby aus Marokko in einer Zeit von 2:06:45 Stunden. Es war der schnellste Marathon in der Karriere des Nordafrikaners, zehn Sekunden schneller als in Paris 2022. Seine bisherigen Karriere-Höhepunkt waren der elfte Platz bei den Olympischen Spielen von Tokio (Sapporo) sowie der zweite Platz beim New York City Marathon 2021, ein Jahr später finishte er im Central Park als Vierter. El Aaraby hat schon 23 internationale Marathons in den Beinen, davon alleine vier im Rahmen von Weltmeisterschaften, und nicht weniger als 13 in den vergangenen vier Jahren!

Schweizer Highlight durch Kyburz

Highlights setzten beim Sevilla Marathon auch einige europäische Läufer, bei denen der frühe Termin der seit Jahren schnell wachsenden Veranstaltung sehr beliebt ist. Bester Nicht-Afrikaner war der Schweizer Matthias Kyburz, dem mit einem Negativ-Split ein beachtliches Resultat gelang: Platz vier in 2:06:48 Stunden. Haarscharf vorbei am Podium!

Matthias Kyburz’ Halbmarathon-Splits: 1:03:43 / 1:03:05 Stunden
Matthias Kyburz’ 5km-Teilzeiten: 14:57 / 15:01 / 14:58 / 15:31 / 14:56 / 14:534 / 14:57 / 15:05 / 6:30 (2,195 km) Minuten

Wie gut das ist, zeigt die statistische Einordnung: Von Kilometer 35 bis ins Ziel verkürzte der fast 35-Jährige seinen Rückstand auf den Sieger um eine Minute und 37 Sekunden! Von Kilometer 40 bis ins Ziel war er über eine Minute schneller als Barega. Und auch die statistische Einordnung in die ewige Schweizer Bestenliste überzeugt: Der Olympia-Teilnehmer von Paris 2024 überholte seinen heutigen Trainer, den langjährigen Schweizer Rekordhalter Viktor Röthlin, und ist nun die Nummer zwei hinter Tadesse Abraham, der bei sechs Gelegenheiten während seiner Karriere schneller war als Kyburz in Sevilla.

Der Quereinsteiger mit Ausdauertalent

Dennoch ist die Story des 34-Jährigen schon eine besondere: Der Schweizer gehört zu den erfolgreichsten Orientierungsläufern der letzten Epoche, gewann acht WM-Goldmedaillen, neun EM-Goldmedaillen und mehrfach den Gesamt-Weltcup. Die Lust auf ein neues Abenteuer, so schreibt er auf seiner Website, und die Zusammenarbeit mit Viktor Röthlin führten ihn direkt in den Marathon. Ein Halbmarathon in Oberriet Mitte März 2024 ließ aufhorchen, das Marathon-Debüt drei Wochen später in Paris noch mehr. Mit einer Zeit von 2:07:44 Stunden schaffte er auf Anhieb das Limit für die Olympischen Spiele. „Für mich hat eine neue Zeitrechnung in meiner Sportkarriere begonnen“, so Kyburz auf seiner Website.

Der Rest ist der Straßenlaufszene des DACH-Raums bekannt, denn ab nun lief der Schweizer unter dem Scheinwerferlicht: Platz 21 bei den Europameisterschaften von Rom (Halbmarathon), ein guter 30. Platz beim Olympischen Marathon. Und nun, vier Wochen nach einer neuen Halbmarathon-Bestleistung, ebenfalls in Sevilla, die Steigerung im Marathon um fast eine Minute. Laut dem Schweizer Leichtathletik-Verband (Swiss Athletics) hatte Kyburz das WM-Limit von Tokio ohnehin nur als zeitliche Orientierung, nicht per Definition im Blick. Sein Saison-Höhepunkt werden die Orientierungslauf-Weltmeisterschaften im Sommer in Finnland, nicht jene in Fernost im September.

