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Europarekordhalter Abdi fordert erneut die Ostafrikaner

Zweieinhalb Monat nach dem Gewinn der WM-Bronzemedaille ist Bashir Abdi Mitfavorit beim London Marathon. Wie in Oregon werden auch beim London Marathon seine Hauptgegner aus Äthiopien stammen – mit einer kenianischen Ausnahme. Und die, Amos Kipruto, träumt vom großen Durchbruch.
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Im fernen Jahr 2000 gewann mit dem Portugiesen Antonio Pinto letztmals ein europäischer Läufer den London Marathon. Wer wäre geeigneter, diese Durststrecke zu beenden als der amtierende Europarekordhalter? „Es wäre genial, Geschichte zu schreiben“, sagt Bashir Abdi, gab aber zu bedenken, dass ein etwaiger europäischer Sieg auch von den Leistungen der Äthiopier und Kenianer abhängen würde. „Ich orientiere mich an der Zeit, nicht an der Platzierung!“ Der 33-Jährige kommt mit der Hypothek zum London Marathon, dass er den WM-Marathon von Eugene vor zweieinhalb Monaten in den Beinen hat. Die dortigen Emotionen, die WM-Bronzemedaille, dürften allerdings beflügelt haben, genauso wie Erfahrungen vom Rotterdam Marathon vor einem Jahr, als er den Europarekord von 2:03:36 Stunden aufstellte.

RunAustria-TV-Tipp: Der TCS London Marathon wird am Sonntag ab 9:45 Uhr live auf Eurosport 1 übertragen.

Ein Tief nach der WM

Der Abstand zum Olympischen Marathon war damals ähnlich wie jener dieses Mal zwischen dem WM-Marathon und dem London Marathon. „Nach der WM-Marathon hat mein Körper geschmerzt. Ich habe zweieinhalb Wochen Pause gemacht, so schlecht habe ich mich noch nie gefühlt“, erzählte der Belgier bei einem Pressetermin in London. „Aber die letzten fünf Wochen war das Training gut.“ Es wäre erstaunlich, den Europarekord noch einmal zu brechen, aber auch ein Ziel. „Wenn man die Qualität der Startliste anschaut, ist es möglich.“ Zwar ist das Elitefeld der Männer beim bedeutendsten Marathonlauf Europas auf dem Papier ein enorm stark besetztes, doch die aktuellen Formkurven einiger Kontrahenten lassen die Fantasie aufleben, dass Abdi, der in London 2019 seinen ersten belgischen Rekord brach, eine Chance auf den Sieg hat.

Vorbereitung mit Farah

Abdi schilderte in einem Interview mit der US-Plattform „Let’s Run“, verfügbar auf Youtube, dass er zuletzt mit Mo Farah in Font-Romeu in den Pyrenäen trainiert hat und den Briten dort in einer starken körperlichen Verfassung erlebte, die ihn hoffen lasst, seinen Trainingspartner beim London Marathon 2023 zu sehen. Für den diesjährigen musste der britische Laufstar aufgrund einer Hüftverletzung absagen (siehe RunAustria-Bericht).

RunAustria-Lesetipp: Die RunAustria-Vorschau auf das Eliterennen der Frauen

Wunder-Debütantin fordert Titelverteidigerin

Kipruto mit viel Selbstbewusstsein

In den letzten 18 Jahren endete der London Marathon 14mal mit einem kenianischen Sieg. 2022 gibt es nur einen Mann im Feld, der die kenianische Hoheit verteidigen könnte. Das bedeutet auch, dass die ganze Laufnation auf seine Füße blicken wird. Tatsächlich ist Amos Kipruto, WM-Medaillengewinner von Doha 2019, ein heißes Eisen im Feuer. Die US-Plattform „Let’s Run“ zitiert seinen Manager Gianni Demadonna, der Kenianer wäre in einer ähnlichen Verfassung wie beim Tokio Marathon 2022. Damals lief Kipruto im Sog von Eliud Kipchoge den besten Marathon seines Lebens und finishte in einer Zeit von 2:03:13 Stunden. Ohne die kleine Fehlleitung wäre sogar eine sub-2:03-Zeit drin gewesen.

