Newsletter Subscribe
Enter your email address below and subscribe to our newsletter
Spannende Zweikämpfe an der Spitze des Männer- und Frauenrennens, in denen sich die heimischen Lauftalente sehr gut in Szene setzen konnten, waren die Höhepunkte der zweiten Auflage des Vienna 5K. 3.344 angemeldete Läufer*innen verschafften dem jüngsten Bewerb im VCM-Programm fast eine Verdopplung der Teilnehmerzahl.
Marcel Tobler (ULC Riversiden Mödling) gegen Raphael Siebenhofer (run2gether). Lili-Anna Vindics-Toth gegen Lena Millonig (ULC Riverside Mödling). An der Spitze eines sehr leistungsstarken 5km-Straßenlaufs mit Start vor dem Schottentor und Ziel vor dem Burgtheater waren diese beiden Duelle die sportlichen Höhepunkte. Tobler setzte sich mit einer Tempoverschärfung rund 400 Meter vor dem Ziel von Siebenhofer ab und siegte in einer Zeit von 14:22 Minuten. Noch enger war der Zieleinlauf am Ende eines langen Endspurts zwischen Vindics-Toth und Millonig. Die Ungarin hatte mit einer Zeit von 15:57 Minuten knapp die Nase vorne.
Nach dem Startkilometer in einer größeren Gruppe übernahm Marcel Tobler früh die Initiative und hielt das Tempo hoch. Vor der entscheidenden Rennphase konnte lediglich Raphael Siebenhofer folgen. Der Steirer, der eine Woche zuvor in Regensburg den ÖLV-Staatsmeistertitel im 10.000m-Lauf geholt hat, attackierte einen Kilometer vor dem Ziel. Tobler ging das Tempo mit und konterte mit einer Beschleunigung 400 Meter vor der Ziellinie. „Ich bin sehr zufrieden, weil ich über die gesamte Distanz ein gutes Tempo halten konnte und sogar noch Energie für ein großartiges Finale hatte“, kommentierte der 22-jährige Sieger. Für den 1.500m-Spezialist ist der 5km-Lauf eine Überdistanz, aus dem heutigen Wettkampf zieht er dennoch wichtige Erkenntnisse für die kommenden Wochen. „Meine Leistung zeigt, dass die Grundlage stimmt und dass ich fit bin. Jetzt gilt es, in den kommenden zwei bis drei Wochen an meiner Tempohärte und an der Geschwindigkeit arbeiten.“
Das Duell mit Siebenhofer war ein kräftiger Motivationsfaktor im Wettkampf für Tobler, meinte dieser nachher. Auch der 20-Jährige, der zuletzt im Höhentrainingslager in den Pyrenäen an seiner Form feilte, zog eine positive Bilanz: „Es war ein super Rennen, ein schöner Zweikampf bis zum Schluss. Marcel hatte zwar die besseren Beine im Finale, aber ich bin mit meiner Leistung sehr zufrieden.“ Mit der Zeit von 14:22 Minuten liegt Tobler auf Platz fünf der von Andreas Vojta angeführten ÖLV-Bestenliste im 5km-Lauf, Siebenhofer ist mit seiner neuen Bestleistung von 14:27 Minuten Achter. Der dritte Platz beim Vienna 5K ging an den Australier Sam Blake, der nach 14:51 Minuten das Ziel erreichte.
Nach drei Auftritten in der VCM Winterlaufserie, einer jeweils besser als der vorherige, hat Lena Millonig beim heutigen Vienna 5K den nächsten großen Schritt im Rahmen ihrer Rückkehr von der Verletzungspause der vergangenen Saison geschafft. Die 26-jährige Hindernislauf-Spezialistin steigerte ihre 5km-Bestzeit auf eine Zeit von 15:58 Minuten und schob sich damit auf Platz vier der österreichischen Bestenliste, nur zwölf Sekunden hinter Jennifer Wenth und dem designierten „local hero“ des morgigen Vienna City Marathon, Julia Mayer, die sich den Rekord teilen. „Ich bin mehr als zufrieden mit dem zweiten Platz, Lili-Anna ist eine starke und erfahrene Athletin. Ich freue mich sehr über meine neue Bestzeit“, zog die Läuferin vom ULC Riverside Mödling eine erfreuliches Fazit.