Bestzeit für Abraham

Die weiteren Europäer in den Top Ten waren der Franzose Felix Bour, der seine beim Sevilla Halbmarathon (1:00:00) präsentierte Topform mit einer Zeit von 2:07:03 Stunden bestätigte, und der ehemalige Europameister Koen Naert, der in einer Zeit von 2:07:18 Stunden die zweitschnellste Marathonzeit seiner Karriere realisierte. Alle drei Top-Europäer des Rennens blieben damit aber über dem fast absurd bissigen WM-Limit von 2:06:30 Stunden für den Marathon der Männer, was für den 35-jährigen Belgier irrelevant ist. Er hat seine WM-Qualifikation aufgrund seines fünften Platzes beim World Marathon Major in New York im November 2023 sicher – am Tag, als der Qualifikationszeitraum für Tokio für den Marathon eröffnete.

Nicht in die Top Ten lief der lange Zeit erste Verfolger Baregas, Chala Gossa aus Äthiopien, der bis auf Rang zwölf durchgereicht wurde. Für den ehemaligen Weltmeister Ghirmay Ghebreslassie aus Eritrea reichte er gar nur für Platz 21. Drei Positionen vor ihm überquerte Filimon Abraham die Ziellinie. Der Deutsche, der sich laut dem deutschen Laufsport-Journalisten Jörg Wenig in Asmara in der Höhe Eritreas auf den Marathon vorbereitet hat, verbesserte seine Marathon-Bestzeit um elf Sekunden auf eine Zeit von 2:08:11 Stunden und bliebt auf Position sechs der ewigen deutschen Marathon-Bestenliste.

Der ehemalige 5.000m-Europameister Ilias Fifa aus Spanien lief seinen ersten Marathon, noch ohne auf ein Halbmarathon-Resultat verweisen zu können. Dafür ist die Zielzeit von 2:10:10 Stunden beachtenswert, womit er immerhin bester Spanier des Tages war.

Ansturm auf den Sevilla Marathon

Unglaubliche sechseinhalb Monate vor dem Startschuss war der Sevilla Marathon 2025 bereits ausverkauft. Zum Jubiläum der 40. Austragung hatte der Veranstalter 12.000 Startplätze vergeben. Monate später öffnete er die Anmeldung neu und bot 2.000 weitere Startplätze an, womit der Anmelderekord aus dem Jahr 2018 übertroffen wurde. In der Ergebnisliste landeten letztendlich fast 10.700 Läufer*innen, etwas weniger als ein Viertel war weiblich.

Der Sevilla Marathon ist nicht nur aufgrund des Termins, sondern auch aufgrund der flachen und kurvenarmen Strecke beliebt. Unfassbar war die Dichte im Männerrennen. 17 Läufer liefen unter 2:08 Stunden, 28 unter 2:10 Stunden und 45 unter 2:15 Stunden.

Trapp verbessert französischen Rekord

Der Sieg im Frauenrennen ging an die Äthiopierin Anchinalu Dessie, die das Ziel nach einer konstanten Leistung über die gesamte Distanz in einer Zeit von 2:22:17 Stunden erreichte. Sie setzte sich nach gut 35 Kilometern erfolgreich aus einer vierköpfigen Spitzengruppe ab, die sich schon früh im Rennen gebildet hatte. Die 22-Jährige, die in den vergangenen drei Jahren neun internationale Halbmarathons unter 1:10 Stunden gefinisht hat, lief in Sevilla ihren allerersten Marathon. Das gelang ihr in einem ausgeglichenen Tempo über die gesamte Distanz prächtig.