Der 30-Jährige hat noch nie einen World Marathon Major gewonnen, stand jedoch bereits viermal auf dem Stockerl und bringt die Erfahrung von elf komplettierten Marathons mit. Gegenüber der kenianischen Tageszeitung „Daily Nation“ gibt er sich angriffslustig: „Ich bin nicht hier, um es zu versuchen, sondern um zu gewinnen.“ Seine letzten Marathonsiege liegen mit jenem in Rom 2016 und Seoul 2017 schon einige Jahre zurück. Kipruto wird vom seit dem Dopingfall Rita Jeptoos und folgenden Gerichtsverhandlungen umstrittenen italienischen Trainer Claudio Berardelli gecoacht.

Das Fragezeichen Bekele

Ohne den vierfachen Sieger Eliud Kipchoge am Start, der vergangenes Wochenende beim Berlin Marathon einen neuen Weltrekord aufgestellt hat (siehe RunAustria-Bericht), und Mo Farah, der auf ein Antreten verzichten muss, fehlt dem wie immer bärenstarken Starterfeld des London Marathon die große personalisierte Geschichte. Es sei denn, der mittlerweile 40-jährige Kenenisa Bekele erlebt in der britischen Hauptstadt seinen dritten Frühling. Doch die letzten Jahre, in denen sich der äthiopische Star auch geschäftlichen Dingen intensiv widmete, und insbesondere der letzte Marathon-Herbst mit den Rängen drei in Berlin und sechs in New York bremsten die Euphorie um jenen Mann, der mittlerweile 40 Jahre alt ist und damit fast drei Jahre älter als Kipchoge.

Aus dem Umfeld Bekeles war vor dem London Marathon zu hören, der Äthiopier orientiere sich nicht am Weltrekord, sondern an dem Sieg – vielleicht ein Signal, dass das Leistungsvermögen nicht mehr jenes von vor der Pandemie ist, als er in Berlin beinahe den Weltrekord verbessert hatte. Damals war Bekele etwas jünger als Kipchoge bei seinem neuen Weltrekord, es ist auch schon drei Jahre her. Seinen Vorbereitungswettkampf absolvierte der Äthiopier beim Great North Run, wo er eine Halbmarathonzeit von 1:01:01 Stunden erreichte.

„Eine große Sache!“

Vorjahressieger Sisay Lemma ist nach der Absage seines Landsmanns und Weltmeister Tamirat Tola vielleicht der aussichtsreichste Kandidat, den dritten äthiopischen Sieg in London in Folge zu schaffen. Der 31-Jährige hat allerdings bei zwei seiner drei letzten Marathons das Handtuch geschmissen: bei den Olympischen Spielen 2021 und beim Boston Marathon 2022. In London bekräftigte der Vorjahressieger die fantastischen Erinnerungen an das damalige Rennen. „Außerdem war es für mich ein bedeutender Moment, der mit unheimliches Vertrauen in mich selbst gebracht hat. Einen World Major zu gewinnen, ist eine große Sache!“

Das Rennen versprüht freilich die Vorahnung, dass es eines mit geringer Vorhersehbarkeit sein könnte – eines ohne klare Favoriten. Sein Landsmann Birhanu Legese hat zwar wie Bekele eine bessere Vorleistung, doch der der drittschnellste Marathonläufer der Geschichte, zweifacher Tokio-Sieger, wartet seit zwei Jahren auf ein Top-Ergebnis im Marathon, weil er sich mit ständigen Verletzungen herumplagt, weswegen hinter seiner Form ein Fragezeichen steht. Bleiben noch Kinde Atanaw, Sieger des Valencia Marathon 2019, und Leul Gebresilase, der als einziger im absoluten Spitzenfeld noch nicht unter 2:04 Stunden gelaufen ist.