Nach einer schweren Verletzung bei einem Sturz in einem Hindernisrennen im Juni 2023 ist die EM-Teilnehmerin 2022 auf einem guten Weg zurück und blickt optimistisch Richtung Europameisterschaften von Rom, für die sie sich in den kommenden Wochen über ihre Spezialdistanz qualifizieren möchte. Dafür ist eine Verbesserung in der Europarangliste um gegenwärtig zehn Positionen notwendig. Den Einstieg in die Hindernisrennen visiert sie ohne Beschwerden an: „Ich habe einen fast optimalen Winter gehabt und bin sehr optimistisch, dass ich vor einer tollen Saison stehe und auf den Zug nach Rom aufspringen kann.“
Beim Vienna 5K gab Millonig bis zum letzten Schritt alles, um ihre ungarische Kontrahentin Lili-Anna Vindics-Toth doch noch einzuholen. Am Ende fehlte eine Sekunde auf sie, obwohl Millonig nach einer Aufholjagd ihre Kontrahentin einen Kilometer vor Schluss sogar kurz überholen konnte. „Es war sehr gut, dass mich Lena eingeholt hat. Das hat mich gepuscht. Es ist immer leichter, die Pace oben zu halten, wenn direkte Konkurrenz da ist“, meinte die Siegerin nach dem Rennen.
Aufgrund eines schnellen 10km-Laufs vor einigen Wochen in Spanien wollte Vindics-Toth den ungarischen 5km-Rekord von Aniko Kalovics (15:27) attackieren – so wie Vorjahressiegerin Klara Lukan an gleicher Stelle einen slowenischen Rekord gelaufen ist. Angesichts der Bedingungen mit leichtem Regen und bemerkbarem Wind musste die 25-Jährige allerdings zu Rennmitte ihr Tempo etwas reduzieren. „Ich mag es gar nicht, bei Kälte zu laufen“, lachte sie nach dem Rennen, das bei 8°C über die Bühne ging, die gefühlten Temperaturen lagen aber wohl darunter. Dass sie unter diesen Umständen den ungarischen Rekord aus den Augen verlor, störte sie nach dem Rennen wenig, viel mehr freute sie sich über den Sieg in stimmungsvollen Rahmen. Als großes Saisonziel hat die Ungarin den 10.000m-Lauf bei den Europameisterschaften in Rom auserkoren, für die sie sich bereits qualifiziert hat.
Hinter den Top-Zwei des Rennens schnappte sich die mehrfache Staatsmeisterin auf den Mittelstrecken, Sandra Schauer (Union St. Pölten), in einer Zeit von 16:31 Minuten den letzten Stockerlplatz. Damit stellte die 26-Jährige ihre persönliche Bestleistung, erzielt beim VCM Winterlauf im Jänner, auf die Sekunde genau ein und bleibt Achte in der ÖLV-Bestenliste. Auch die 20-jährige Cordula Lassacher (Atus Knittelfeld) blieb als Vierte noch unter 17 Minuten und verbesserte ihre persönliche Bestleistung.
Die zweite Auflage des Vienna 5K war trotz der nicht idealen Wetterbedingungen ein Erfolg. 3.344 Anmeldungen verzeichnete der jüngste Bewerb im Rahmen des VCM-Wochenende und zeigte mit einer kräftigen Steigerung zur Premiere das große Potenzial dieser Distanz auf. Bemerkenswert: Es waren mehr Läuferinnen dabei als Läufer.
Autor: Thomas Kofler
Bilder: © VCM / Jenia Symonds