Anchinalu Dessies Halbmarathon-Splits: 1:10:56 / 1:11:21 Stunden
Anchinalu Dessies 5km-Teilzeiten: 16:45 / 16:49 / 16:31 / 17:08 / 16:45 / 17:04 / 16:53 / 16:49 / 7:29 (2,195 km) Minuten

Die Geschichte des Rennens schrieb trotzdem Manon Trapp, die in einer Zeit von 2:23:38 Stunden den französischen Marathonrekord ihrer Landsfrau Méline Rollin, aufgestellt vor einem Jahr in Sevilla, um 34 Sekunden steigerte. Beachtlich ist aber der Leistungssprung der 24-Jährigen: Gegenüber ihrem bisherigen schnellsten Marathon (Valencia 2023) steigerte sie sich um zwei Minuten und zehn Sekunden.

Manon Trapps Halbmarathon-Splits: 1:12:00 / 1:11:38 Stunden
Manon Trapps 5km-Teilzeiten: 16:56 / 17:06 / 16:48 / 17:28 / 16:48 / 16:55 / 17:06 / 17:06 / 7:25 (2,195 km) Minuten

Trapp gehört zu einer Generation Läuferinnen, die bereits früh ihre Karriere auf der Bahn mit dem Wechsel auf die Straße beendeten, weil sie vom internationalen Durchbruch auf den Mittel- und Langstrecken im Stadion doch recht weit entfernt waren. In jungen Jahren versteht sich. Die ersten Halbmarathon-Leistungen Trapps, darunter Rang 30 bei den Weltmeisterschaften von Riga 2023, waren vielversprechend. Es folgte das fast schon sensationelle Marathon-Debüt in einer Zeit von 2:25:48 Stunden in Valencia 2023. Doch aufgrund einer fast schon unglaublichen Serie französischer Riesensteigerungen blieb trotzdem kein Platz im Olympischen Team für Paris 2024, wo Mekdes Woldu, Melanie Rollin und Melody Julien starteten. Nun ist Trapp französische Rekordhalterin, übrigens auch um drei Sekunden schneller als die polarisierende Leistung von Clémence Calvin beim Paris Marathon 2019, die nach ihrer Dopingsperre mittlerweile konsequenterweise aus den Statistiken entfernt wurde.

Trapps Leistung, mit der sie das WM-Limit von Tokio um acht Sekunden verpasste, war nicht die einzige beachtliche europäische. Ihre Landsfrau Julien wurde in 2:26:44 Stunden Achte. Vor ihr liefen auf zwei Spanierinnen ins Ziel. Boulaid Kaoutar, die lange Zeit in der Spitzengruppe mithielt, wurde in einer Zeit von 2:24:05 Stunden hinter der Kenianerin Cynthia Kosgei Vierte. Auf dem letzten Kilometer überholte sie noch die äthiopische Debütantin Tigist Gezahagn, die bei Kilometer 35 noch gleichauf mit der Siegerin lief und zum Schluss einbrach. Boulaid wird im Ergebnis als Spanierin geführt und ist auch in Besitz der spanischen Staatsbürgerschaft, laut World Athletics läuft sie noch für ihr Heimatland Marokko. Daher ist sie in den nationalen Rekordliste von World Athletics nicht zu finden. Meritxell Soler finishte auf Platz sieben und verbuchte ihre zweitschnellste Karrierezeit von 2:26:05 Stunden.

Weitere Laufentscheidungen des Wochenendes

🇦🇹 Als Generalprobe für den McKirdy Marathon in fünf Wochen ebenfalls in New York hat Aaron Gruen (DSG Wien) bei einem Halbmarathon im Central Park von New York noch einmal seine angepeilte Wettkampf-Geschwindigkeit trainiert. Trotz der topografischen Herausforderungen im Central Park gelang ihm das gut, wie er gegenüber Laufsport-Journalist Olaf Brockmann schilderte. In einer Zeit von 1:05:25 Stunden überquerte er die Ziellinie sogar als Erster.