So ein leistungsstarkes Feld gab es trotz der etlichen prominenten Absagen noch nie. Daher wäre ein richtig schnelles Rennen am Sonntag keine Überraschung. Das Wetter könnte dies zulassen, zu Temperaturen um die 15°C prognostiziert die BBC eine mittlere Wahrscheinlichkeit von leichtem Regen und mittelstarken Wind.

Die Topläufer beim London Marathon 2022

  • PB: 2:01:41 Stunden – Kenenisa Bekele (ETH) – äthiopischer Rekordhalter
  • PB: 2:02:48 Stunden – Birhanu Legese (ETH)
  • PB: 2:03:13 Stunden – Amos Kipruto (KEN)
  • PB: 2:03:36 Stunden – Sisay Lemma (ETH) – Sieger London Marathon 2021
  • PB: 2:03:36 Stunden – Bashi Abdi (BEL) – Europarekordhalter
  • PB: 2:03:51 Stunden – Kinde Atanaw (ETH)
  • PB: 2:04:12 Stunden – Leu Gebresilase (ETH)

Weltmeister und Vize-Weltmeister sagten ab

Die Liste der prominenten Abwesenden des diesjährigen London Marathon wird angeführt von Weltmeister Tamirat Tola, der sich nach seinem Triumph in Oregon die muskuläre Erschöpfung wochenlang nicht aus seinem Körper bekam und den Wiedereinstieg ins Training verschieben musste. Kurzfristig sind auch Vize-Weltmeister Mosinet Geremew, der Vorjahres-Zweite und ehemalige VCM-Sieger Vincent Kipchumba und eben Farah ausgefallen.

Der französischer Ex-Europameister im 3.000m-Hindernislauf von 2014, Yoann Kowal gibt im Alter von 35 Jahren sein Marathon-Debüt. Seine Halbmarathon-Bestleistung liegt bei einer Zeit von 1:02:17 Stunden.

RunAustria-Lesetipp: Mo Farah muss für London Marathon absagen

Ziel London Marathon nicht realisierbar

Einiges neu beim London Marathon

Der London Marathon hat seinen Hauptsponsor gewechselt, die Tata Consultancy Services (TCS) geben ihr London-Debüt. Davor hat indische Anbieter für IT-Services, beim London Marathon bereits Technologiepartner seit 2016, bereits das namengebende Sponsoring beim New York City Marathon, beim Amsterdam Marathon und beim Toronto Waterfront Marathon übernommen. Michelle Taylor, bei TCS für das Sponsoring verantwortlich, sieht eine Übereinstimmung in der Demografie der Marathonläufer mit der Zielgruppe des Unternehmens und meint damit ein zahlungskräftiges und oft in führenden Positionen von Unternehmen arbeitendes Publikum (vgl. City A.M., 27. September). Weswegen der Autor dieses Artikels die Frage aufstellte, ob Marathonlaufen das neue Golf sei?

Einen Schwerpunkt der Inklusion betont der London Marathon in diesem Jahr gezielt. 2023 wird der London Marathon erstmals ein drittes Geschlecht bei der Anmeldung als Auswahlmöglichkeit anbieten (ausgenommen Elite-Athleten und alle weiteren Teilnehmenden, die unter die Regeln von World Athletics fallen): weiblich, männlich und nicht-binär. Die Rainbow Row, eine Streckenpassage im letzten Renndrittel, die in bunten Farben markiert wird, soll ein feierliches Signal für die LGBTQIA+-Community aussenden und wichtige Botschaften der Inklusion aller in den London Marathon ausstrahlen. Wenige Tage zuvor hatte auch der Boston Marathon die Einführung einer dritten Kategorie im Feld der Freizeitläufer angekündigt.

