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Laufsportveranstaltungen als Umweltsünder oder grüne Frontrunner? Es gibt wohl wenige Sportarten, die per se umweltfreundlicher und ressourcenschonender sind als der Laufsport. Umso wichtiger ist es, dass dieser Vorteil sich bei großen Laufevents nicht ins Negative wandelt.
Laufsportveranstaltungen als Umweltsünder oder grüne Frontrunner? Es gibt wohl wenige Sportarten, die per se umweltfreundlicher und ressourcenschonender sind als der Laufsport. Umso wichtiger ist es, dass dieser Vorteil sich bei großen Laufevents nicht ins Negative wandelt.
Sport ist wichtig für die Gesundheit und ein gemeinsames Sporterlebnis ist umso wertvoller, da es motiviert und Menschen verbindet. Bei der Organisation von größeren Veranstaltungen stehen Organisatoren aber vor ganz anderen Herausforderungen. Es geht darum, viele Menschen an einem Ort zusammenzubringen und für ihre kulinarische und organisatorische Betreuung zu sorgen.
Die Autorin dieses Gastbeitrags, Dr. Regina Preslmair, Österreichisches Umweltzeichen, vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie.
Das bedingt natürlich einen entsprechenden Ressourcenaufwand und aus ökologischer Sicht auch eine größere Belastung für die Umwelt. Für fast alle organisatorischen Fragestellungen gibt es aber ökologischere Alternativen. Es geht nicht darum, Veranstaltungen zu verbieten oder in ein schlechtes Licht zu stellen. Es geht darum, nach besseren Möglichkeiten zu suchen und gemeinsam als Organisatoren und als Sportler ein Zeichen zu setzen.
Das beginnt bereits bei der Anfahrt zum Sportevent, die mit Blick auf den Klimaschutz die größte Bedeutung hat. Wir können zwar die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht zwingen, aufs Rad umzusteigen oder eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu wählen. Was wir aber immer können, ist Möglichkeiten aufzuzeigen, zu motivieren und die „gute Wahl“ einfach zu machen. Wer bei der Planung von Ort und Beginnzeit auf die Ankunftszeiten öffentlicher Verkehrsmittel Rücksicht nimmt, hat schon einen großen Beitrag geleistet. Dann geht es aber auch noch darum, das als die optimale Möglichkeit der Anreise entsprechend zu kommunizieren und gegebenenfalls mit den Verkehrsverbünden wegen Kapazitätsfragen in Kontakt zu treten. Falls das nicht möglich ist, sind Shuttlebusse und die Organisation von Fahrgemeinschaften immer noch eine bessere Alternative als hunderte Privat-PKWs, für die oft noch extra Parkplätze geschaffen werden müssen. Neben der Mobilität der Teilnehmer macht es auch Sinn Mobilitätskonzepte für Auf- und Abbau und die Mobilität des Organisatorenteams zu erstellen, um unnötige oder belastende Fahrten zu vermeiden.
Was Teilnehmenden und Publikum genauso wie Anrainern am meisten ins Auge sticht, ist die Abfallproblematik bei Sportgroßveranstaltungen. Nach dem Motto „Hinter mir die Sintflut“ wird in der Planung primär an die Besorgung und Bereitstellung von Verpflegung und Ähnlichem gedacht, die Entsorgung aber nicht ausreichend mitgedacht. Die Abfallverbände der Kommunen sind hier wichtige Partner, die den Organisatoren bereits in der Planungsphase zur Seite stehen und vorab Kosten reduzieren sowie Probleme vermeiden helfen können. Ein gutes Abfallkonzept kann dafür sorgen, dass eine Veranstaltung auch nach außen hin einen guten Eindruck hinterlässt – statt Müllberge.
In der Detailorganisation gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, eine Veranstaltung nachhaltiger zu gestalten. Oft geht es dabei einfach darum, die richtigen Fragen zu stellen zB.: Müssen die Infotafeln und Plakate etc. wirklich immer eine Jahreszahl tragen oder wäre ein nachhaltiges Design zur Wiederverwendung möglich? Müssen es immer die klassischen Pastapartys für die Verpflegung sein oder wollen nicht besonders Sportler lieber frische regionale Lebensmittel genießen? Wer will Einwegplastikbecher wirklich?
Das Gute ist, dass es schon viele Ideen gibt und nicht alles neu erfunden werden muss! Anregungen von den Besten finden sich zB bei den Teilnehmern des Wettbewerbs „Nachhaltig Gewinnen“.
Die Krönung bilden dabei Veranstaltungen, die den Kriterien des Österreichischen Umweltzeichens für Green Events entsprechen. Mit dieser staatlichen Zertifizierung wurde vom Umweltministerium ein Umweltstandard erarbeitet, der auch international und in vielen anderen Branchen höchste Anerkennung findet. Auch wenn man nicht alle Kriterien schafft oder keine Zertifizierung möglich ist, so kann man sich an den offiziellen Kriterien orientieren und sich gute Anregungen holen, wie Sportevents noch umweltfreundlicher gestaltet werden können.
Wichtige Partner für Green Events sind immer die Teilnehmer und Besucher. Um sie zu erreichen und einzubinden ist die kontinuierliche Kommunikation im Vorfeld und während der Veranstaltung ganz wichtig. Alle sollen stolz darauf sein, die Mehrwegbecher wieder zurückgebracht zu haben und den Weg zur Mülltrenninsel geschafft zu haben!
Für die, die Sport auch im Sportverein oder privat betreiben, finden sich gute Anregungen auf der Seite des Sportministeriums.
Es gibt also keinen Grund, nicht einfach mit ersten Schritten in Richtung Green Event loszustarten…
Autor: Dr. Regina Preslmair
Bilder: Dr. Regina Preslmair | envatoelements