🇯🇵 Bei seinem Marathon-Comeback nach einem Jahr hat sich der japanische Rekordhalter Kengo Suzuki beim Osaka Marathon mit Rang acht zufrieden geben müssen. Der 29-Jährige finishte in einer guten Zeit von 2:06:18 Stunden – und damit erstmals seit drei Jahren wieder unter 2:10. Aber gleich vier Landsleute waren schneller: Ryota Kondo, der in 2:05:39 Stunden zwei Sekunden hinter dem äthiopischen Sieger und neuen Streckenrekordhalter Yihunilign Adane Zweiter wurde, Kyohei Hosoya (2:05:58), Asahi Kuroda (2:06:05) und Shunya Kikuchi (2:06:06). Der 25-jährige Kondo, der seinen allerersten Marathon lief, ist nun die Nummer fünf der ewigen japanischen Bestenliste, auch Hosoya, Kuroda und Kikuchi liegen in den Top Ten.

Elf (!) japanische Männer blieben beim Osaka Marathon unter 2:08 Stunden, 17 weitere blieben unter 2:10 Stunden. Diese Flut an Topzeiten gelang trotz kalter Luft und Wind, in der Schlussphase kräuselten sogar Schneeflocken über dem Feld. Bei den Frauen feierten Waganesh Mekasha (2:26:33), Afera Godfay und Kuba Alemu einen äthiopischen Dreifacherfolg vor der Argentinierin Daiana Ocampo. Ohne Tempomacherinnen im Rennen führte die Südamerikanerin das Rennen lange Zeit an.

🇰🇷 Gabriel Geay hat beim üblicherweise im April ausgetragenen Daegu Marathon in Südkorea den Streckenrekord verbessert. In einer Zeit von 2:05:20 Stunden setzte sich der Landesrekordhalter aus Tansania mit zwei Sekunden Vorsprung auf Addisu Gobena aus Äthiopien durch. Der achtplatzierte Türke Sezgin Atac steigerte seine Bestleistung auf eine Zeit von 2:07:26 Stunden und ist nun die Nummer zwei der ewigen Bestenliste seines Landes. Bei den Frauen setzte sich Meseret Belete in einer Zeit von 2:24:08 Stunden mit eineinhalb Minuten Vorsprung auf die ehemalige Weltrekordhalterin im 3.000m-Hindernislauf, Ruth Jebet, durch. Die für den Bahrain startende Kenianerin war nach ihrer Dopingsperre in den Straßenlauf gewechselt.

🇨🇳 Alex Matata aus Kenia und Fikrte Wereta aus Äthiopien haben beim Meishan Renshou Halbmarathon die schnellsten je auf chinesischem Boden registrierten Halbmarathonzeiten erzielt. Matata, der heuer bereits den RAK Halbmarathon gewonnen hat, dominierte das Männerrennen mit einer Zeit von 59:28 Minuten und eineinhalb Minuten Vorsprung. Wereta setzte sich in einem spannenden Rennen, das fünf Läuferinnen binnen 14 Sekunden sah, in einer Zeit von 1:06:28 Stunden knapp vor Grace Loibach aus Kenia und Tiruye Mesfin aus Äthiopien durch.

🇮🇹 Mit zwei vierten Plätzen haben Italiens Topstarter den Napoli City Marathon beendet. Yohanes Chiappinelli, seit dem Valencia Marathon italienischer Rekordhalter im Marathon, ließ dabei in einer Zeit von 1:01:01 Stunden Marathon-Vize-Europameister Maru Teferi aus Israel knapp hinter sich. Der Sieg ging, gefolgt von zwei Landsleuten, an Emmanuel Wafula aus Kenia in einer Zeit von 59:42 Minuten. Bei den Frauen erreichte Sofiia Yaremchuk eine Zeit von 1:09:21 Stunden. Sheila Cherotich führte in einer Zeit von 1:08:20 Stunden einen afrikanischen Dreifachsieg an. Marathon-Europameisterin Aleksandra Lisowska aus Polen wurde in 1:12:48 Stunden Neunte und verpasste ihre persönliche Bestleistung nur um 42 Sekunden.

Autor: Thomas Kofler
Bild: © Pixabay

Share your love