Nichts Neues gibt es bei der TV-Übertragung, doch der London Marathon hatte sich im Vorfeld tatsächlich getraut, die Übertragungsrechte auszuschreiben, obwohl es mit der BBC eine 40-jährige Zusammenarbeit gab. Für die BBC eine bittere Nachricht, schließlich musste der britische öffentliche Rundfunk bereits bei den Olympischen Spielen von Tokio Abstriche machen. Letztendlich gewann die BBC den Deal mit dem London Marathon und überträgt in gewohnter Qualität. Für Kontinentaleuropa und Asien hat sich Eurosport die Übertragungsrechte gesichert.

Kipchoge als „Medaillenjunge“

Die wichtigste Neuigkeit im sportlichen Bereich ist der neue TCS Mini London Marathon für Kinder und Jugendliche am Samstagvormittag. Rund 7.000 Nachwuchsläuferinnen und Nachwuchsläufer haben sich angemeldet, bis 2030 träumt der Veranstalter von 50.000 Kindern und Jugendlichen. „Unserer Kinder sind in der Krise, uns erreichen schockierende Befunde bezüglich ihrer physischen Nicht-Aktivität. Mit unseren Partner wollen wir die britische Jugend dazu inspirieren, sich mehr zu bewegen“, erklärt Renndirektor Brasher. Als Botschafter dieses Events wird kein geringerer als Marathon-Weltrekordläufer Eliud Kipchoge eingeflogen. „Kipchoge ist eine unglaubliche Persönlichkeit. Die Inspiration der nächsten Generation ist eines seiner Hauptthemen“, lobt Brasher.

Etliche der glücklichsten jungen Teilnehmer werden vom Kenianer höchstpersönlich die Medaille um den Hals gehängt bekommen. Auch der britische Topläufer Mo Farah hat beste Erinnerungen an den Nachwuchsbewerb im Rahmen des London Marathon, an dem er einst dreimal siegreich teilgenommen hat. Die britischen WM-Medaillengewinnerinnen und Europameisterinnen Keely Hodgkinson und Laura Muir kamen ebenfalls in der Jugend auf diese Weise in Kontakt mit dem London Marathon. TCS sponsert Schulen pro teilnehmendes Kind mit rund elf Euro für ein IT-Projekt an der Schule.

Laufstrecke mit hohem Sightseeing-Faktor

Gelaufen wird auf der traditionellen London-Marathon-Strecke mit einem ordentlichen Gefälle nach rund fünf Kilometern und folglich recht flachen, aber durchaus mit einigen engen Kurven ausgestatteten Kurs. Der Startschuss fällt im Greenwich Park, kurz vor Erreichen der Halbmarathon-Zwischenzeit geht es über die Tower Bridge, es ist die einzige Überquerung der Themse. Höhepunkt der zahlreichen touristischen Highlights sind die letzten beiden Kilometer mit Westminster, dem House of Parliament und der letzten Kurve direkt vor dem Buckingham Palace auf die Zielgerade vor dem St. James’s Park.

Aus aktuellem Anlass wird der London Marathon an die verstorbene Queen Elizabeth II. gedenken. Sie habe den London Marathon geliebt, erinnert Brasher. Vor vier Jahren setzte die Königin den Startschuss für den London Marathon.

40.000 Anmeldungen für den Marathon

50.097 Läuferinnen und Läufer haben sich für das Lauf-Wochenende in London angemeldet, davon sind gut 40% weiblich. Rund 40.000 werden den Marathon bestreiten, wovon alleine 205 am Marathon-Tag ihren Geburtstag feiern.

Der Großteil der über 50.000 Anmeldungen aus 156 Nationen kommt aus dem Vereinigten Königreich (über 37.000), das größte Auslandskontingent nehmen die US-Laufcommunity mit knapp 3.000 und jene aus dem Nachbarland Irland (860) ein. Teilnahmestärkste Nation aus Kontinentaleuropa sind die Italiener vor den Franzosen. 62 Läuferinnen und Läufer aus Österreich können bei der 42. Auflage des London Marathon dabei sein, das sind wesentlich weniger als etwa aus der Schweiz, Dänemark oder Norwegen.

TCS London Marathon

World Marathon Majors

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